Frankfurt nach Aufholjagd gegen Benfica im Halbfinale

Eintracht Frankfurt ist der letzte deutsche Club im Europapokal - und marschiert durch die Europa League. Nach dem 2:0 gegen Lissabon stehen die Hessen im Halbfinale. Dort wartet der nächste große Name.
Titelbild
Sebastian Rode (l) erzielte das vielumjubelte Tor zum 2:0.Foto: Uwe Anspach/dpa
Epoch Times18. April 2019

Eintracht Frankfurt steht nach einer furiosen Aufholjagd erstmals seit 39 Jahren wieder im Halbfinale eines internationalen Wettbewerbes und darf weiter vom Triumph in der Europa League träumen.

Der hessische Fußball-Bundesligist gewann vor 48.000 Zuschauern das Viertelfinal-Rückspiel gegen Benfica Lissabon mit 2:0 (1:0) und machte die 2:4-Niederlage aus dem Hinspiel wett. In der Vorschlussrunde trifft der DFB-Pokalsieger, für den Filip Kostic (37. Minute) und Sebastian Rode (67.) die umjubelten Tore erzielten, am 2. und 9. Mai auf den FC Chelsea. Im Hinspiel fehlt der Eintracht dann der gelbgesperrte Ante Rebic.

Angetrieben von den Zuschauern in der ausverkauften Frankfurter Arena war die Eintracht von Beginn an das dominantere Team, richtig gefährlich wurde es aber zunächst nur selten. Kostic, über dessen linke Seite viel nach vorne lief, zielte gegen den früheren deutschen Junioren-Nationalkeeper Odisseas Vlachodimos noch zu ungenau (8.).

Gegen die konterstarken und schnellen Portugiesen stand die Defensive der Frankfurter auch ohne Abwehrchef Martin Hinteregger meist sicher. Der Österreicher war nach seiner Oberschenkelblessur nicht rechtzeitig fit geworden. „Die Verletzung war einfach so, dass das Risiko zu groß war“, sagte Coach Adi Hütter, der auch auf Evan Ndicka (Rotsperre) und Sebastien Haller (Bauchmuskel) verzichten musste.

Die Eintracht war bemüht, die letzte Durchschlagskraft und Präzision in der Offensive um Torjäger Luka Jovic fehlte aber. Der Serbe und sein Sturm-Kollege Ante Rebic liefen sich oft fest, Torchancen erspielte sich der Bundesliga-Vierte kaum. Portugals Rekordmeister blieb weitgehend harmlos und verteidigte den Vorsprung. Auch der dreifache Hinspiel-Torschütze João Félix agierte weniger auffällig.

Für wilde Diskussionen sorgte dann der Frankfurter Führungstreffer: Nach einem Pfostenschuss von Mijat Gacinovic staubte Kostic ab – stand dabei aber knapp einen Meter im Abseits. Der Videobeweis kommt in der Europa League nur im Finale zum Einsatz, das Tor zählte. Benfica-Coach Bruno Lage protestierte zu heftig und musste auf die Tribüne. Für die Frankfurter war es das 27. Tor im Wettbewerb – mehr hat noch nie ein deutsches Team in der Europa League erzielt.

Nun war die Eintracht das klar bessere Team und machte weiter Druck. Ein Kopfball von Jovic, den der DFB-Pokalsieger am Mittwoch fest verpflichtet hatte, ging knapp über das Tor. Kostic stand kurz darauf bei seinem geblockten Schussversuch knapp im Abseits (45.).

Kurz nach der Pause hatten die Portugiesen ihre bis dahin stärkste Phase, agierten nun wesentlich druckvoller. Eine Hereingabe von Felix lenkte Simon Falette nur knapp am Tor vorbei (47.). Torhüter Kevin Trapp rettete gegen den Ex-Frankfurter Haris Seferovic (52.).

Auf der Gegenseite strich ein Schlenzer von Gacinovic knapp am Tor vorbei (57.), Jovic scheiterte nach Vorarbeit von Rebic (60.). Das umjubelte 2:0 erzielte dann Rode, der am Strafraum frei zum Schuss kam. Benfica machte nun noch einmal Druck, ein Schuss von Eduardo Salvio klatschte an den Pfosten (85.). Mit etwas Glück überstanden die Hessen die Schlussphase und brachten den Vorsprung über die Zeit. (dpa)

Frankfurts Filip Kostic freut sich über sein Tor zum 1:0. Gäbe es den Videobeweis, hätte der Treffer nicht zählen dürfen. Foto: Uwe Anspach

Die Frankfurter Fans haben vor dem Spiel einmal mehr eine beeindruckende Choreografie gebastelt. Foto: Arne Dedert

Frankfurts Ante Rebic (r) schirmt den Ball vor Benfica-Routinier Jardel ab. Foto: Arne Dedert



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