FIFPro kritisiert Amrabat-Einsatz nach Gehirnerschütterung

Die Spielergewerkschaft hat mit Unverständnis auf den Einsatz des marokkanischen Fußball-Nationalspielers Amrabat im WM-Spiel gegen Portugal nur fünf Tage nach dem Erleiden einer Gehirnerschütterung reagiert.
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Amrabat mischte gegen Portugal wieder voll mitFoto: SID
Epoch Times21. Juni 2018

Die Spielergewerkschaft FIFPro hat mit Unverständnis auf den Einsatz des marokkanischen Fußball-Nationalspielers Nordin Amrabat im WM-Spiel gegen Portugal (0:1) nur fünf Tage nach dem Erleiden einer Gehirnerschütterung reagiert.

„Dies ist ein weiteres alarmierendes Beispiel dafür, dass ein Spieler in Gefahr gebracht wird“, teilte FIFPro in einer Erklärung mit: „Amrabat ist nach medizinischen Richtlinien zu früh auf den Platz zurückgekehrt.“

Der Flügelspieler des englischen Erstligisten FC Watford hatte bei der 0:1-Niederlage am Freitag gegen Iran eine Gehirnerschütterung erlitten. Amrabat war nach einem Zweikampf mit dem Kopf auf das Spielfeld geknallt. Die folgenden zwei Nächte verbrachte er zur Beobachtung im Krankenhaus. Gegen den Europameister stand der 31-Jährige am Dienstag allerdings bereits wieder in der Startelf, einen speziellen Kopfschutz legte er nach 16 Spielminuten ab.

Der marokkanische Teamarzt Abderazzak El Hifti hatte am Dienstag betont, er habe die Empfehlungen der FIFA in einem solchen Verletzungsfall „Punkt für Punkt“ befolgt. Nationaltrainer Herve Renard nannte Amrabat nach dem Spiel gegen Portugal einen „Krieger“, der unbedingt habe spielen wollen.

Die FIFA hatte nach der WM 2014 ein neues Protokoll eingeführt, wonach Spieler nach Kopfverletzungen unter anderem drei Minuten lang auf dem Platz auf eine Gehirnerschütterung untersucht werden dürfen. Als einer der Auslöser gilt die Gehirnerschütterung des deutschen Nationalspielers Christoph Kramer im Finale vor vier Jahren gegen Argentinien (1:0 n.V.).

FIFPro ist der Ansicht, dass die neuen Richtlinien im Fall Amrabat nicht eingehalten wurden. Der Fußball habe im Umgang mit Gehirnerschütterungen „nicht genügend Fortschritte gemacht“, klagte die Spielergewerkschaft an: „Über wiederholte Aufrufe zur Umsetzung von Hochsicherheitsstandards wurde hinweg gesehen.“

(Moskau (SID) (AFP))



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