Lewandowski taucht ab: Senegal siegt für Afrika

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Senegal siegt als erstes afrikanisches Team bei der WMFoto: FIRO SPORTPHOTO/SID
Epoch Times19. Juni 2018

Robert Lewandowski war beinahe unsichtbar, ausgeschaltet, wirkungslos. Der formschwache polnische Torjäger vom FC Bayern hat das Duell mit Senegals Sadio Mane klar verloren und muss nach einer bitteren Niederlage um den Einzug ins WM-Achtelfinale zittern. Die Polen unterlagen im Moskauer Spartak-Stadion verdient mit 1:2 (0:1), sie ermöglichten den „Löwen von Teranga“ in der Gruppe H den erlösenden ersten Sieg einer afrikanischen Mannschaft bei der WM in Russland.

Lewandowski fiel mit dem einrasierten Blitz in seinem Haaransatz auf, doch wie schon in der entscheidenden Saisonphase bei den Münchnern trat er nicht wie jener Stürmer von Weltklasse auf, der er zu sein glaubt. Mane traf zwar auch nicht das Tor, doch der Liverpooler spielte eine Klasse besser und feierte einen enorm wichtigen Sieg. Beide Mannschaften spielen noch gegen Kolumbien und Japan.

Polens Verteidiger Thiago Cionek fälschte den Ball zunächst nach einem Schuss von Idrissa Gueye (37.) unhaltbar ab. Das zweite Tor servierte Polen auf dem Silbertablett – nach Slapstick-Art: Krychowiak schlug den Ball unkontrolliert Richtung eigenes Tor, Jan Bednarek und der herausgelaufene Torhüter Wojciech Szczesny hatten einen Blackout. M’Baye Niang schob zu seinem ersten Länderspieltor ein (60.). Grzegorz Krychowiak (86.) traf für Polen.

Auf „RL9“ und Mane war das Spiel der Mannschaften zugeschnitten, was im Falle des Senegalesen noch auffälliger war. Die Afrikaner spielten viel über links, wo der Stürmerstar den Wolfsburger Jakub Blaszczykowski und den BVB-Profi Lukasz Piszczek gut beschäftigte. Auf der anderen Seite hatte Salif Sane von Hannover 96 Lewandowski stets bewundernswert im Griff.

Torchancen? Gab es lange, lange nicht. Polen baute behäbig auf – sollte es schneller gehen, wurden die Pässe sofort schlampig. Senegal ging aggressiver in die Zweikämpfe, ohne spielerisch gefährlich in den Strafraum zu kommen. Denn die Flanken waren unpräzise. Das Spiel lahmte, bis Piszczek an der Außenlinie den Ball verlor. Der Senegal nutzte dies zum Tor.

Mit der Halbzeit war Blaszczykowskis 100. Länderspiel, zugleich sein WM-Debüt, beendet. Er wirkte angeschlagen. Trainer Adam Nawalka musste ohnehin das Risiko erhöhen, er stellte auf eine Dreier-Abwehrkette um. Polen mühte sich ab, auch Lewandowski schlenzte einen Freistoß auf das Tor (51.).

Der Dreifach-Patzer allerdings war ein Hammerschlag, von dem sich die Weiß-Roten vor 44.190 Zuschauern nicht mehr richtig erholten. Arkadiusz Milik, einst bei Bayer Leverkusen und beim FC Augsburg, hatte zwar noch eine Chance: Er spitzelte den Ball aus kurzer Distanz ans Außennetz. Aber zu einem Sturmlauf raffte sich der (vermeintliche) Favorit nicht mehr auf. Der Senegal spielte taktisch diszipliniert, wirkte körperlich exzellent vorbereitet und zeigte sich technisch auf der Höhe.

(Moskau (SID) (AFP))



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