BVB trauert Chancen und guter Ausgangslage nach

Titelbild
Unglücklicher kann man ein Spiel kaum verlieren. Die BVB-Spieler bedanken sich bei den mitgereisten Fans.Foto: Anatoly Maltsev/dpa
Epoch Times27. November 2015
Julian Weigl traf nur die Latte, Henrich Mchitarjan den Pfosten und Adrian Ramos gleich beides. Unglücklicher kann man ein Spiel kaum verlieren.

Nicht zuletzt deshalb fand BVB-Trainer Tuchel nach dem 0:1 (0:1) im zweitletzten Gruppenspiel der Europa League bei FK Krasnodar lobende Worte für seine frustrierten Profis. Dennoch war der Chancenwucher ärgerlich: Schließlich kostet er mit großer Wahrscheinlichkeit den Gruppensieg. Die Deutsche Presse-Agentur dpa fasst die wichtigsten Aspekte der Partie zusammen.

ERKENNTNISSE: Der zweite Anzug passt noch nicht. Bei aller Dominanz (17:9 Torschüsse und 65 Prozent Ballbesitz) tat sich der BVB ohne Stars wie Aubameyang, Reus und Kagawa im Torabschluss schwer. Das daheimgebliebene Angriffstrio hatte in den acht vorherigen Partien auf internationaler Ebene zusammen 14 Treffer erzielt. Dagegen trugen die dafür ins Team gerückten Ramos, Hofmann und Castro zum fahrlässigen Umgang mit Chancen bei. Im 24. Pflichtspiel unter Tuchel blieb Dortmund erstmals ohne Torerfolg. Dennoch verzichtete der Trainer auf Kritik: „Ich hätte nicht erwartet, dass wir so griffig und mit dieser Schärfe spielen. Ich bin sehr zufrieden. Denn das Ergebnis ist paradox. Man hat gesehen, dass man im Fußball auch allein mit Glück gewinnen kann.“

FOLGEN: Der bereits sicher geglaubte Sieg in der Gruppe C ist wohl passé. Denn der direkte Vergleich mit Krasnodar ging nach dem 2:1 im Hinspiel verloren. Kaum vorstellbar, dass die Russen am 10. Dezember im letzten Vorrundenspiel bei Außenseiter FK Qäbälä nicht gewinnen. Nur in diesem Fall hätte die Borussia bei einem gleichzeitigen Heimerfolg über Saloniki noch eine Chance auf den Gruppensieg. Ohne Happy End wächst das Risiko, für die erste K.o.-Runde einen stärkeren Gegner zugelost zu bekommen.

PECHVOGEL: Erneut stand Hummels im Mittelpunkt. Knapp eine Woche nach seinem Eigentor in Hamburg (1:3) verursachte der Weltmeister in Krasnodar mit einem Trikotzupfer den entscheidenden Foulelfmeter, der den Russen bereits in der 2. Minute den Siegtreffer bescherte. Das dürfte die jüngste öffentliche Kritik an den Leistungen des Manndeckers noch verstärken.

Tuchel nahm Hummels in Schutz: „Wenn es ein Leistungstief bei ihm gab, dann hat das heute 35 Sekunden gedauert. Ansonsten habe ich ihn nämlich sehr gut gesehen.“ Mit Nachdruck fügte der Coach an: „Seine Leistung war die perfekte Antwort auf diese ganze Geschichte in den vergangenen Tagen, die meiner Meinung nach ohnehin nicht sehr inhaltlich gestrickt war.“

Anders als zuletzt stand der Abwehrspieler in Krasnodar Rede und Antwort: „Es ist ärgerlich, dass wir den Gruppensieg nicht mehr in der Hand haben. Wenn es am Ende dazu führt, dass wir in der nächsten Runde einen noch attraktiveren Gegner haben und den besiegen, dann sind wir alle zufrieden. Aktuell sind wir es nicht.“

STARTPROBLEM: Zum wiederholten Mal kassierte der BVB in dieser Saison einen frühen Gegentreffer. Dennoch glaubt Tuchel nicht, dass es seinem Team in Krasnodar an Konzentration in der Anfangsphase gemangelt hat: „Ich denke, man muss dieses Gegentor von den anderen trennen. Wir hatten in der Szene kurz die Ordnung verloren.“

(dpa)

Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion