Kroatien – England 2:1 (1:1, 0:1) n.V.: Szenen, Fakten, Zitate

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Englands Coach Gareth Southgate nach dem WM-AusFoto: SID
Epoch Times11. Juli 2018

WIEDER NICHT: Das Fußball-Mutterland muss weiter warten. Die Three Lions, die seit dem Titel 1966 immer und immer wieder vergeblich hofften, gehen wieder leer aus. Immerhin leuchtet die Zukunft der Mannschaft von Teammanager Gareth Southgate golden. Sein Rudel hungriger Junglöwen, das in Russland über die Maßen beeindruckte, dürfte noch lange nicht satt sein.

REVANCHE: Kroatien erhält durch den 2:1 (1:1, 0:1)-Sieg nach Verlängerung im Finale am Sonntag gegen den großen Favoriten Frankreich auch eine Revanche für 1998: Vor 20 Jahren war das Team um den heutigen Verbandspräsidenten Davor Suker im Halbfinale mit 1:2 am späteren Weltmeister Frankreich gescheitert. Nun treten Luka Modric, 1:1-Torschütze Ivan Perisic und Co. aus den langen Schatten ihrer großen Helden.

HELD: Mario Mandzukic war Kroatiens Held. Der Ex-Münchner und -Wolfsburger erzielte in der 109. Minute den Siegtreffer nach einer Kopfballvorlage von Ivan Perisic – der genauso gefeiert wurde. Der ehemalige Dortmunder und Wolfsburger hatte auch den erlösenden Ausgleich erzielt (68.).

TRAUMSTART: Dabei hatte alles so gut angefangen für die Briten. Die Hymnen waren kaum verklungen, da rasteten die zahlenmäßig etwas überlegenen englischen Fans zum ersten Mal komplett aus. Kieran Trippier hämmerte einen Freistoß aus 22 Metern in den Winkel, nachdem Kroatiens Regisseur Luka Modric Dele Alli zu Fall gebracht hatte. Der Abwehrspieler von den Tottenham Hotspur trat damit in die Fußstapfen von David Beckham. Nur der Superstar hat nach 1966 per direktem Freistoß für England bei einer WM getroffen.

9 VON 12: Neun ihrer zwölf Tore in Russland erzielten die Engländer aus Standardsituationen – das hat seit 1966 kein Team mehr geschafft.

TURBO: Danach ließen die Three Lions den Gegner ein wenig kommen und lauerten auf Konter – die brandgefährlich waren. Vor allem, weil Raheem Sterling (23) und Jesse Lingart (25) in jedem Sprint ihren Gegenspielern Domagoj Vida und Dejan Lovren (beide 29) auf ungefähr zehn Metern fünf abnahmen. Die Kroaten agierten im Spiel nach vorne in ihrem ersten Halbfinale seit 1998 nervös und fahrig, Regisseur Modric fand zunächst kaum Bindung.

BOTSCHAFT: Vida hatte es nicht nur in seinen Sprints gegen Sterling schwer. Der Ex-Leverkusener, der den Sieg gegen Russland im Viertelfinale in einer Videobotschaft der Ukraine gewidmet hatte, erhielt von den russischen Fans im Luschniki eine klare Botschaft zurück: ein gellendes Pfeifkonzert bei jeder Ballberührung.

BOLLWERK: Nach der Pause verflachte das Spiel zunächst, auch weil die Kroaten immer mehr an der englischen Defensive verzweifelten. Überragend dabei: John Stones. Der Abwehrchef von Manchester City war Englands Ruhepol. In der Verlängerung (99.) hatte er Pech, als Sime Vrsaljko nach einer Ecke Stones‘ Kopfball auf der Linie klärte.

AUSSETZER: Am 1:1 war Stones schuldlos, sein Nebemann Kyle Walker ging nicht entschieden genug zum Ball, Ivan Perisic war mit der Fußspitze schneller und glich aus (68.). Vier Minuten später hatte der Ex-Dortmunder und -Wolfsburger mit einem Pfostenschuss Pech.

ALLES OFFEN: Danach ging es rauf und runter, Intensität und Spannung stiegen ins Unermessliche. Kroatien ging in der K.o.-Phase in seine dritte Verlängerung, England in die zweite. Nach Stones‘ Pfostenkopfball rettete auf der Gegenseite Torwart Jordan Pickford in höchster Not gegen Mario Mandzukic – der dann doch noch traf.

WAS NOCH ZU SAGEN WÄRE: „Wir haben eine fantastische Reise hinter uns.“ (Harry Kane)

KROATIEN: Subasic/AS Monaco (33 Jahre/43 Länderspiele/0 Tore) – Vrsaljko/Atletico Madrid (26/40/0), Lovren/FC Liverpool (29/45/2), Vida/Besiktas Istanbul (29/64/3), Strinic/AC Mailand (30/48/0) ab 95. Pivaric/Dynamo Kiew (29/23/0) – Rakitic/FC Barcelona (30/98/15), Brozovic/Inter Mailand (25/40/6) – Rebic/Eintracht Frankfurt (24/21/2) ab 101. Kramaric/1899 Hoffenheim (27/37/10), Modric/Real Madrid (32/112/14) ab 119. Badelj/Vereinslos (29/41/2), Perisic/Inter Mailand (29/72/20) – Mandzukic/Juventus Turin (32/88/32) ab 115. Corluka/Lokomotive Moskau (32/103/4). – Trainer: Dalic (51 Jahre)

ENGLAND: Pickford/FC Everton (24/9/0) – Walker/Manchester City (28/40/0) ab 112. Vardy/Leicester City (31/26/7), Stones/Manchester City (24/32/2), Maguire/Leicester City (25/11/1) – Trippier/Tottenham Hotspur (27/12/1), Alli/Tottenham Hotspur (22/29/3), Henderson/FC Liverpool (28/44/0) ab 97. Dier/Tottenham Hotspur (24/31/3), Lingard/Manchester United (25/17/2), Young/Manchester United (32/39/7) ab. 91 Rose/Tottenham Hotspur (28/22/0) – Sterling/Manchester City (23/43/2) ab 74. Rashford/Manchester United (20/24/3), Kane/Tottenham Hotspur (24/29/19). – Teammanager: Southgate (47 Jahre)

SCHIEDSRICHTER: Cüneyt Cakir (Türkei). – TORE: 0:1 Trippier (5.), 1:1 Perisic (68.), 2:1 Mandzukic (109.). – ZUSCHAUER: 78.011 (ausverkauft). – BESTE SPIELER: Rebic, Perisic – Stones, Henderson, – GELBE KARTEN: Mandzukic (2), Rebic (2) – Walker (2)

ERWEITERTE STATISTIK (Quelle: deltatre): Torschüsse: 23:11, Ecken: 8:4, Ballbesitz: 53:47 %, Zweikämpfe: 96:114

(Moskau (SID) (AFP))



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