DFB-Frauen vor Gruppensieg: «Kampfmodus» gegen Thailand

Winnipeg (dpa) - Beim Kampf um den Gruppensieg gibt es keine Kompromisse. Auch wenn den deutschen Fußballerinnen zum Einzug ins WM-Achtelfinale schon ein Unentschieden gegen Thailand genügen würde, wollen sie im letzten Vorrundenspiel nicht…
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Tabea Kemme voll konzentriert beim DFB-Training in Winnipeg.Foto: Carmen Jaspersen/dpa
Epoch Times14. Juni 2015
Beim Kampf um den Gruppensieg gibt es keine Kompromisse. Auch wenn den deutschen Fußballerinnen zum Einzug ins WM-Achtelfinale schon ein Unentschieden gegen Thailand genügen würde, wollen sie im letzten Vorrundenspiel nicht taktieren und weiter Stärke demonstrieren.

Auf Rechenspielchen lässt sich Tabea Kemme erst gar nicht ein. „Ich bin hier nicht bei der Mathematik-Olympiade“, sagte die Linksverteidigerin vor dem Duell mit den Asiatinnen in Winnipeg unmissverständlich. „Diese Rechnerei macht mich eher nervöser. Wir haben den Titeltraum. Und wenn wir diesen verwirklichen wollen, müssen wir jeden Gegner besiegen.“

Kemmes Pendant auf der rechten Abwehrseite, Leonie Maier, beschäftigt sich ebenfalls „überhaupt nicht“ mit irgendwelchen Was-wäre-wenn-Szenarien. „Wir gehen in jedes Spiel, um es zu gewinnen. Wir sollten unsere Kräfte in was anderes reinstecken als über Dinge nachzudenken, die wir nicht beeinflussen können“, betonte die Verteidigerin vom deutschen Meister Bayern München. Im Duell am Montag rechnet Maier mit heftiger Gegenwehr, auch wenn der WM-Neuling natürlich krasser Außenseiter sei. „Sie werden uns keine Punkte schenken. Da müssen wir wieder von Anfang an Spielfreude zeigen und bis zum Schluss den Kampfmodus einschalten.“

Die Ausgangslage in der Gruppe B ist einfach: Deutschland geht als Tabellenführer (4 Zähler) vor den punktgleichen, aber mit einer um sechs Tore schlechteren Tordifferenz ausgestatteten Norwegerinnen in den abschließenden Gruppen-Spieltag. Dass sein Team gegen die Elfenbeinküste mit sechs oder mehr Toren höher gewinnt als die DFB-Elf gegen Thailand, glaubt selbst Norwegens Trainer-Fuchs Even Pellerud nicht. Der 61-Jährige hatte sich bereits nach dem 1:1 im Duell mit der DFB-Elf mit dem zweiten Platz abgefunden.

Inwieweit die komfortable Konstellation für Bundestrainerin Silvia Neid Anlass ist, einige ihrer durch den Kunstrasen noch einmal besonders hoch belasteten Spielerinnen zu schonen, muss abgewartet werden. Kemme und Maier, die beide WM-Spiele auf ihren Positionen 90 Minuten durchspielten, erfahren die Aufstellung auch erst am Spieltag. Kemme hatte zum WM-Auftakt gegen die Elfenbeinküste überraschend statt ihrer Potsdamer Clubkollegin Jennifer Cramer auf der linken Abwehrseite gespielt. Möglich, dass Silvia Neid unter anderem dort einen vorübergehenden Wechsel vornimmt. „Inwiefern die Trainerin rotieren lässt, werden wir auch erst noch gewahr“, meinte Kemme. Maier gab zu, dass die Spiele „kraftraubend“ gewesen seien.

Neid wird zumindest bei den leicht angeschlagenen Akteurinnen kein Risiko eingehen. Simone Laudehr verpasste das Training am Samstag wegen einer leichten Bauchmuskelzerrung ebenso wie Stürmerin Alexandra Popp, die wegen einer Kniereizung behandelt wurde. Auch wenn der Südostasien-Meister sein Match gegen die Elfenbeinküste 3:2 gewann, dürfte ein Sieg gegen das Team von Trainerin Nuengrutai Srathongvian für den zweimaligen Welt- und achtmaligen Europameister nicht mehr als eine Pflichtübung sein.

Dennoch ist Neid bekannt dafür, jeden Gegner sehr ernst zu nehmen und keine Kompromisse einzugehen, wie das 10:0 zum Start gegen die Afrikanerinnen eindrucksvoll dokumentierte. „Wir wollen Gruppen-Erster werden“, stellte Neid daher klar. „Und jeder Sieg bringt weiteres Selbstvertrauen.“ Und das kann beim langwierigen Kampf um den WM-Titel nicht schaden.

(dpa)


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