Hertha verliert am Mauerfall-Jubiläum gegen RB Leipzig

Leipzig marschiert weiter Richtung Tabellenspitze, Hertha muss sich nach der dritten Liga-Pleite nacheinander nach unten orientieren. Der neue Aufsichtsrat Klinsmann sieht ein umkämpftes, aber auch zerfahrenes Spiel zum Mauer-Jahrestag.
Titelbild
Yussuf Poulsen behielt mit RB Leipzig bei Hertha BSC die Oberhand.Foto: Andreas Gora/dpa/dpa
Epoch Times9. November 2019

RB Leipzig hat den Jürgen-Klinsmann-Effekt bei Hertha BSC erstmal verpuffen lassen. Der Sachsen-Club feierte am 30. Jahrestag des Mauerfalls einen 4:2 (2:1)-Sieg im Berliner Olympiastadion und kletterte zunächst auf den zweiten Platz in der Fußball-Bundesliga.

Einen Tag nach der Bekanntgabe des Personal-Coups der Herthaner mit dem neuen Aufsichtsratsmitglied Klinsmann musste der ehemalige Weltmeister und Ex-Bundestrainer mit ansehen, wie die Gastgeber trotz der Führung durch Maximilian Mittelstädt (32.) die dritte Liga-Pleite nacheinander kassierten. Eine Woche nach dem von Fan-Ausschreitungen überschatteten 0:1 im Stadt-Duell fiel Hertha (11 Punkte) nun sogar in der Tabelle hinter den 1. FC Union (13) zurück.

Die Tore für die Leipziger erzielten vor 48 532 Zuschauern Nationalspieler Timo Werner (38./Handelfmeter und 90.+1), Marcel Sabitzer (45.+1) und Kevin Kampl (86.). Es war der vierte Pflichtspielsieg in Serie für die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann. Der Auftritt von RB beim sechsten Sieg im siebten Duell mit der Hertha fiel dabei eher nüchtern-sachlich aus. Das zweite Hertha-Tor durch Davie Selke (90.+2) änderte nichts mehr.

Für Gänsehaut-Momente sorgten daher mehr die Aktionen zum Mauerfall-Jubiläum. Historische Reden flimmerten über die Videoleinwände, ein Trabi-Motor knatterte über die Lautsprecher, und kurz vor dem Anpfiff fiel dann auch die Mauer – symbolisch auf der Mittellinie errichtet.

Hertha überließ zu Beginn den Leipzigern den Ball und besann sich auf eine kompakte Abwehrarbeit. Das klappte auch anfangs noch, weil die Leipziger das gewohnte Tempo noch vermissen ließen. Zur besten Chance der ersten halben Stunde kam Hertha, als Dodi Lukebakio in den Lauf von Vladimir Darida spielte, der Tscheche aber zu schwach und ungenau schoss, um Peter Gulacsi im Leipziger Tor zu überwinden. Fünf Minuten später zielt Javairo Dilrosun nach einem feinen Solo über das Tor.

Beim dritten Hertha-Versuch klappte es: Wieder legte Lukebakio auf, Mittelstädt zog aus 25 Metern mit seinem eigentlich schwächeren rechten Fuß ab. Die RB-Abwehr, in der Stefan Ilsanker seinen ersten Liga-Saisoneinsatz absolvierte, verdiente sich dabei keine Bestnoten.

Die Berliner Freude währte nicht lange: Nach einer Videoentscheidung verwandelte Werner einen Handelfmeter, verursacht durch Karim Rekik, sicher zum Ausgleich. Der nächste Stimmungsdämpfer für Hertha folgte, als Sabitzers Schuss im Netz landete – abgefälscht von Rekik.

Torreiche Spiele haben beim Duell des Hauptstadtclubs mit dem Emporkömmling aus Sachsen schon Tradition, die drei vorangegangenen Partien hatte RB 5:0, 3:0 und 6:2 gewonnen. Die Frage also: Was würde in der zweiten Halbzeit passieren, zumal RB vor einer Woche den FSV Mainz 05 mit 8:0 gedemütigt hatte?

Hochklassig wurde die Partie jedenfalls nicht, Leipzig verwaltete das Resultat eher, Hertha versuchte sich gegen die Niederlage zu stemmen. Auf beiden Seiten fehlten Spielfluss und überraschende Aktionen. Der eingewechselte Christopher Nkunku verpasste noch bei einer Volleyabnahme aus spitzem Winkel. Dann schlugen Kampl und nochmals Werner zu. Selkes Treffer war nur noch Kosmetik. (dpa)



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