Franzosen gewinnen die WM in Russland – Jubelrausch und Ausschreitungen in Frankreich

Millionen Menschen haben am Sonntag und bis in die Nacht zum Montag den Triumph ihrer Nationalelf bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland gefeiert. Überschattet wurden die Freudenfeiern von Ausschreitungen und teils schweren Unfällen.
Titelbild
Ausschreitungen in Paris nach Frankreichs WM-Sieg in Russland.Foto: Eric FEFERBERG / AFP) (Photo credit should read ERIC FEFERBERG/AFP/Getty Images
Epoch Times16. Juli 2018

Ganz Frankreich ist im Jubelrausch: Millionen Menschen haben am Sonntag und bis in die Nacht zum Montag den Triumph ihrer Nationalelf bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland gefeiert.

Paris und andere Städte verwandelten sich nach dem 4:2-Finalsieg über Kroatien in ein Meer aus blau-weiß-roten Flaggen, die Fans feuerten Freudenböller ab und bildeten Autokorsos. Überschattet wurden die Freudenfeiern von Ausschreitungen in mehreren Städten und teils schweren Unfällen.

Die größten Jubelfeiern in Paris gab es in einer Fanzone mit 90.000 Menschen vor dem Eiffelturm und auf dem berühmten Boulevard Champs-Elysées. In der Kathedrale Notre-Dame läuteten zu Ehren der „Equipe Tricolore“ die Glocken.

Präsident Emmanuel Macron feuerte die Mannschaft während des Spiels euphorisch von der Ehrentribüne im Moskauer Luschniki-Stadion an, anschließend beglückwünschte er die siegreiche Elf an der Seite von Kroatiens Staatschefin Kolinda Grabar-Kitarovic im strömendem Regen und versuchte schließlich in der Kabine noch einen „Dab“-Tanz mit den Spielern. Am Montag wird er die Mannschaft im Elysée-Palast in Paris empfangen.

Zunächst dürfte die Mannschaft am Montagnachmittag auf den Champs-Elysées aber von hunderttausenden Fans begeistert empfangen werden – beim ersten französischen WM-Sieg 1998 waren dort 1,5 Millionen Menschen zusammengeströmt.

„Les Bleus“ (Die Blauen), wie die französische Mannschaft unter Anspielung auf ihre blauen Trikots heißt, erhielten Glückwünsche aus aller Welt: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gratulierte auf Twitter auf Französisch und Deutsch „zum zweiten Stern nach einem tollen Turnier“.

US-Präsident Donald Trump gratulierte ebenfalls via Twitter. Frankreich habe „außergewöhnlichen Fußball“ bei der Weltmeisterschaft gespielt, schrieb er. Zugleich gratulierte Trump er Russlands Staatschef Wladimir Putin für die Organisation „eines wahrhaft großartigen Weltmeisterschaftsurniers – eines der besten überhaupt“. Der US-Präsident trifft Putin am Montag in der finnischen Hauptstadt Helsinki zu ihrem ersten bilateralen Gipfel.

Auch Macron hatte Putin vor dem Finale bei einem Empfang im Kreml zum „perfekten Ablauf“ der Weltmeisterschaft gratuliert. Putin sagte nach dem Finale in einer Fernsehansprache, beide Final-Mannschaften seien „großartig“ gewesen und auch Russland könne „sicherlich stolz“ sein auf die Organisation der WM.

In Frankreich wurden die landesweiten Jubelfeiern indes von Zwischenfällen überschattet: Auf den Champs-Elysées zerstörten dutzende, teils vermummte Jugendliche die Fensterscheiben eines Geschäfts. Manche bewarfen die Sicherheitskräfte mit Gegenständen, die Polizei reagierte mit dem Einsatz von Tränengas. Ein Mann wurde in der Nähe der Champs-Elysées schwer verletzt, als ihm bei einer Schlägerei ein Motorradhelm gegen den Kopf gerammt wurde. Gegen 00.30 Uhr räumte die Polizei den Prachtboulevard.

Auch in anderen französischen Städten gab es Ausschreitungen, darunter in Lyon, Marseille, Straßburg, Rouen und Ajaccio. In Lyon lieferten sich rund hundert Jugendliche Zusammenstöße mit der Polizei, es gab acht Festnahmen. In Marseille wurden laut Polizei zwei Sicherheitskräfte bei Zusammenstößen verletzt, es gab zehn Festnahmen.

Überdies gab es mehrere schwere Unfälle am Rande der WM-Feiern: In Frouard nahe der ostfranzösischen Stadt Nancy wurden ein dreijähriger Junge und zwei sechsjährige Mädchen schwer verletzt, als sie während der Siegesfeiern von einem Motorrad angefahren wurden. Der Motorradfahrer flüchtete nach Angaben der Behörden.

Im südöstlichen Annecy starb laut Polizei ein 50-jähriger Mann, als er nach dem Schlusspfiff in einen flachen Kanal sprang und sich das Genick brach. In Saint-Félix in Nordfrankreich starb ein Mann in den Dreißigern, als er kurz nach dem WM-Spiel in einen Baum raste.

In Paris waren anlässlich der Feiern zum in Moskau ausgetragenen WM-Finale am Sonntag und des französischen Nationalfeiertags am Samstag rund 110.000 Polizisten im Einsatz. Das Land ist nach einer Reihe von Terroranschlägen seit 2015 nach wie vor in hoher Alarmbereitschaft. Auch rund um den Nationalfeiertag hatte es Ausschreitungen gegeben. (afp)



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