FCK am Abgrund: «Gegen Fürth geht es um alles»

Der traditionsreiche 1. FC Kaiserslautern spielt derzeit wie ein sicherer Absteiger. Viele Fragen sind ungeklärt: Wie soll dieses Team die Wende schaffen? Und vor allem: Welcher Trainer soll das bewerkstelligen?
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FCK-Torhüter Marius Müller kann die 0:5-Niederlage nicht fassen.Foto: Soeren Stache/dpa
Epoch Times26. September 2017

Der Neuanfang ging beim Tabellenletzten völlig daneben. Anstatt Mut im Abstiegskampf zu schöpfen, verfestigte sich beim einstmals ruhmreichen 1. FC Kaiserslautern nach dem 0:5 (0:4)-Debakel bei Union Berlin die Krise in der 2. Fußball-Bundesliga.

Die kommende Aufgabe am Freitag (18.30 Uhr) hat bereits den Charakter eines Schicksalspiels. „Gegen Greuther Fürth geht es um alles“, sagte der versteinert wirkende FCK-Sportdirektor Boris Notzon.

Wie diese Lauterer Mannschaft gegen den Vorletzten aus Fürth gewinnen will, erschließt sich nach dem mitleidserregenden Auftritt in der Alten Försterei indes nur schwer. Klar scheint lediglich zu sein, dass die völlig mutlose und verunsicherte Truppe auch bis zum Freitag vom Interims-Trainerduo Manfred Paula und U19-Trainer Alexander Bugera betreut wird. „Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass die beiden dann noch dabei sind“, erklärte Notzon.

Nach der Trennung von Chefcoach Norbert Meier suchen die Verantwortlichen seit Mittwoch zwar einen Nachfolger. Ihnen dürfte aber klar sein, dass es nicht einfach wird, einen geeigneten Ersatz zu finden. Wer will sich schon die komplexe Arbeit bei einem Traditionsverein antun, der der Drittklassigkeit entgegentaumelt? Der Club aus der Pfalz kommt nach mehreren Wechseln in der Führungsetage und auf der Trainerposition in der jüngeren Vergangenheit einfach nicht zur Ruhe.

Immerhin soll der frühere Meisterspieler Michael Schjönberg sein Interesse am Trainerposten bekundet haben. Auch der ehemalige Spielmacher Ciriaco Sforza ist im Gespräch. Der Schweizer ist nach dem Ende als Trainer des FC Thun seit 2015 ohne Engagement.

Solange die Trainerfrage aber nicht geklärt ist, machen beim FCK die Durchhalteparolen die Runde. Was bleibt ihnen auch anderes übrig. Interims-Coach Paula stellte nach dem desaströsen Auftritt des Teams völlig zu Recht fest: „Das macht unsere Situation nicht einfacher.“ Der Spieler Daniel Halfar hofft auf „einen dreckigen Sieg, um mal ein bisschen Selbstvertrauen zu tanken“. Die Spieler hätten „keinen Bock mehr darauf, Woche für Woche auf und außerhalb des Platzes auf die Fresse zu bekommen“. Noch wartet der FCK mit kümmerlichen zwei Punkten nach acht Spieltagen auf den ersten Saisonsieg.

Beim 1. FC Union Berlin hat sich die Situation nach dem überzeugenden Auftritt hingegen entspannt. Fünf Partien ohne Sieg hatten zuletzt am Selbstvertrauen der „Eisernen“ genagt. Von einem Befreiungsschlag wollten die Protagonisten freilich nicht sprechen. „Die drei Punkte waren wichtig fürs Selbstbewusstsein – nicht mehr und nicht weniger“, meinte Trainer Jens Keller, „trotzdem ist jetzt nicht wieder alles toll und wunderbar“.

Am Samstag (13.00 Uhr/Sky) im Ostderby bei Erzgebirge Aue will der Aufstiegskandidat aus der Hauptstadt nachlegen, um wieder näher an die Tabellenspitze zu gelangen. Noch belegen die Berliner Rang neun. Dreifach-Torschütze Sebastian Polter forderte deshalb: „Wir müssen in der Trainingswoche wieder über das Positive sprechen und uns gegenseitig pushen, aber trotzdem die Lockerheit behalten.“ (dpa)



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