Fast 430 ausländische Teilnehmer beim Pjöngjang-Marathon in Nordkorea

Deutlich weniger internationale Teilnehmer als im Vorjahr haben am Sonntag am Pjöngjang-Marathon in Nordkoreas Hauptstadt teilgenommen. Die Zahl der ausländischen Starter war mit 429 nicht einmal halb so hoch wie 2017.
Titelbild
Läufer am "Kim Il Sung Platz" in Pyongyang zum Marathon am 8. April 2018.Foto: ED JONES/AFP/Getty Images
Epoch Times8. April 2018

Wie in vielen Hauptstädten fand am Sonntag auch in Pjöngjang ein Marathon statt – allerdings beteiligten sich an dem Wettkampf in Nordkorea deutlich weniger ausländische Sportler als im Vorjahr.

Die Zahl der Starter war nach Angaben von Reiseveranstaltern mit 429 nicht einmal halb so hoch wie 2017. Der Rückgang entspricht den sinkenden Touristenzahlen infolge des verschärften Atomstreits zwischen Nordkorea und den USA sowie eines von Washington verhängten Reiseverbots.

Die Langstreckenwettkämpfe in Pjöngjang sind Teil der jährlichen Feierlichkeiten zum Geburtstag des Staatsgründers Kim Il Sung, Großvater des amtierenden Machthabers Kim Jong Un. Der Marathon sorgt normalerweise jedes Jahr für das höchste Reiseaufkommen westlicher Touristen in dem abgeschotteten Land.

Nach dem Tod des US-Touristen Otto Warmbier infolge seiner Inhaftierung in Nordkorea erließ Washington im September allerdings ein Reiseverbot für US-Bürger, die normalerweise etwa ein Fünftel der ausländischen Touristen in Nordkorea ausmachen. Das Verbot blieb ebenso wie die verschärften UN-Sanktionen auch nach den jüngsten Annäherungen zwischen Nord- und Südkorea im Zuge der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang in Kraft.

„Menschen klatschen dich ab, und es ist einfach nur eine unglaubliche Erfahrung“

Insgesamt beliefen sich die Besucherzahlen aus dem westlichen Ausland in den vergangenen Jahren auf etwa 5.000 pro Jahr. Eine einwöchige Reise kostet rund 2.000 Dollar (1.600 Euro).

Kritiker werfen Nordkorea-Reisenden vor, mit ihren Besuchen die autoritäre Führung des Landes zu unterstützen. Reiseveranstalter verweisen jedoch darauf, dass die Abwesenheit von US-Bürgern es den Machthabern in Pjöngjang leichter mache, ihr negatives Bild von den USA in Nordkorea weiter zu propagieren.

Die Besuchermenge im 47.000 Zuschauer fassenden Kim-Il-Sung-Stadion jubelte den Läufern am Sonntag bereits vor dem Start zu. Die Australierin Tracy Britten, die einen Zehn-Kilometer-Lauf durch die Straßen von Pjöngjang absolvierte, nannte ihre Erfahrungen „surreal“. „Menschen klatschen dich ab, und es ist einfach nur eine unglaubliche Erfahrung“, sagte sie.

Den Marathon der Frauen gewannen am Sonntag die nordkoreanischen Zwillinge Kim Hye Gyong und Kim Hye Song, wobei erstere nur wenige Meter vor ihrer älteren Schwester ins Ziel kam. Auch im Männerwettbewerb siegten Nordkoreaner. Der beste der eingeladenen Spitzenathleten, ein Marokkaner, belegte Platz vier.

(afp)



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