Klose: Hätte locker noch zwei Jahre auf hohem Niveau spielen können

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Miroslav Klose (Deutsche Nationalmannschaft)Foto: Pressefoto Ulmer, über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times24. Dezember 2016

Fußball-Weltmeister Miroslav Klose hat vor wenigen Wochen keineswegs seinen Rücktritt wegen nachlassender körperlicher Kräfte verkündet. „Ich hätte locker noch ein, zwei Jahre auf hohem Niveau spielen können“, sagte der 38-jährige WM-Rekordtorschütze der „Welt am Sonntag“. „Aber ich wollte nicht mehr.“

Seine Frau Sylwia und die elfjährigen Zwillinge hätten ihm vielmehr klar zu verstehen gegeben, dass sie nach seinem Vertragsende bei Lazio Rom im Sommer, nicht mehr zu einem anderen internationalen Klub mitgehen würden. „Meine Frau und meine Kinder wollten sich endlich heimisch fühlen“, erklärte Klose. „Das habe ich respektiert.“ An Angeboten anderer Profivereine habe es nicht gemangelt. „Klar, hätte ich allein gehen können“, betonte der 137-malige Nationalspieler. „Aber bei allem Geld der Welt: Ich weiß, wie ich bin. Ich brauche meine Familie an meiner Seite. Ich hätte nach zwei, drei Monaten meine Zelte abgebrochen und wäre gegangen. Und wie gesagt, vom Kopf her war ich einfach nicht mehr bereit.“ Seine mentale Müdigkeit sei so groß gewesen, so Klose, „dass ich nach der EM in Frankreich fast drei Monate kein Fußball geschaut habe. Wirklich nicht. Ich hatte keine Lust. Ich war nur mit der Familie oder Freunden unterwegs. Das war am Ende so, dass ich mich Sonntagabend oder manchmal erst am Montag nach den Ergebnissen erkundigt habe. Ich war total weg vom Fußball.“ Inzwischen verspüre er „richtig große Lust, die andere Seite kennenzulernen“ – und langsam ins Trainergeschäft einzusteigen. Deswegen habe er vor seiner endgültigen Rücktritts-Erklärung „viele Gespräche geführt, unter anderem auch mit Joachim Löw und Hansi Flick. Irgendwann kam dann der Gedanke auf, dass ich bei der Nationalmannschaft doch mal reinschnuppern könnte.“ Das erste Mal war der ehemalige Stürmerstar dann Ende November bei den Spielen gegen San Marino in der WM-Qualifikation und beim Test in Italien mit dem DFB-Trainerstab zusammen auf dem Platz, was Klose als „sehr lehrreich“ empfunden habe. „In den kommenden Monaten werde ich dann die Trainerscheine angehen“, sagte der im polnischen Oppeln geborene Deutsche, „so ist es geplant.“ An alle seine ehemaligen Chefcoaches hat Klose im Grunde nur beste Erinnerungen. „Sie hatten alle etwas Besonderes.“ Überaus „imponiert“ habe ihn allerdings der gute Führungsstil von Ottmar Hitzfeld während seiner Zeit beim FC Bayern München. „Er hat alle Spieler mit ins Boot genommen und stark geredet, auch gesperrte oder verletzte Profis“, so Klose. „Er wusste, wie man sich Respekt verschafft. Selbst wenn ein großer Spieler wie Oliver Kahn mal zu spät gekommen ist, hat er durchgegriffen. Da haben einige schon gesagt: `Wow, der zieht das durch.`“ Ein Extralob hat Klose auch für seinen ehemaligen Mitstreiter Bastian Schweinsteiger parat, der aktuell beim englischen Premier-League-Klub Manchester United und dessen Trainer José Mourinho kaum Chancen auf Spielzeiten bekommt. „Dass sich Bastian ruhig verhalten und stattdessen trainiert hat, spricht für ihn“, lobte Klose. „Ich weiß, wie er ist. Er ist für mich ein Vorbild schlechthin. Auf ihn lasse ich nichts kommen.“ (dts)



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