Flensburg-Handewitt bringt Feuer ins Titelrennen

Titelbild
Rasmus Lauge Schmidt von Flensburg-Handewitt (M) beim Sprungwurf auf das Tor der Rhein-Neckar Loewen.Foto: Deniz Calagan/dpa
Epoch Times18. Februar 2016
Die Strahlkraft der Handball-Europameisterschaft hat die Bundesliga erreicht. Die deutsche Meisterschaft ist auf gutem Weg, ähnlich spannend wie der kontinentale Titelkampf wenige Wochen zuvor zu werden.

Verantwortlich dafür ist in erster Linie die SG Flensburg-Handewitt. Das Team von Trainer Ljubomir Vranjes hat beim Tabellenführer Rhein-Neckar Löwen überraschend mit 25:22 gewonnen und sitzt dem Titelfavoriten (36:6 Punkte) als Dritter mit lediglich einem Minuszähler Differenz im Nacken (33:7). Dazwischen rangiert Rekordmeister THW Kiel (34:6).

„Das kann ja was geben“, meinte Frank Bohmann, Geschäftsführer des Bundesliga-Verbandes HBL. „Wir nehmen den Schwung der EM mit. Den Effekt merken wir sehr wohl, für Nachhaltigkeit können wir aber nicht garantieren. Deshalb müssen wir die Begeisterung weiterhin am Köcheln halten.“ Ein Sonderlob erhielten die Flensburger. „Vor vier Tagen haben sie Kiel in der Champions League aus der Halle gefegt. Jetzt gewinnen sie bei den Löwen – alle Achtung“, sagte Bohmann über die Norddeutschen. „Sie verfügen über eine breite Bank. Ich traue ihnen den Titel zu.“

Die Flensburger weisen jedoch alle Verdächtigungen zurück, neuer Titelfavorit zu sein. „Unser Ziel ist, oben dranzubleiben. Wir wollen nur von Spiel zu Spiel denken“, sagt SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke bescheiden. „In den letzten beiden Jahren haben die Löwen und der THW einen Zweikampf um den Titel geführt. In diesem Jahr sind es eben drei Mannschaften.“ Im Vorjahr hatten die drittplatzierten Flensburger noch elf Punkte Rückstand auf Meister Kiel. SG-Trainer Ljubomir Vranjes genießt die momentane Situation. „Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft“, gesteht er.

Die arg verletzungsdezimierten Kieler könnten in dem Dreikampf der große Verlierer sein. Im DHB-Pokal sind sie raus, in der Champions League liegen sie nur auf Platz vier, weshalb ihnen in der Königsklasse spätestens im Viertelfinale ein Titelfavorit vorgesetzt wird. Selbst beim Sieg am Mittwoch gegen Polens Vizemeister Wisla Plock (26:24) offenbarten die Kieler mehr Schwächen als Stärken.

Trotz der Niederlage gut im Rennen sind die Rhein-Neckar Löwen. „Wenn ich eine Ausgangslage wählen müsste, würde ich unsere nehmen“, sagte Kapitän Uwe Gensheimer. „Aber die Niederlage ist natürlich bitter“, gibt Nationalspieler Patrick Groetzki zu, der nach überstandenem Wadenbeinbruch früher als geplant sein Comeback gab.

Im Titel-Dreikampf sehen sich die Mannheimer weiter im Vorteil. „Es wird sicherlich spannend bis zum Schluss. Aber wir wollen Meister werden. Kiel und Flensburg spielen noch gegeneinander, beide müssen noch nach Melsungen“, erklärt Schwedens Rückraumspieler Kim Ekdahl du Rietz die Ausgangslage. Der Überraschungs-Vierte aus Hessen hat in dieser Saison immerhin die Löwen und Flensburg besiegt.

(dpa)


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