„Derweil in …“ Notizen aus Italien und den Niederlanden

NIEDERLANDE:

Orange trägt in Russland nur die Müllabfuhr, und weil dem so ist, haben sich die Niederländer für den WM-Sommer neue Leidenschaften gesucht. Aus der Heimat unterstützen sie entweder Australien – wegen der Trainer Bert van Marwijk und Mark van Bommel – oder Marokko. Für die Löwen vom Atlas schlägt vor allem das Herz der prominenten Holländer.

An die Spitze der Bewegung setzte sich Ex-Bondscoach Louis van Gaal, der auf ein Finale Marokko gegen Portugal hofft. In einer Internetbotschaft rief van Gaal im mintgrünen Shirt und mit weit aufgerissenen Augen „Oesoud Atlas, mabroek Maghreb, Yallah!“ in die Kamera. Was wohl so viel heißt wie: „Hup Marokko Hup!“

Dumm nur, dass sich die Pechsträhne der Niederlande auch auf die neuen Lieblinge auswirkte. Marokko und Australien verloren ihre Auftaktspiele nach einem Eigentor und dem ersten Videobeweis der WM-Geschichte unglücklich. Hoffentlich schwenken unsere Nachbarn nicht noch um. Ein Louis van Gaal im deutschen Trikot wäre nach jetzigem Stand der Dinge kein gutes Omen.