Ex-Stuttgarter Ibisevic als Schwaben-Schreck: VfB-Hand-Ärger

Der vom Abstieg bedrohte VfB Stuttgart kann in Berlin den kurzen Hoffnungsmoment aus dem Spiel gegen Gladbach nicht verlängern. Hertha trifft nach 358 torlosen Minuten wieder - und ein Ex-Stuttgarter wird zum Hauptdarsteller. VfB-Ärger gibt es über den Video-Referee.
Titelbild
Herthas Torschütze Vedad Ibisevic (r) und Mannschaftskamerad Mathew Leckie bejubeln das 1:0 ihrer Mannschaft.Foto: Soeren Stache/dpa
Epoch Times4. Mai 2019

Vom ehemaligen Spieler Vedad Ibisevic kalt getroffen, von einem nicht gegebenen Elfmeter geschockt: Der VfB Stuttgart muss weiter zittern, um wenigstens über die Relegation den nächsten Zweitliga-Absturz verhindern zu können.

Die kurze Phase der Hoffnung auf einen Aufschwung mit dem 1:0 gegen Mönchengladbach endete für die Schwaben schon in Berlin: Im zweiten Spiel unter Interimscoach Nico Willig unterlag der Tabellen-Sechszehnte der Fußball-Bundesliga mit 1:3 (0:2) bei Hertha BSC.

Die Tore für die nach sieben sieglosen Spielen erstmals wieder erfolgreichen Berliner erzielten Ibisevic (40. Minute), Ondrej Duda (45.+1) und Salomon Kalou (67.). Erst als alles schon zu spät war, schaffte Mario Gomez den Stuttgarter Treffer (70.).

Den Mut aus der couragierten Heimvorstellung vor einer Woche gegen Borussia Mönchengladbach hatten die Stuttgarter offenbar zu Hause vergessen. Obwohl die nach nur einem Treffer in fünf Spielen verunsicherte Hertha auch schwer in die Partie fand und viel Stückwerk produzierte, blieben die Gäste vor 48.668 Zuschauern im Berliner Olympiastadion über weite Strecken viel zu passiv.

Allerdings hätten sie in der 37. Minute einen Handelfmeter bekommen müssen. Hertha-Verteidiger Karim Rekik spielte den Ball nach einem Flankenball im Luftkampf klar mit der Hand.

DFB-Schiedsrichterboss Lutz-Michael Fröhlich wertete es als Fehler, dass Videoschiedsrichter Günter Perl in Köln in der Szene nicht eingriff. „Das Entscheidende ist, dass die Handhaltung oberhalb des Kopfes war“, erklärte Fröhlich, der sich in der Halbzeit die Aktion im Stadion nochmals auf einem Bildschirm anschaute.

Statt des möglichen 1:0 für den VfB nahm die Partie danach einen ganz anderen Verlauf. Mit 24 Punkten bleibt Stuttgart fünf Zähler vor dem 1. FC Nürnberg und sechs vor Hannover auf Rang 16.

Ibisevic, der von 2012 bis 2015 in 86 Ligaspielen 33 Tore für den VfB Stuttgart erzielt hatte, beendete mit seinem Treffer die Ladehemmungen der Hertha. Nach 358 torlosen Minuten der Berliner nutzte Ibisevic einen Fehler von Gäste-Schlussmann Ron-Robert Zieler, der einen Kopfball von Mathew Leckie genau vor die Füße des Hertha-Kapitäns abprallen ließ. Für den 34 Jahre alten Ibisevic, den Hertha auch nach dem Vertragsende im Sommer gern behalten würde, war es Saisontreffer Nummer zehn.

Und der Routinier hatte auch maßgeblichen Anteil am zweiten Berliner Tor. Sein Schussversuch konnte Zieler zwar noch abwehren, doch Duda traf im Nachsetzen – schon der elfte Saisontreffer für den Slowaken. Mit einem Flankenlauf hebelte der eingewechselte Javairo Dilrosun in Hälfte zwei die gesamte VfB-Abwehr aus, Kalou schob den Ball trotz Bedrängnis über die Linie. Der VfB witterte noch eine Minichance, als Gomez nach Flanke von Borna Sosa zum 1:3 einköpfte. Doch Daniel Didavi vergab unmittelbar danach die Gelegenheit zum Anschluss.

Damit bleibt Stuttgart Herthas Lieblingsgegner in Berlin: Gegen keine andere Mannschaft hat der Hauptstadtclub, der jetzt mit 40 Punkten auf Rang zehn steht, eine bessere Heimbilanz. Der letzte VfB-Sieg in Berlin datiert vom 13. September 2013 (1:0). (dpa)



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