Erst gesperrt, jetzt gefeiert: Kaiserslauterns Stürmer Osawe

Aufatmen beim 1. FC Kaiserslautern: Durch den 3:0-Sieg gegen Bochum verschaffte sich der frühere deutsche Meister etwas Luft im Zweitliga- Abstiegskampf. Der Mann des Abends hat eine besondere Vorgeschichte.
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Osayamen Osawe erzielte alle Tore für Kaiserslautern.Foto: Uwe Anspach/dpa
Epoch Times25. Oktober 2016

„Wir fahren nach Paris“, schallte es durch das Fritz-Walter-Stadion. Ein ungewöhnlicher Jubel, wenn der 1. FC Kaiserslautern in der 2. Fußball-Bundesliga mit 3:0 (1:0) gegen den VfL Bochum gewinnt. Doch die Sprechchöre galten dem Mann des Abends: Osayamen Osawe.

Noch eine Woche zuvor war der englische Stürmer vereinsintern gesperrt worden, weil er sich zunächst krankgemeldet hatte und dann einen Wochenendtrip nach Paris unternahm. Am Montagabend im ersten Spiel nach seiner Suspendierung schoss er dann alle drei Tore bei diesem für die Pfälzer so befreienden Sieg.

„Das ist ein sehr schönes Gefühl“, sagte Osawe hinterher. „Wir haben keine einfache Zeit, wir sind in der Liga in keiner guten Position, also mussten wir heute gewinnen. Ich bin glücklich, dass ich dazu noch drei Tore geschossen haben. Das ist ein perfekter Tag für mich.“

Durch diesen zweiten Sieg in einer bislang so verkorksten Saison verbesserte sich der FCK auf den 15. Tabellenplatz. Der einzige, der über Osawes Ausflug ins Pariser Nachtleben aber selbst nach dessen Dreierpack noch immer nicht schmunzeln konnte, war Trainer Tayfun Korkut. „Es gibt immer noch Regeln bei uns in der Mannschaft, die gelten für alle“, sagte der Coach gegenüber „Sky“ und stellte klar: „Es war wichtig, dass er der Mannschaft etwas zurückgegeben hat. Heute hat er geliefert, darauf darf er sich aber nicht ausruhen.“

Für den 23 Jahre alten Osawe, in Nigeria geboren und erst im Sommer vom Drittligisten Hallescher FC auf den Betzenberg gewechselt, war es sein mit Abstand bester Auftritt im Trikot des FCK. Zu Saisonbeginn zeigte er bereits einige Kostproben seines Könnens, blieb aber in der Folge deutlich hinter den Erwartungen zurück.

Für die Pfälzer war es eine wichtige Erkenntnis, dass sie noch Tore schießen können. Vor dieser Partie standen für sie erst vier Treffer zu Buche. Im Vergleich zum vorangegangenen Spiel in Braunschweig (0:1), in dem sich die Lauterer nicht eine Torchance herausspielten, ließ Korkut diesmal wieder mit zwei Stürmern und einer Raute im Mittelfeld agieren. Und dieser Plan ging auf.

„Wir sind noch lange nicht da, wo wir hinwollen. Der Druck auf die Mannschaft ist immer noch immens. Aber sie hat heute gezeigt, dass sie noch lebt“, sagte der Trainer. „Glückwunsch an die Mannschaft!“

Am kommenden Samstag geht es für Kaiserslautern zum Auswärtsspiel bei der SpVgg Greuther Fürth. Dort wollen die Spieler auf den Erfolg gegen Bochum aufbauen. Nach dem ersten Sieg in dieser Spielzeit, ebenfalls einem 3:0 gegen Dynamo Dresden, setzte es umgehend wieder drei Spiele ohne Erfolg. Das soll nicht noch einmal passieren. (dpa)



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