FIFA schließt die Akte Russland: Kein Doping im aktuellen WM-Kader

Der Fußball-Weltverband FIFA hat den aktuellen Kader des WM-Gastgebers Russland von den jüngsten Dopingverdächten freigesprochen.
Titelbild
Fußball-Stadion in Russland.Foto: MLADEN ANTONOV/AFP/Getty Images
Epoch Times23. Mai 2018

23 Tage vor dem Start der Weltmeisterschaft atmet Russlands Fußball auf. Der Weltverband FIFA hat den aktuellen Kader des WM-Gastgebers von den jüngsten Dopingverdächtigungen freigesprochen – ein Szenario wie vor den Olympischen Spielen 2016, als die russischen Leichtathleten und zahlreiche weitere Sportler gesperrt wurden, bleibt für die Fußballer bei der Heim-WM aus.

Die Untersuchungen zu allen Spielern des vorläufigen Aufgebots seien „mangels ausreichender Beweise für das Vorliegen eines Verstoßes“ eingestellt worden. Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) zeigte sich auf SID-Anfrage „zufrieden“ mit dem Vorgehen der FIFA und dem Abschluss der betroffenen Fälle.

Nach dem Staatsdopingskandal um die Winterspiele 2014 im russischen Sotschi und den Erkenntnissen aus dem McLaren-Report waren der FIFA 155 Proben russischer Fußballer übergeben worden, die die WADA im Moskauer Kontrolllabor beschlagnahmt hatte.

WADA-Sonderermittler in der Causa Russland: Richard McLaren Foto: Valentin Flauraud/dpa

Die Untersuchung dieser Proben auf positive Befunde oder aber Manipulationsspuren zog sich über Monate hin und ist noch immer nicht abgeschlossen. Die FIFA behandelte zunächst die Fälle von Spielern aus dem aktuellen Kader. Gegen andere russische Profis, die nicht an der WM teilnehmen, laufen noch immer Untersuchungen.

Erst am Sonntag hatte ein Bericht der ARD-Dopingredaktion die Aufmerksamkeit erneut auf den Verdacht gelenkt, dass auch russische Fußballer, die das Land ab dem 14. Juni vertreten, Teil des riesigen Dopingsystems sein könnten. „Was ich sagen kann, ist, dass wir natürlich Befunde haben, die sehr, sehr verdächtig sind und die auch entsprechend ermittelt werden müssen“, hatte WADA-Chef-Ermittler Günter Younger gesagt: „Wir werden ein sehr wachsames Auge darauf legen, dass auch entsprechend ausermittelt wird.“

Die FIFA versicherte nun, sich bei ihrer Untersuchung eng mit Richard McLaren abgestimmt zu haben, dem WADA-Sonderermittler in der Causa Russland. Die erneute Analyse aller „verfügbaren Proben sämtlicher in den McLaren-Berichten erwähnten Spieler“ auf verbotene Wirkstoffe sei negativ ausgefallen. Das Gleiche gelte für die von der WADA im Moskauer Labor beschlagnahmten Proben.

Die FIFA Foto: Steffen Schmidt/KEYSTONE FILE/dpa

Dies darf angesichts der nach Sotschi 2014 bekannt gewordenen russischen Vertuschungsmaßnahmen allerdings nicht als alleiniger Maßstab gelten. Die FIFA habe die Proben daher auch der empfohlenen forensischen Analyse unterzogen, um Manipulationen auszuschließen. Man habe nach Kratzern und Spuren an den Flaschen sowie abnormalem Salzgehalt gesucht. „Keine der analysierten Proben wies Spuren auf, die auf eine unzulässige Einflussnahme schließen lassen“, hieß es dazu: „Auch im Urin wurden keine verdächtigen Salzwerte festgestellt.“

Wie die FIFA außerdem mitteilte, sei auch der russische Whistleblower Grigorij Rodtschenkow, einst Leiter des Moskauer Doping-Kontrolllabors, endlich schriftlich befragt und seine Antworten mit Experten-Hilfe ausgewertet worden. Hinweise aus einer Datenbank des Moskauer Labors seien ebenfalls ohne Befund ausgewertet worden – noch am Sonntag hatte die ARD berichtet, dass auch diese die Verdachtsmomente über Doping im russischen Fußball erhärten würden.

Namen der Spieler, deren Proben genauer unter die Lupe genommen wurden, will die FIFA indes nicht nennen. Dies würde dem eigenen Anti-Doping-Reglement und dem Welt-Anti-Doping-Kodex widersprechen, so die FIFA. Zusätzlich zu den genannten Analysen seien aber die im Fokus stehenden Spieler zuletzt mehrfach unangekündigt und gezielt überprüft worden. Das russische Team gehöre vor der WM zu den „mit am häufigsten kontrollierten“ Mannschaften. (SID)



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