FA Cup: Krönung für Chelsea oder Arsenals letzte Rettung?

Mit einem Pokalerfolg im FA Cup will der FC Chelsea mit dem deutschen Verteidiger Antonio Rüdiger am 1. Aufust eine gelungene Saison krönen. Gegner ist der kriselnde Lokalrivale Arsenal, bei dem Mesut Özil mal wieder vor einer ungewissen Zukunft steht.
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Könnte sich Kai Havertz auch gut beim FC Chelsea vorstellen: Antonio Rüdiger.Foto: Niall Carson/PA Wire/dpa/dpa
Epoch Times31. Juli 2020

Die Ausgangslage der beiden Finalisten im englischen FA Cup könnte kaum unterschiedlicher sein.

Für den FC Chelsea mit dem deutschen Fußball-Nationalspieler Antonio Rüdiger ist das Endspiel am 1. August die Chance, ein tolles erstes Jahr unter Trainer Frank Lampard mit der neunten FA-Cup-Trophäe zu veredeln. Für den Lokalrivalen Arsenal mit dem neuen Coach Mikel Arteta ist es die letzte Möglichkeit, eine völlig verkorkste Saison zu retten und sich doch noch für die Europa League zu qualifizieren.

„In meinen Augen wäre ein Sieg das I-Tüpfelchen nach dieser Saison“, sagt Chelsea-Verteidiger Rüdiger vor dem Pokalfinale im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Die Premier-League-Spielzeit, die wegen der Corona-Krise für rund drei Monate unterbrochen war, hatte der 27-Jährige mit den Blues auf Tabellenplatz vier beendet. Damit ist Chelsea wieder für die lukrative Champions League qualifiziert.

„Ich denke, wir können zufrieden sein“, findet Rüdiger, der in drei Jahren an der Stamford Bridge nach Antonio Conte und Maurizio Sarri schon den dritten Coach erlebt. Die Mannschaft habe im ersten Jahr unter Frank Lampard einen wichtigen Schritt gemacht. „Alles hat sich verändert, viele junge Spieler, ein neuer Trainer – es war einfach alles wieder neu. Alles fing wieder bei null an. Dafür war es eigentlich ganz gut, meiner Meinung nach.“

Beim Stadtrivalen Arsenal ist die Lage ganz anders. Coach Mikel Arteta hatte das Amt erst rund um Weihnachten übernommen. Da hatten die Gunners bereits 34 Punkte liegen gelassen. Als Tabellenachter verpasste der Club, bei dem Ex-Weltmeister Mesut Özil seit Wochen nicht mehr im Kader stand, am Ende sogar die Europa League. Mit einem Sieg in Wembley am Samstag könnte Rekord-Pokalsieger Arsenal, das den Wettbewerb 13 Mal gewann, doch noch den Sprung nach Europa schaffen.

Ob Rüdiger vor dem Spiel Kontakt zu seinem früheren DFB-Teamkollegen Özil hatte? „Im Moment ist es ein bisschen stiller geworden“, sagt er. „Normalerweise habe ich schon mehr Kontakt mit ihm. Aber sein Leben hat sich jetzt auch etwas verändert, er ist Vater geworden. Und da muss man jedem auch seinen Freiraum lassen.“

Özils Zukunft in London – mal wieder ungewiss. Seit dem Wiederanpfiff nach der dreimonatigen Coronavirus-Pause kam er in der Premier League nicht mehr zum Einsatz. Arteta warf ihm zuletzt indirekt fehlendes Engagement vor. Er setze auf Spieler, „die sich unserer Kultur zu 100 Prozent verpflichtet fühlen“, sagte der Spanier. „Und auf Spieler, die jeden Tag dem gerecht werden, was wir von ihnen erwarten.“ Das trifft auf den einstigen Mittelfeldstar offenbar nicht zu. Sollte Özil am Samstag dabei sein, wäre das eine große Überraschung.

Während bei Arsenal ein erneuter Umbruch bevorsteht, blickt man bei Chelsea hoffnungsvoll in die Zukunft – auch dank des Neuzugangs Timo Werner von RB Leipzig, dem mit Kai Havertz von Bayer Leverkusen der dritte deutsche Nationalspieler folgen könnte.

Können die Blues in der kommenden Saison mit Liverpool und Manchester City um den Premier-League-Titel konkurrieren? „Schwierig zu sagen, wenn du zwei Teams hast, die auf einem brutal starken Level sind“, bremst Rüdiger vorsichtig die Erwartungen. „Ich denke, man kann noch nichts vorhersagen, und soweit denke ich auch gar nicht.“

Im Pokal ist der Titel nun zum Greifen nah, auch wenn Rüdiger Chelsea trotz des besseren Saisonverlaufs nicht als Favoriten sieht. „Ein Finale ist ein Spiel für sich“, betont der 27-Jährige vor dem Duell im menschenleeren Wembley-Stadion. „Es ist auch noch ein Derby. Und ich denke, da interessiert die bisherige Saison nicht mehr.“ (dpa)



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