Ex-Coach Schaaf wird Werders Technischer Direktor

2013 hatte Thomas Schaaf den Fußball-Bundesligisten Werder Bremen nach 41 Jahren als Spieler und Trainer verlassen. Jetzt kehrt der 57-Jährige zu seinem Herzensclub zurück und wird Technischer Direktor. Eine Stelle, die es bei Werder bislang noch nicht gab.
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Kehrt als Technischer Direktor zu Werder Bremen zurück: Ex-Trainer Thomas Schaaf.Foto: Andreas Gebert/dpa
Epoch Times30. April 2018

Fünf Jahre nach dem emotionalen Abschied von seinem Herzensclub kehrt Vereinsikone Thomas Schaaf in offizieller Funktion zu Werder Bremen zurück.

Der langjährige Spieler und Trainer übernimmt am 1. Juli den neu geschaffenen Posten des Technischen Direktors. Er soll die Zukunft des Fußball-Bundesligisten entscheidend mitgestalten. „Wir haben in Thomas Schaaf jemanden gefunden, der ein Profil mitbringt, das in Deutschland nur wenige haben“, sagte Geschäftsführer Frank Baumann am Montag.

Werder wolle den nächsten Schritt machen, um zukunftsfähig zu sein. „Wir wollen auch in fünf bis zehn Jahren in der Bundesliga bestehen“, betonte Baumann, der maßgeblich für die neue Strategie verantwortlich ist. Schwerpunkt von Schaafs Arbeit ist die Ausbildung von Spielern und Coaches. „Er ist der Trainer der Trainer“, sagte Baumann, der unter Schaaf einst Werder-Kapitän war. Das Ziel: „Wir wollen ein Top-Leistungszentrum werden.“ Schaafs Aufgabengebiet beschränkt sich auf das Leistungszentrum und den Bereich der U-Mannschaften. Das Profi-Team ist Sache des Cheftrainers Florian Kohfeldt.

Schaaf, der am Montag seinen 57. Geburtstag feierte, ist von dem Projekt überzeugt. „Ich halte es für einen Schritt mit Weitblick und bin sehr motiviert, meinen Beitrag in dieses Konzept einzubringen“, meinte er. Er wird eine einheitliche Trainings- und Spielphilosophie weiterentwickeln und deren Umsetzung kontrollieren.

Die Personalie kam nicht mehr überraschend. Noch am Sonntag vor dem Bundesligaspiel gegen Borussia Dortmund (1:1) hatte Baumann Aussagen zum Vollzug vermieden. Dabei war der Vertrag an diesem Tag unterschrieben worden.

Schaaf war schon lange im Gespräch für die neue Position. In den vergangenen Gesprächen zwischen Baumann und Schaaf wurden die Aufgaben genau abgesteckt. Cheftrainer Kohfeldt hatte sich ebenfalls für den einstigen Erfolgscoach stark gemacht.

„Ich bin sicher, dass ich auch den Austausch mit ihm suchen werde, auch wenn seine Aufgabe nicht im Tagesgeschäft am Bundesliga-Team verortet ist“, sagte der 35-Jährige. „Er ist eine charismatische Persönlichkeit mit hoher Fachkompetenz. Ich freue mich, dass er wieder an Bord ist.“

Die Rückkehr zu seinem Herzensclub hatte Schaaf eigentlich nie erwogen. „Das war nie mein Plan“, sagte er deichstube.de. „Aber es passt jetzt einfach. Das ist ein neues Kapitel für mich bei Werder.“ Da stecke „schon sehr viel Herz mit drin“.

Schaaf ist seit 1972 im Verein und durchlief zunächst die Jugendmannschaften. Von 1978 bis 1995 spielte er als Profi für die Bremer, wurde Europapokalsieger der Pokalsieger sowie 1988 und 1993 deutscher Meister. Anschließend arbeitete er als Trainer im Nachwuchsbereich des Clubs.

1999 übernahm der ehemalige Abwehrspieler die Profi-Mannschaft und führte sie 2004 zum Double aus Meisterschaft und DFB-Pokal. 2009 gewann er mit dem Team noch einmal den DFB-Pokal. 2013 trennte sich Werder vor dem letzten Spieltag von Schaaf, nachdem der Club mit Mühe den Abstieg vermieden hatte. 2014/15 war er für eine Saison Cheftrainer bei Eintracht Frankfurt, 2016 hatte er ein erfolgloses Intermezzo bei Hannover 96. (dpa)



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