DFB-Elf für Südkoreas Ex-Coach Stielike Favorit

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Für Trainer Stielike ist das DFB-Team WM-FavoritFoto: PIXATHLON/SID
Epoch Times24. Juni 2018

Südkoreas deutscher Ex-Nationaltrainer Ulli Stielike sieht sein früheres Team im letzten Gruppenspiel der Fußball-WM gegen Titelverteidiger Deutschland (Mittwoch/16.00 Uhr/ZDF und Sky) eindeutig in der Außenseiterrolle. „Für mich bleibt Deutschland der Favorit – trotz des schwachen Starts“, sagte der Europameister von 1980 und ehemalige Nationalmannschafts-Assistenzcoach im Interview mit der Bild am Sonntag.

Gut ein Jahr nach seiner Entlassung in Südkorea hat der 63-Jährige keine Kontakte mehr zu den Asiaten. Weder von südkoreanischer noch von deutscher Seite ist der 63-Jährige bislang für Tipps für das wichtige Duell beider Mannschaften kontaktiert worden. Dabei glaubt Stielike, dass „Korea meine Hilfe eher brauchen würde“. Gegen Deutschland würden seine ehemaligen Schützlinge mehr als die Weltmeister sein Daumendrücken benötigen, „aber ich befürchte, das wird wenig helfen“.

Seine Entlassung in Südkorea wegen der zwischenzeitlich gefährdeten WM-Qualifikation hält Stielike weiterhin für einen Fehler. „13 der 15 Punkte, die dazu geführt haben, dass Korea in Russland dabei ist, haben mein Co-Trainer und ich geholt. Wir haben uns nichts vorzuwerfen“, sagte der frühere Star von Borussia Mönchengladbach und Real Madrid: In Korea müsste bei Problemen oder Misserfolgen aus kulturellen Gründen „sofort ein Schuldiger präsentiert werden. Im Fußball trifft es immer den Trainer. In Korea macht man gerne Tabula rasa – an den falschen Enden.“

Umso mehr sieht Stielike seinen Nachfolger Shin Tae Yong nunmehr in der Pflicht. Der „extrovertierte Typ“ habe beim Verband und im Verein gute Arbeit geleistet, die er jetzt bei der Nationalmannschaft bestätigen muss“, sagte Stielike.

Aber auch dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) begegnet Stielike nicht vorbehaltlos – wegen seiner vorübergehenden Ausbootung aus der Nationalmannschaft vor über 40 Jahren nach seinem Wechsel von Gladbach nach Madrid. DFB und Medien hätten ihn seinerzeit als „Fahnenflüchtigen“ gebrandmarkt, klagte Stielike und warf dem Verband „ein bisschen verbittert“ vor, dass „an mir ein Exempel statuiert wurde, um dem Wechsel anderer Spieler einen Riegel vorzuschieben“.

Durch die damalige Situation und nicht zuletzt den Spott von 1998 über sein legendäres Karo-Sakko bei seiner Vorstellung als Assistent des damaligen DFB-Teamchefs Erich Ribbeck „habe ich meinen Abstand zu Deutschland gewonnen“. Dabei würde er heute mehr noch als damals schon zu seiner damaligen Haltung stehen: „Lieber ein großkariertes Sakko als kleinkariertes Denken.“

(Berlin (SID) (AFP))



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