Hertha entzaubert Gladbach

In einem spektakulären Verfolgerduell hat Hertha BSC seinen Angstgegner Borussia Mönchengladbach entzaubert und den Traumstart perfekt gemacht.
Titelbild
Herthas Vedad Ibisevic (r) bejubelt seinen 1:1-Ausgleichstreffer mit Ondrej Duda.Foto: Soeren Stache/dpa
Epoch Times22. September 2018

Mit einer offensiven Glanzleistung bezwangen die Berliner den Club vom Niederrhein 4:2 (2:1) und übernahmen zumindest für wenige Stunden die Tabellenführung der Fußball-Bundesliga. Am Abend hat der vorige Spitzenreiter FC Bayern beim FC Schalke 04 die Chance zum Konter.

Vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw sorgten Kapitän Vedad Ibisevic (31./63. Minute), Valentino Lazaro (34.) und Ondrej Duda (73.) für den verdienten dritten Sieg im vierten Saisonspiel. Thorgan Hazard (29./Foulelfmeter) hatte die Gäste zunächst in Führung gebracht, Alassane Plea (67.) erzielte den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer. Zuvor hatte die Borussia acht der vergangenen neun Duelle mit dem Hauptstadtclub für sich entschieden.

Beide Teams begannen mit hohem Tempo – und gingen gleich ins offensive Risiko. Zunächst spazierte Hazard in der vierten Minute durch die halbe Berliner Abwehr und setzte den Ball nur knapp am linken Pfosten vorbei. Im Gegenzug köpfte der erneut starke Duda völlig frei aus vier Metern nach einer Flanke von Javairo Dilrosun übers Tor.

Valentino Lazaro (L) gegen Thorgan Hazard (R). Foto: Odd Andersen/AFP/Getty Images

Vor allem die linke Berliner Seite mit WM-Teilnehmer Marvin Plattenhardt und dem überragenden Dilrosun bekam Gladbach überhaupt nicht in den Griff. Mehrfach agierte Nico Elvedi zu passiv, wurde von seinen Teamkollegen aber auch häufig im Stich gelassen. Zudem offenbarte die Borussia eklatante Schwächen im Abwehrzentrum.

Hertha wirbelte – und vergab Großchancen im Minutentakt. Salomon Kalou verpasste nach Eckball von Valentino Lazaro am hinteren Pfosten (23.), eine erneute Hereingabe des Österreichers erreichten Ibisevic und Duda nicht (27.).

Valentino Lazaro (C) köpft zum 2:1 ein. Foto: Odd Andersen/AFP/Getty Images

Die Ineffizienz rächte sich zunächst: Der ansonsten unauffällige Fabian Johnson setzte sich im Laufduell mit Niklas Stark durch, der U21-Nationalspieler brachte seinen Gegenspieler bei hohem Tempo zu Fall. Hazard verwandelte den Strafstoß souverän. Damit bekamen die Berliner an bislang allen bisherigen vier Spieltagen einen Elfmeter gegen sich – Bundesliga-Rekord.

Der Torjubel der Berliner Valentino Lazaro (R) und Ondrej Duda (L) nach dem 2:1. Foto: Odd Andersen/AFP/Getty Images

Doch von dem Rückschlag ließ sich das Dardai-Team nicht beirren, im Gegenteil. Es begann die beste Viertelstunde der Berliner seit langer Zeit. Nach Flanke von Plattenhardt erzielte Ibisevic per Kopf mit seinem zweiten Saisontreffer den Ausgleich. Nur drei Minuten später nutzte Lazaro eine Vorlage von Dilrosun ebenso mustergültig. Neuzugang Marko Grujic hätte gleich zweimal binnen kurzer Zeit noch vor der Pause erhöhen können.

Tobias Strobl (R) versucht die Flanke von Valentino Lazaro (L) zu verhindern. Foto: Odd Andersen/AFP/Getty Images

Gladbachs Coach Dieter Hecking musste weiter auf Lars Stindl und den Ex-Herthaner Raffael verzichten und hatte zu Beginn der gleichen Startformation wie beim 2:1-Sieg gegen den FC Schalke 04 vertraut. Nach der Pause versuchte er, mit Patrick Herrmann und Florian Neuhaus für neue Impulse und Sicherheit zu sorgen. Doch Hertha blieb zunächst bestimmend. Kalou legte für Ibisevic auf, der Bosnier brauchte nur noch einzuschieben.

Es ging in atemberaubendem Tempo weiter. Nach Flanke von Herrmann traf Stürmer Plea per Kopf zum Anschlusstreffer. Anschließend hatte Herrmann Glück, für sein Foul an Marko Grujic nur Gelb zu sehen. Herthas Mittelfeldspieler musste verletzt runter. Auch diesen Schock verkraftete Hertha – Duda traf das dritte Spiel in Serie und leitete den Jubel auf der Tribüne ein. (dpa/sta)

Dieter Hecking, Trainer von Borussia Mönchengladbach, leicht bedröbbelt. Foto: Odd Andersen/AFP/Getty Images



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