Guardiola sieht Götze als Stürmer – Sammer warnt

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Trainer Pep Guardiola hält große Stücke auf Mario Götze.Foto: Sven Hoppe/dpa
Epoch Times11. September 2015
So deutlich wie vor dem Start in den heißen Herbst hat Pep Guardiola das größte Handicap von Mario Götze beim FC Bayern München noch nicht öffentlich benannt.

„Wir haben drei Wahnsinnsstürmer in der Mannschaft für nur eine Position“, sagte der Bayern-Coach und zählte vor dem Bundesliga-Derby gegen den FC Augsburg namentlich und in dieser Reihenfolge Robert Lewandowski, Thomas Müller und eben Götze auf.

Guardiola sieht die Stärken des 23 Jahre alten Fußball-Weltmeisters nicht in erster Linie auf der Außenbahn oder etwas zurückgezogen im Mittelfeld, sondern in der vordersten Linie. „Für mich ist Mario auch Stürmer. Er ist sehr gut im Strafraum“, erklärte Guardiola. Und vorne drin setzte auch Bundestrainer Joachim Löw in den EM-Qualifikationsspielen gegen Polen und Schottland Götze ein.

„Meine Meinung über Mario Götze ist hoch“, versicherte Guardiola. Und wenn dieser nicht spiele, liege das vor allem an der besonderen Konkurrenzsituation. Weder Götze noch Müller sieht Guardiola als klassische Außenangreifer. Da aber am Samstag (15.30 Uhr) neben Franck Ribéry auch Arjen Robben verletzt fehlt, könnten Lewandowski, Müller und Götze durchaus gemeinsam in der Startelf stehen und gegen Augsburg als Trio wirbeln dürfen.

Den Start in die Englischen Wochen eröffnete Matthias Sammer derweil in seiner Paraderolle als Mahner und Warner. Der Münchner Sportvorstand ordnet die Augsburg-Partie vor allem als eine Kopf-Aufgabe ein. „Für uns wird es psychologisch ein sehr schwieriges Spiel. Nach den wichtigen Länderspielen und vor dem Start in die Champions League kommt jetzt Augsburg. Und wir sollten keinen Denkfehler begehen und meinen, das wird ein einfaches Spiel“, sagte Sammer.

Der 48-Jährige fordert absolute Konzentration: „Ich erwarte speziell vom Auftreten der Mannschaft eine Menge. Wenn du deutscher Meister werden willst, musst du gegen Augsburg drei Punkte holen.“ Das Derby gilt als der wahre Startschuss in die Saison: Bis zur nächsten Länderspielpause Anfang Oktober stehen für Götze und Co. sieben Partien in 23 Tagen an, darunter die Liga-Topspiele gegen Vizemeister VfL Wolfsburg und Tabellenführer Borussia Dortmund. „Jetzt geht es richtig los. Vorher war Wochenrhythmus, jetzt war Nationalmannschaft, aber jetzt wird alle drei, vier Tage gespielt“, erklärte Sammer mit Vorfreude.

Was für die Bayern-Profis seit Jahren Normalität ist, bedeutet für die Augsburger Kicker totales Neuland. Der Europa-League-Neuling steht ebenfalls vor einem Mammutprogramm von sieben Partien in drei Wochen. Und Trainer Markus Weinzierl weiß um die Herausforderung für sein Team, das nun plötzlich zwischen der Liga-Pflicht und dem europäischen Kür-Programm pendelt.

Entsprechend deutlich ordnete der FCA-Coach die erste Englische Woche mit den Gastspielen in München und Bilbao sowie dem Heimspiel gegen Hannover 96 ein: „Das ist eine Woche mit zwei Highlights, aber das wichtigste Spiel ist gegen Hannover.“

Nur einen Punkt holte der Vorjahresfünfte aus den ersten drei Ligapartien. Und für ein weiteres Unentschieden in der ausverkauften Münchner Arena werde man „einen Sahnetag“ benötigen, erklärte Weinzierl, ungeachtet seiner persönlich so guten Bilanz gegen Pep Guardiola. Schließlich ist der FCA der einzige Club, gegen den der Katalane in der Bundesliga mehr als einmal verlor, nämlich zweimal; zuletzt sogar in München mit 0:1 (Torschütze Raúl Bobadilla). Augsburg muss ohne die angeschlagenen Philipp Max, Caiuby und Sascha Mölders antreten.

Bei den Bayern wird Neuzugang Kingsley Coman erstmals zum Kader gehören, wie Guardiola ankündigte. Er schätzt bereits nach den ersten Trainingseindrücken die Qualitäten des 19-jährigen Franzosen im eins gegen eins auf dem Flügel. Aber Coman werde Zeit zur Eingewöhnung brauchen. „Wir werden alle Spieler brauchen“, sagte Guardiola zum Start in den heißen Herbst.

(dpa)

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