Finaltriumph gegen PSG: Bayern feiern ohne «Sperrstunde»

In nicht einmal zehn Monaten formt Hansi Flick die Bayern zum besten Fußballteam Europas. Im Jubel nach dem Finaltriumph gegen Paris erinnert der Trainer aber auch an die Abgesänge der Anfangszeit. «Der Haufen ist Wahnsinn», sagt ein nun zweimaliger Triple-Gewinner.
Titelbild
Ausgelassene Freude: Bayerns Cheftrainer Hansi Flick wird von seinen Spielern in die Luft geworfen.Foto: Miguel A. Lopes/Pool EPA/AP/dpa/dpa
Epoch Times24. August 2020

Hansi Flick setzte seinen Triple-Champions in der Jubelnacht von Lissabon beim Feiern keinerlei Grenzen.

„Ich habe keine Sperrstunde ausgerufen“, sagte der 55-Jährige, der den FC Bayern in nicht einmal zehn Monaten als Cheftrainer mit dem krönenden 1:0 (1:0) im Champions-League-Finale gegen Paris Saint-Germain zum besten Fußballteam Europas formte.

„Wir gehen mit dem Henkelpott nach Hause“, sagte der Baumeister des zweiten Münchner Triples nach 2013, damals unter Jupp Heynckes. „Es ist ein Traum für uns alle“, sagte Kapitän Manuel Neuer, der den Pokal als Erster halten durfte.

Der fesselnde Krönungsabend im praktisch leeren Estádio da Luz hatte auf Münchner Seite zwei Helden, die herausstachen. Neben dem auch für Neymar, den teuersten Fußballer der Welt, unbezwingbaren Torhüter Neuer war Kingsley Coman die umjubelte Figur. Der französische Nationalspieler traf in der 59. Minute mit dem Kopf. Das 500. Champions-League-Tor der Bayern entschied das hochintensive Endspiel.

Coman sprach später „vom schönsten Tag meines Lebens, was den Fußball angeht“. Der Außenstürmer, der vor 24 Jahren in Paris zur Welt kam, bei PSG ausgebildet wurde und im Alter von 16 im Profiteam debütiert hatte, verhinderte den ersehnten ersten Königsklassen-Triumph des französischen Meisters mit Trainer Thomas Tuchel. „So ist Fußball, der schreibt manchmal seine eigenen Geschichten“, sagte Flick zu Matchwinner Coman. Flicks Kalkül war aufgegangen. Er stellte Coman für Ivan Perisic in die Startelf, weil die PSG-Vergangenheit vielleicht ein Schuss „Extra-Motivation“ sei. Es funktionierte.

Flick mochte aber keinen Einzelnen hervorheben für eine gigantische Gesamtleistung, die mit seiner Übernahme des Chefpostens nach der Trennung von Niko Kovac Anfang November 2019 begann. „Es war harte Arbeit“, sagte er zum Triple, bei dem am Ende vieles spielerisch wirkte. Und Flick erinnerte im Moment des größtmöglichen Erfolgs auch bewusst an die Anfänge. „Im vergangenen November war zu lesen, dass man keine Angst mehr hat vor der Mannschaft, keinen Respekt. Und wie schlecht die Mannschaft eigentlich ist. Ich finde, die Entwicklung, die sie genommen hat, ist einfach sensationell.“ In der Tat.

2020 sind die Bayern ungeschlagen, alle elf Saisonspiele auf dem Weg zum Königsklassen-Titel wurden auch oft dank Torschützenkönig Robert Lewandowski (15 Treffer) gewonnen – eine historische Leistung.

Joshua Kimmich sprach davon, dass man auch im Finale trotz der PSG-Superstars Neymar und Kylian Mbappé „ein wenig das Gefühl der Unschlagbarkeit“ gehabt habe. „Der Haufen ist Wahnsinn, von A bis Z“, sagte Thomas Müller, einer von jetzt fünf zweimaligen Münchner Triple-Siegern, über das nächste große Bayern-Team.

Flick mochte nicht gleich wieder in die Zukunft schauen, auf das, was schon im September beim raschen Start in die neue Saison auf ihn und seine Mannschaft zukommt. „Das ist jetzt erstmal hinten angestellt, weil es uns jetzt auch gut tut, wenn wir 14 Tage mal durchschnaufen können“, sagte er: „Jetzt genieße ich einfach diesen Sieg im Finale.“ (dpa)



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