Fortnite-WM: Wenn Teenager um Millionen spielen

Beim Fortnite World Cup kämpfen knapp 200 junge Menschen um Preisgelder von 30 Millionen Dollar. Den Sieg beim Duo-Wettbewerb tragen ein 17-jähriger Österreicher und ein 16-jähriger Norweger nach Hause. Ein Deutscher schafft es immerhin in die Top Ten.
Titelbild
Nyrhox (l) aus Norwegen und sein Teamkollege Aqua aus Österreich jubeln im Konfettiregen über ihren Sieg.Foto: Benedikt Wenck/dpa
Epoch Times28. Juli 2019

David „aqua“ Wang fährt nach diesem Wochenende als Millionär nach Hause. Der 17-jährige Österreicher hat am Samstag den Weltmeister-Titel im Doppel beim ersten Fortnite World Cup gewonnen. Preisgeld für das Team: 3 Millionen US-Dollar (umgerechnet 2,7 Millionen Euro).

Der Spieler hat sich zusammen mit seinem norwegischen Teamkollegen Emil „Nyhrox“ Bergquist Pedersen in sechs Spielen gegen 49 andere Teams durchgesetzt. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Das ist verrückt!“, sagte der 17-Jährige, kurz nachdem er den Siegerpokal in die Höhe gestreckt hatte. Um ihn herum jubelten ihm Tausende Fans im Arthur Ashe Tennisstadion in New York zu, während Millionen Menschen den Stream des Events im Internet verfolgten.

Sowohl unter den Zuschauern im Stadion als auch unter den Teilnehmern sind vor allem Teenager. Der Altersdurchschnitt im Duo-Wettbewerb liege bei 16 Jahren, heißt es von den Kommentatoren im Stream. Nach Angaben von Veranstalter Epic Games reiche das Alter der Teilnehmer von 13 bis 24 Jahren.

Unter ihnen ist auch Fabian „Derox“ Real. Der 15-Jährige aus dem Saarland schaffte es mit seinem schottischen Teamkollegen Calum „itemm“ MacGillivray auf Platz acht – damit wurde er der beste Deutsche im Teamwettbewerb.

„Wir hätten besser spielen können, weil wir zwei Spiele weggeworfen haben“, sagt Derox im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur. Mit dem achten Platz sei er trotzdem zufrieden. Die Weltmeisterschaft war überhaupt erst sein erstes Offline-Turnier.

Nervös sei er auf der riesigen Bühne, die die Veranstalter in dem Tennisstadion aufgebaut haben, nicht gewesen. „Das hat man eigentlich gar nicht gemerkt, wenn man gespielt hat“, sagte der 15-Jährige. Die Headsets, die die Spieler tragen müssen, hätten die meisten Geräusche aus dem etwa zu zwei Dritteln gefüllten Stadion abgeblockt. Derox sei dann während des Wettkampfes wie in einem Tunnel gewesen.

Zusammen teilen sich Derox und itemm ein Preisgeld von 375.000 US-Dollar. Davon werden die Steuerbehörden einen Teil einbehalten. Was er mit dem Rest macht? „Ich weiß es nicht.“ Das meiste werde gespart, vielleicht gibt es einen neuen Rechner.

Insgesamt gibt es bei der Fortnite-WM 30 Millionen Dollar zu gewinnen, jeder qualifizierte Spieler geht mit mindestens 50.000 Dollar nach Hause. Für Fortnite-Entwickler Epic Games ist das nicht viel Geld: Den Analysten von Nielsen SuperData zufolge verdiente die Firma im vergangenen Jahr geschätzt 2,4 Milliarden Dollar mit dem Spiel. Das Geld kommt vor allem von In-Game-Käufen der Spieler – sie können sich gegen echtes Geld eine virtuelle Währung kaufen und davon wiederum Gegenstände im Spiel, wie etwa Outfits für die Spielfiguren.

Auch Derox hat ordentlich investiert. Er spiele seit Veröffentlichung im Juli 2017 und habe seitdem zwischen 300 und 500 Euro ausgegeben. Sagt er – und sein Vater hört dabei genau hin. Tobias Real begleitet seinen Sohn bei der Reise und feuert ihn im Stadion an. Zu Hause gebe es allerdings klare Regeln: „Wenn sich die schulischen Leistungen verschlechtert hätten, wäre das vorbei gewesen mit dem Spielen“, sagt er. Und auch Derox meint: Wenn nicht gerade Sommerferien sind, geht die Schule vor.

Für den Saarländer ist der sportliche Teil des Wettkampfs beendet. Aqua hingegen hat sich auch für den Solo-Wettbewerb qualifiziert, der am Sonntag (ab 19.00 Uhr MESZ) ausgetragen wird. Auch fünf Deutsche sind dann dabei, darunter Lion „LYGHT“ Krause, der mit 13 Jahren zu den jüngsten Spielern bei dieser WM gehört. (dpa)



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