Ewiges Déjà-vu: DFB-Frauen selbstbewusst gegen Norwegen

Ottawa (dpa) - Jetzt wird's ernst: Nach dem lockeren 10:0-Aufwärmspiel gegen die Elfenbeinküste ist Norwegen bei der WM in Kanada für die deutschen Fußball-Frauen ein Gegner von ganz anderem Format. „Wir kennen die Norwegerinnen ja schon sehr…
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Simone Laudehr kennt die Stärken der Norwegerinnen.Foto: Carmen Jaspersen/dpa
Epoch Times10. Juni 2015
Jetzt wird’s ernst: Nach dem lockeren 10:0-Aufwärmspiel gegen die Elfenbeinküste ist Norwegen bei der WM in Kanada für die deutschen Fußball-Frauen ein Gegner von ganz anderem Format.

„Wir kennen die Norwegerinnen ja schon sehr lange. Sie haben eine ganz andere Spielweise als die Elfenbeinküste, sind härter in den Zweikämpfen und taktisch viel besser“, beschreibt Simone Laudehr nur einige Qualitäten des zweiten Gruppen-Gegners am 11. Juni in Ottawa. Keine Zweifel lässt die 28 Jahre alte Mittelfeldspielerin daran, dass man selbstbewusst gegen den Dauerrivalen zu Werke gehen werde: „Wir wollen das Spiel dominieren.“

Gegen kein anderes Team der Welt hat Deutschland so oft gespielt wie gegen Norwegen. In 38 Duellen siegten die DFB-Frauen 20 Mal, 14 Partien gingen verloren. Ewiges Déjà-vu! „Ich kann mich kaum erinnern, dass wir bei großen Turnieren oder in der Qualifikation mal nicht gegen Norwegen gespielt hätten“, betonte Topstürmerin Celia Sasic. Das bis dato letzte große Treffen liegt nur zwei Jahre zurück. Im EM-Finale in Solna setzte sich die Auswahl von Silvia Neid mit 1:0 durch und feierte den achten Kontinental-Titel.

Siegtorschützin war Anja Mittag. Klar, dass sich die 30-Jährige noch bestens an den triumphalen Augenblick am 28. Juli 2013 erinnert. Das Datum hat sie sich sogar auf den Arm tätowieren lassen. Zu Beginn der zweiten Spielhälfte für Lena Lotzen eingewechselt versenkte Mittag den Ball in der 49. Minute mit der ersten Berührung zum 1:0 im Netz. „Es ging alles sehr schnell, auf einmal war der Ball vor meinen Füßen, und ich musste nur noch einschieben“, so Mittag im Gespräch mit der Sportschau.

Der Pass zum EM-Coup kam von Celia Sasic, die seinerzeit noch mit Nachnamen Okoyino da Mbabi hieß. Erst vier Tage später, am 1. August, heirate Celia ihren Freund Marko, Sohn des Fußball-Trainiers Milan Sasic. Es ist sicher kein schlechtes Omen, dass Sasic und Mittag zum WM-Auftakt am Sonntag je dreimal trafen und ihre überragende Verfassung bewiesen.

Gegen das Team von Trainer-Routinier Even Pellerud, das zum Auftakt 4:0 gegen Thailand gewann, müsse man laut Sasic „sehr aggressiv und robust sein, kompakt stehen und die Zweikämpfe gewinnen“. Zudem sei Kaltschnäuzigkeit und Effektivität gefragt: „Mit Sicherheit werden wir nicht so viele Chancen bekommen wie gegen die Elfenbeinküste.“

Es wird ein Duell auf Augenhöhe gegen den Weltmeister von 1995, der seinen einzigen WM-Titel übrigens mit einem 2:0-Finalsieg gegen Deutschland gewann. Pellerud war auch vor 20 Jahren Trainer der Skandinavierinnen. Und im deutschen Mittelfeld zog die heutige Bundestrainerin Silvia Neid die Fäden. Nur einmal trafen sich die Dauerrivalen seither noch bei Weltmeisterschaften. Im Halbfinale 2007 in China setzte sich die DFB-Elf klar mit 3:0 durch und kehrte ohne ein Gegentor als Weltmeister zurück.

Schöne Erinnerungen, aber all das spielt nun keine Rolle mehr. Am Donnerstag geht es im Landsdowne-Stadion beim vorgezogenen Showdown der Gruppe B allein um die drei Punkte. „Es zählt nur das Hier und Jetzt. Wir müssen als Team alles geben“, fordert Sasic.

Der Gewinner hat den Gruppensieg und das Achtelfinale praktisch in der Tasche und womöglich den leichteren Weg in der K.o.-Runde. Doch auch das ist keineswegs sicher. „Darüber mache ich mir jetzt noch keine Gedanken“, erklärt Laudehr. Auch Bartusiak denkt eher darüber nach, wie die schnellen und gefährlichen Stürmerinnen Ada Hegerberg und Isabell Herlovsen zu stoppen sind. „Sie sind sehr stark“, findet die Innenverteidigerin, die sich auf eine Menge Arbeit einstellt: „Wir müssen von Anfang an hochkonzentriert sein.“

(dpa)

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