Frust-Duell: Schalke und Leverkusen kämpfen um Anschluss

Mit ihren neuen Trainern Tedesco und Herrlich wollen Schalke und Leverkusen wieder zurück zu alter Klasse. Am Freitag kämpfen die West-Teams im direkten Duell um den Anschluss an das obere Drittel.
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Der FC Schalke 04 und Bayer Leverkusen treffen am Freitag wieder aufeinander.Foto: Federico Gambarini/dpa
Epoch Times28. September 2017

Viele Jahre lang war es ein Spitzenspiel, nun ist es ein Mittelfeld-Duell mit richtungsweisender Bedeutung:

Wenn der FC Schalke 04 und Bayer Leverkusen am Freitagabend (20.30 Uhr) in Gelsenkirchen den 7. Bundesliga-Spieltag eröffnen, geht es für beide Teams um viel. Dem Verlierer droht vorerst ein längerer Aufenthalt im Niemandsland, der Gewinner findet Anschluss an die begehrten Europapokalplätze und kann relativ entspannt in die 14-tägige Ligapause gehen.

Derzeit hat Schalke als Tabellensiebter (9 Punkte) zwei Zähler Vorsprung auf den Zehnten aus dem Rheinland. Bayer-Manager Jonas Boldt brachte es im „Kicker“ auf den Punkt. „Entweder wir nehmen den Schwung aus dem HSV-Spiel mit und gehen mit Rückenwind in die Länderspielpause, oder wir laufen wieder der Musik hinterher.“

Für Leverkusen und Schalke war die vergangene Saison eine herbe Enttäuschung. Beide Clubs, zuvor über Jahre hinweg deutsche Europacup-Teilnehmer, verpassten die Qualifikation für die internationalen Wettbewerbe deutlich. Eine weitere Spielzeit ohne Europacup können sich die Leidensgenossen nicht leisten. Sonst dürfte es nicht nur zu weiteren finanziellen Einschnitten kommen, auch der Imageschaden wäre groß. Nicht zuletzt deshalb gingen die Clubs mit neuen Übungsleitern in diese Spielzeit.

Doch weder Schalkes Trainer-Hoffnung Domenico Tedesco, um den auch Leverkusen heftig gebuhlt hatte, noch der neue Bayer-Coach Heiko Herrlich sind bisher so erfolgreich wie erhofft. Obwohl bei beiden Mannschaften taktisch und spielerisch Fortschritte zu erkennen sind, fehlt es noch an Konstanz. Schalke verlor nach gutem Start zuletzt gegen Bayern München (0:3) und bei 1899 Hoffenheim (0:2) und offenbarte ein Stürmerproblem. In sechs Spielen hat die eigentlich offensiv ausgerichtete Elf nur sieben Tore erzielt, einen Treffer weniger als Borussia Dortmunds Pierre-Emerick Aubameyang.

Tedesco hütet sich davor, dem Thema „Sturmflaute“ öffentlich zu große Beachtung zu schenken, um zu vermeiden, dass es sich womöglich in den Köpfen der Spieler festsetzt. „Das ist wie mit schlafenden Hunden oder rosaroten Elefanten, an die man nicht denken soll. Wir dürfen das Thema nicht größer machen als es ist. Es sind Nuancen, die entscheiden, ob ein Ball reingeht oder nicht“, erklärte Tedesco. Der Deutsch-Italiener bescheinigt seinem Team weiter eine gute Entwicklung, betont aber auch, dass Ergebnisse „wichtig“ seien. „Wir wollen Punkte, darum geht es“, sagte der 32-Jährige, der Optimismus vorlebt: „Wir haben genug Spieler im Kader, die schon mehrmals gezeigt haben, dass sie Tore erzielen können.“

Schalkes Hoffnungen ruhen nun auf Breel Embolo, dem Tedesco seit Wochen eine gute Fitness bescheinigt. „Er ist für einen Startelfeinsatz bereit“, sagte der Trainer, der den jungen Schweizer Stürmer nach dessen langer Verletzungspause bisher mit Bedacht und stets nur wenige Minuten eingesetzt hatte.

So könnte es zu einem interessanten Stürmer-Vergleich kommen. Denn Bayers Neuzugang, der Argentinier Lucas Alario, feierte gegen Hamburg am vergangenen Sonntag ein überaus vielversprechendes Debüt. Zum 3:0 steuerte der 24-Jährige gleich einen Treffer und eine Torvorlage bei. (dpa)



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