Internationale Pressestimmen: „Der Doppeladler-Jubel ist unnötig und dumm“

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Xhaka-Jubel ist das bestimmende Thema in den MedienFoto: FIRO/SID
Epoch Times23. Juni 2018

Nach dem Sieg gegen Serbien (2:1) war der umstrittene Doppeladler-Jubel der Torschützen Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri das bestimmende Thema in den Schweizer Medien. Für die Boulevard-Zeitung Blick ist der wichtige Erfolg mit einem großen „Makel“ behaftet.

Die Neuer Zürcher Zeitung wirft dem Duo mit kosovo-albanischen Wurzeln eine unterentwickelte „politische Sensibilität“ und mangelndes „gesellschaftliches Bewusstsein“ vor.

In Brasilien dominiert die Erleichterung über den späten Sieg gegen Costa Rica (2:0) die Schlagzeilen. Superstar Neymar wird jedoch trotz seines Treffers kritisiert. Estado de Sao Paulo schreibt: „Neymar ist ein Nervenbündel und kann das vor keinem verstecken.“ O Globo sieht einen „leidensvollen Sieg“, Zero Hora „90 Minuten voller Leid und Drang.“ – Die internationalen Pressestimmen im Überblick:

Brasilien – Costa Rica (2:0)

BRASILIEN

O Globo: „Brasilien siegt, aber irritiert. Erst mit fehlender Kreativität, dann mit den ausgelassenen Torchancen. Ein leidensvoller Sieg am Ende des Spiels gegen Costa Rica.“

Folha de Sao Paulo: „Es war dramatisch, mit zwei Toren in der Nachspielzeit. Wenig Effektivität im Sturm.“

Estado de Sao Paulo: „Neymar ist ein Nervenbündel und kann das vor keinem verstecken. Die Selbstkontrolle zu verlieren, kann Brasilien teuer zu stehen kommen.“

Zero Hora: „90 Minuten voller Leid und Drang. Es war eine Tortur.“

Estado de Minas: „Selecao rettet das Projekt Hexa in sechs Minuten. Philippe Coutinho, eigentlich Nebendarsteller hinter Neymar, übernimmt einmal mehr die Hauptrolle.“

Nigeria – Island (2:0)

NIGERIA

This Day: „Der Doppelpack von Musa belebt die WM-Hoffnungen der Super Adler. Es gibt wieder Licht am Ende des Tunnels. Musa schreibt Geschichte, jetzt ist er der erste Nigerianer, der bei zwei Weltmeisterschaften trifft.“

Daily Champion: „Musa schießt Nigeria dicht an die K.o.-Runde.“

Nigerian Tribune: „Musa, der bei ZSKA Moskau spielte, war wirklich zu Hause. Er trifft beim Sieg Nigerias gegen Island zweimal.“

ISLAND

Frettabladid: „Enttäuschung in Wolgograd. Nach einer torlosen ersten Halbzeit fuhr Nigeria über Island hinweg.“

The Reykjavic Grapevine: „Wie schon 2016 haben unsere Jungs dafür gesorgt, dass es die größte Spannung am letzten Spieltag gibt. Isländer mögen die Dinge nicht auf die einfache Art. Warum leben sie wohl auf einem Block aus Feuer und Eis in der Nähe des Nordpols? Die ganze Nation wird auf den Beinen sein am Dienstag. Man kann nur sagen: ‚Geht raus und quält die Welt‘.“

Dagbladid Visir: „Das Duell in der Sauna an der Wolga ging verloren. In der zweiten Halbzeit wurde die Aufgabe zu groß.“

Schweiz – Serbien (2:1)

SCHWEIZ

Blick: „Mit dem 2:1-Sieg über Serbien wird die WM für unsere Nati zum Turnier ohne Grenzen. Doch der Doppeladler-Jubel von Xherdan Shaqiri und Granit Xhaka ist unnötig und dumm. Dass sie mit heißem Herzen gespielt haben, beim Jubel aber den kühlen Kopf vermissen ließen, ist der ganz große Makel nach diesem wunderbar aufwühlenden Abend.“

Tagesanzeiger: „Unnötige Geste nach den Treffern: Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri zeigen mit den Händen den albanischen Doppeladler. Möglich, dass Xhaka die überfließenden Hormone zugutegehalten werden müssen. Clever war die Aktion sicher nicht. Die Schweizer werden wissen, welche Diskussionen sie jetzt wieder angestoßen haben.“

Neue Zürcher Zeitung: „Xherdan Shaqiri und Granit Xhaka provozieren mit ihrem Torjubel die serbischen Zuschauer. Sie befeuern damit eine Diskussion, die man für beendet oder zumindest für abgemildert hielt. Sie haben so feine Füße wie kaum jemand sonst in dieser Auswahl. Aber ihre politische Sensibilität und ihr gesellschaftliches Bewusstsein sind unterentwickelt.“

Aargauer Zeitung: „Aufwühlender WM-Abend: Großer Sieg der Schweiz, aber die Diskussionen drehen sich um den Doppeladler. Wie auch immer das Urteil ausfällt, eines müsste Xhaka und Shaqiri eigentlich bewusst gewesen sein: Dass sie damit die Diskussionen um Identität, um Herkunft und Heimat wieder neu entflammen.“

Le Matin: „Für die Nati wird alles möglich. Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri sahen sich vor dem Spiel Provokationen der serbische Spieler und der Presse gegenüber. Diese Provokationen fanden unweigerlich ihre Fortsetzung auf dem Feld in einem Spiel, in dem es für beide Mannschaften um alles oder nichts ging.“

(Rio de Janeiro (SID) (AFP))



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