Erst Messi, dann Ronaldo: Cavani beendet Portugals Träume

Cristiano Ronaldo streifte die Kapitänsbinde ab, bedankte sich artig beim Schiedsrichter und ging als geschlagener Mann vom Feld.
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Für Portugal und Cristiano Ronaldo ist die WM vorbeiFoto: SID
Epoch Times30. Juni 2018

Cristiano Ronaldo streifte die Kapitänsbinde ab, bedankte sich artig beim Schiedsrichter und ging als geschlagener Mann vom Feld. Er ist Europameister und Weltfußballer – aber Weltmeister wird Ronaldo höchstwahrscheinlich nicht mehr werden. Nur wenige Stunden nach Lionel Messi musste auch der zweite Weltstar vorzeitig die Heimreise aus Russland antreten. Ob er in vier Jahren als dann 37-Jähriger noch einmal die Chance auf den Goldpokal bekommt, ist zweifelhaft.

Gegen Uruguay mit dem Doppel-Torschützen Edinson Cavani und dessen Sturmpartner Luis Suarez unterlagen Alleinunterhalter Ronaldo und seine Portugiesen im Achtelfinale mit 1:2 (0:1). Der formidable Cavani (6./62.) schoss die Himmelblauen vor 44.287 Zuschauern in Sotschi in das Duell am Freitag in Nischni Nowgorod (16.00 Uhr MESZ) gegen Frankreich.

„Ich bin glücklich und zufrieden, wie alles abgelaufen ist. Es war ein sehr emotionales Spiel, mir fehlen die Worte. Davon träumt man“, sagte der Mann des Abends. Ob der Angreifer im Viertelfinale dabei sein kann, erscheint fraglich. Cavani musste in der 71. Minute mit Verdacht auf eine Wadenverletzung vom Feld, fair gestützt von Ronaldo. „Ich hoffe, es ist nichts Ernstes“, sagte der Angreifer von Paris St. Germain.

Uruguay ist dank Cavanis Treffern weiter auf einem guten Weg, die Gunst der Stunde zu nutzen – trotz seines ersten Gegentors in diesem Turnier nach 324 Minuten durch Pepe (55.), zudem der erste in diesem Kalenderjahr. Für die Portugiesen, vor vier Jahren in der deutschen Gruppe in der Vorrunde gescheitert, wurde es wieder nichts mit dem ersten Viertelfinale seit 1966, weil unter anderem Bernardo Silva nach einem Patzer von Torhüter Fernando Muslera (70.) die Chance zum Ausgleich vergab.

Ronaldo, neuer Haarschnitt, der Ziegenbart ein wenig üppiger, zog vor dem Spiel zunächst mit Bastian Schweinsteiger gleich: Wie der deutsche Weltmeister, hat jetzt auch der Portugiese 38 Spiele bei EM- und WM-Endrunden bestritten, mehr hat keiner. Der Rekord wird also frühestens 2020 fallen, sollte Portugal sich für die paneuropäische EM qualifizieren – und Ronaldo mit dann 35 Jahren noch für die Nationalmannschaft spielen. Seine wohl größte Chance auf den WM-Titel ist freilich dahin.

Wie es sich für ihn gehört, setzte Ronaldo nach sechs Minuten ein erstes Zeichen mit einem Weitschuss, doch nur eine Minute später schufen Cavani und Suarez ein kleines Kunstwerk: Cavani flankte quer übers Feld zu Suarez, lief weiter in den Strafraum und köpfte die Hereingabe des „Beißers“ in vollem Tempo ins Tor. Das hatte für Uruguay den Vorteil, dass es sich ganz auf seine humorlose, aber eben auch effektive Abwehrarbeit konzentrieren konnte – und Portugal das Spiel machen musste.

Ronaldo wollte sich nicht kampflos geschlagen gaben. Er versuchte es über links, er versuchte es über rechts, er ging in die Spitze, er ließ sich zurückfallen – eine rechte Bindung zum Spiel fand er nicht. Auch mit einem Freistoß klappte es nicht: Beim spektakulären 3:3 zum Auftakt gegen Spanien hatte Ronaldo kurz vor Schluss mit einem Standard noch ausgeglichen: Nach insgesamt vier Toren in der Vorrunde traf er aber auch im sechsten WM-K.o.-Spiel nicht.

(Sotschi (SID) (AFP))



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