HSV-Coach Labbadia: Erst Zweifel, dann «Bock» auf Job

Hamburg (dpa) - Nach den härtesten Wochen seines Trainerlebens hat „Retter“ Bruno Labbadia vom Hamburger SV erleichtert sein Innenleben nach außen gekehrt und eingeräumt, dass er vor nicht allzu langer Zeit über einen Ausstieg aus dem Fuß…
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Bruno Labbadia hatte «Bock» auf den Trainerjob.Foto: Marijan Murat/dpa
Epoch Times5. Juni 2015
Nach den härtesten Wochen seines Trainerlebens hat „Retter“ Bruno Labbadia vom Hamburger SV erleichtert sein Innenleben nach außen gekehrt und eingeräumt, dass er vor nicht allzu langer Zeit über einen Ausstieg aus dem Fußball-Zirkus nachgedacht hat.

„Ich habe mich ernsthaft gefragt: Will ich das ganze Geschäft überhaupt noch? Will ich zulassen, dass Leute über dich werten und Dinge in die Welt setzen, die nicht immer richtig sind? Willst du mit dem Hype leben? Für eine Antwort habe ich viel Zeit gebraucht“, sagte Labbadia dem „Hamburger Abendblatt“ in einem Interview.

Er spielte damit auf die Zeit nach der Entlassung beim VfB Stuttgart (26. August 2013) und die knapp 20-monatige Pause bis zum Engagement beim HSV (15. April) an. Denn ihm war klar, dass das Leben, dass er in dieser Zeit „sehr genossen“ habe, mit dem HSV-Job von jetzt auf gleich ein ganz anderes werde. „Ich wusste, ich gebe in diesem Moment meine Freiheit auf und womöglich auch die der Familie“, berichtete Labbadia. Auch weil er aber nach dem ersten Engagement in Hamburg, als er im April 2010 auf Platz sieben beurlaubt wurde, seine Aufgabe stets „unvollendet“ genannt hatte, kam es, wie es wohl kommen musste: „Irgendwann habe ich mir gesagt: Ich will es unbedingt, weil ich das Spiel so liebe und einfach Bock darauf habe, dabei zu sein.“

Labbadia ging das Risiko mit dem HSV ein, den er erst sechs Spieltage vor Schluss als Tabellenletzten übernahm. Doch statt als erster Trainer in die Fußball-Geschichte einzugehen, der den „Dino“ nicht in der 1. Liga halten konnte, führte er den Verein in die Relegation gegen den Karlsruher SC (1:1/2:1) und schaffte den Klassenverbleib. „Natürlich lebe auch ich mit Ängsten“, gab er im Nachhinein zu. Er sprach auch mit den verunsicherten HSV-Profis über dieses Thema.

Doch der 49-Jährige lebte seiner Mannschaft Tag für Tag Zuversicht vor – und schwor sie als Team ein. „Der wichtigste Punkt war, eine Geschlossenheit hinzubekommen. Eine tolle Erkenntnis, dass man es auch innerhalb kürzester Zeit schaffen kann, dass eine Mannschaft an einem Strang zieht“, erklärte Labbadia weiter.

Mit Demut geht er nun an die Aufgabe heran, den HSV in sichere Regionen der Tabelle zu führen, was aufgrund der wirtschaftlich schwierigen Lage des Traditionsclubs wohl auch nur in kleinen Schritten erfolgen kann. „Ich denke, wenn wir eine sorgenfreie Saison spielen, wird jeder in Hamburg zufrieden sein“, sagte Labbadia der „Hamburger Morgenpost“. Alle Profis, die weiter für den Club spielen, müssten sich steigern, forderte er: „Wir können nicht immer neue Spieler dazuholen und auf die hoffen. Das kostet zu viel Geld.“

(dpa)


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