Eintracht mit Meier – Nürnberg will die Bundesliga

Titelbild
Eintracht-Trainer Niko Kovac hofft auf den Einsatz von Alex Meier.Foto: Arne Dedert/dpa
Epoch Times18. Mai 2016
Im Millionenspiel um den Bundesliga-Verbleib soll „Fußball-Gott“ Alexander Meier der Frankfurter Eintracht ein Happy End bescheren.

Der Kapitän und Torjäger steht im Hinspiel der Relegation gegen den Zweitliga-Dritten 1. FC Nürnberg an diesem Donnerstag (20.30 Uhr) nach elf Wochen Abstinenz vor seinem Comeback. „Er ist gesund und sicherlich eine Alternative. Ich bin zuversichtlich, dass er auflaufen kann“, sagte Eintracht-Trainer Niko Kovac. „Ob von Beginn an, werden wir nach einem Gespräch mit ihm entscheiden.“

Meier soll in dem von der Polizei als Risikospiel eingestuften Duell mit den Franken die zuletzt lahme Offensive der Hessen beleben. Einen Sturmlauf werden die 51 500 Fans – darunter 5000 aus Nürnberg – in der ausverkauften Frankfurter Arena wohl kaum erleben.

„Das erste Spiel ist immer von der Taktik geprägt, um nicht schon alles zu verlieren. Wir dürfen nicht glauben, nur nach vorne stürmen zu müssen. Es wäre mir zwar das Liebste, wenn die Sache schon nach dem ersten Spiel entschieden wäre, aber so naiv bin ich nicht“, sagte Kovac.

Die Eintracht ist bei den Buchmachern Favorit. Auf der anderen Seite hat sie mehr zu verlieren als der „Club“. Das könnte Kopf und Beine der Kovac-Truppe lähmen. Der Abstieg würde Frankfurt in den kommenden Jahren geschätzt 70 bis 80 Millionen Euro kosten.

Der Umsatz sowie die Marketing- und Sponsoringeinnahmen würden sich beinahe halbieren, die Einbußen bei den TV-Geldern wären noch dramatischer. Statt 38 Millionen Euro in dieser Saison gäbe es nur noch rund zwölf Millionen Euro in Liga zwei. Der Verfall an Spielerwerten wird von Experten auf rund 20 Millionen Euro taxiert.

Das alles müssen die Frankfurter auf dem Platz ausblenden. „Das sind im Moment die wichtigsten Spiele für den Verein. Es geht um sehr viel. Der Druck ist beim Erstligisten sicher noch einen Tick größer, denn die Spieler wollen natürlich nicht in die Zweite Liga“, beschrieb Kovac die Situation.

Die Statistik spricht für die Hessen. Von den bisherigen 64 Spielen wurden 26 gewonnen und nur 17 verloren. Zudem behielt in den bisherigen 17 Relegationen zwölf Mal der Bundesligist die Oberhand, darunter auch zweimal die Eintracht – 1984 gegen den MSV Duisburg und 1989 gegen den 1. FC Saarbrücken. „Der Wille wird entscheidend sein. Wer sich da durchsetzt, wird nächste Saison in der Bundesliga spielen“, prophezeite Kovac und fügte an: „Ich glaube fest daran, dass wir drin bleiben.“

Davon sind aber auch die Nürnberger überzeugt, die in der Relegation ebenfalls noch eine weiße Weste haben. 2009 gelang gegen Energie Cottbus der Aufstieg, ein Jahr später gegen den FC Augsburg der Klassenverbleib. Nach zwei Jahren im Unterhaus sieht der „Club“ nun die Zeit für ein Bundesliga-Comeback gekommen.

„In der ganzen Spielzeit haben wir Selbstvertrauen getankt. Jetzt versuchen wir, ihr das i-Tüpfelchen aufzusetzen und in der Relegation noch etwas zu reißen“, verkündete Trainer René Weiler zuversichtlich. Er ist heiß auf die Duelle mit der Eintracht, die immer von Brisanz gekennzeichnet waren und nicht selten hitzig verliefen. „Man freut sich auf solche Spiele, die strebt man als Sportler an. Auch für mich ist die Relegation ein Highlight“, sagte Weiler.

Seine Mannschaft brennt darauf, den letzten Schritt zu gehen. „Die Stimmung ist euphorisch“, berichtete Kapitän Miso Brecko. Das sind zwei große Spiele. Für die Fans, für uns, für alle. Es gibt nicht sehr viele Spiele in der Karriere, die so wichtig sind.“

(dpa)


Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion