DFB-Pokal 2. Hauptrunde: Magdeburg mit Pokal-Sensation gegen Leverkusen, Eintracht Braunschweig, Leipzig und Freiburg ins Achtelfinale

Titelbild
Magdeburg, 29. Oktober: Kyriakos Papadopoulos (L) von Leverkusen und Felix Schiller von Magdeburg kämpften den Kopfball während des DFB-Pokal-Spiels im MDCC Arena.Foto: Ronny Hartmann/Bongarts/Getty Images
Epoch Times30. Oktober 2014

Der 1. FC Magdeburg hat in der 2. Runde des DFB-Pokals für eine Sensation gesorgt. Der Fußball-Viertligist warf den Champions-League-Teilnehmer Bayer Leverkusen nach Elfmeterschießen aus dem Wettbewerb. SC Freiburg hat sich im DFB-Pokal keine Blöße gegeben und das Achtelfinale erreicht. Die krisengeschüttelten Breisgauer gewannen mit 5:2 beim Zweitliga-Schlusslicht 1860 München. Im Zweitliga-Duell schaltete RB Leipzig den FC Erzgebirge Aue mit 3:1 nach Verlängerung aus. Bundesliga-Absteiger Eintracht Braunschweig gewann beim Viertligisten Würzburger Kickers mit 1:0.

Magdeburg mit Pokal-Sensation gegen Leverkusen

Mit Elfmeterglück hat Champions-League-Starter Bayer Leverkusen eine drohende Zweitrunden-Pleite im DFB-Pokal abgewendet.

Die Werkself gewann am Mittwochabend in Unterzahl mit 5:4 im Elfmeterschießen beim Viertligisten 1. FC Magdeburg und zog ins Achtelfinale des lukrativen Wettbewerbs ein. Zum Helden des Abends wurde Bayer-Keeper Bernd Leno, der drei Schüsse parieren konnte.

Die Führung der Gäste durch einen Freistoß des Spezialisten Hakan Calhanoglu (3. Minute) hatte Christoph Siefkes (28.) vor 23 855 Zuschauern in der MDCC-Arena für die einsatzfreudigen Magdeburger ausgeglichen. In der Verlängerung markierte Kyriakos Papadopoulos (115.) nach dem 2:1 für den SCM durch Nicklas Brandt (111.) den Endstand. Nach der Roten Karte gegen Heung-Min Son wegen einer Tätlichkeit (78.) musste Bayer die Partie zu zehnt beenden.

„Wir müssen uns nicht schämen für diesen Sieg. Wir sind nach der Roten Karte mit viel Herz weitergekommen. Man wünscht sich immer ein frühes Tor, aber diesmal hat es uns nicht gut getan“, bilanzierte Bayers Sportdirektor Rudi Völler intensive 120 Minuten. „Wir haben einen Riesenfight geliefert. Wir waren so nah dran und sind jetzt tief enttäuscht“, klagte der Magdeburger Steffen Puttkammer.

Leverkusens Coach Roger Schmidt hatte den Regionalliga-Zehnten vor der Partie als ambitioniertes Team bezeichnet, das man nicht auf die leichte Schulter nehmen dürfe. Zur Pflichtübung wurde die Partie für den Bundesligisten tatsächlich nicht. Dabei spielte die Führung nach gerade einmal 155 Sekunden durch Calhanoglus Freistoß Bayer voll in die Karten. Beim Flatterball des Deutsch-Türken aus gut 35 Metern machte SCM-Torhüter Jan Glinker eine denkbar unglückliche Figur.

Mit der Führung im Rücken kontrollierte die Werkself das Geschehen und erspielte sich gegen beeindruckte Magdeburger weitere klare Chancen. Mit tollen Paraden gegen Josip Drmic (16.), Son (20./43.) und Tin Jedvaj (20.) machte Glinker seinen Schnitzer aus der Anfangsphase wieder wett und hielt den SC im Spiel. Bayer trat ohne die drei verletzten Stammspieler Simon Rolfes, Gonzalo Castro und Stefan Reinartz an. Vielspieler Karim Bellarabi erhielt eine Pause.

Dann leitete ein kapitaler Bock von Papadopoulos, der im Mittelfeld den Ball vertändelte, den Ausgleich ein. Siefkes überlistete nach Pass von Christian Beck den bis dahin kaum beschäftigten Bernd Leno im Tor der Gäste mit einem nicht unhaltbaren Schuss aus zwölf Metern. Das 1:1 verlieh den Blau-Weißen, die in der ersten Pokal-Runde den FC Augsburg mit 1:0 aus dem Rennen geworfen hatten, sichtlich Selbstvertrauen, während Bayer zusehends nervöser wirkte.

Zur zweiten Halbzeit kam bei Bayer Robbie Kruse für Calhanoglu, der bei einer Aktion kurz vor dem Wechsel behandelt werden musste. Doch auch mit dem Ex-Düsseldorfer fanden die Leverkusener nicht mehr zum Schwung der ersten 45 Minuten. Der zum Pokalauftakt gegen Waldalgesheim noch fünfmal erfolgreiche Stefan Kießling war bei den Innenverteidigern Silvio Bankert und Felix Schiller praktisch abgemeldet. Bis auf einen Lattenkopfball von Ömer Toprak (84.) verzeichnete der Favorit nach der Pause keine klare Gelegenheit mehr.

FCM-Trainer Jens Härtel ging volles Risiko und brachte nach einer guten Stunde in Matthias Steinborn, Nicolas Hebisch und Lars Fuchs gleich drei frische Offensivkräfte. Beim fulminanten Treffer von Brandt wurde auch der Coach für seinen Mut belohnt.

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Die 2. Runde des DFB-Pokal wird am Mittwoch fortgesetzt. Am Mittwochabend findet die Achtelfinale-Auslosung statt.  

Heute, den 29.10. finden acht Spiele statt: Würzburger Kickers vs Eintracht Braunschweig (19:00), RB Leipzig vs FC Erzgebirge Aue (19:00), 1. FC Magdeburg vs Bayer Leverkusen (19:00), 1860 München vs SC Freiburg (19:00); VfL Wolfsburg vs 1. FC Heidenheim (20:30), 1899 Hoffenheim vs FSV Frankfurt (20:30), Hamburger SV vs Bayern München (20:30),  Eintracht Frankfurt vs Borussia M’gladbach (20:30)

Zwei brisante Bundesliga-Duelle und zwei Viertligisten stehen im Blickpunkt der zweigeteilten Pokalrunde am Mittwoch. Der Hamburger SV freut sich auf das zweite Kräftemessen mit dem FC Bayern innerhalb von knapp sechs Wochen.

Borussia Mönchengladbach will auch das 16. Pflichtspiel in Serie bei der Frankfurter Eintracht ohne Niederlage überstehen. Die Außenseiter aus der Regionalliga 1. FC Magdeburg und Würzburger Kickers träumen vom Pokal-Coup und weiterem Geldregen. Für den Einzug ins Achtelfinale erhalten die Zweitrundensieger immerhin 527 000 Euro. Allerdings wartet auf Magdeburg in Bayer Leverkusen ein hochkarätiger Gegner, die Würzburger wollen gegen Bundesliga-Absteiger Eintracht Braunschweig bestehen.

Nach dem 0:0 in der Bundesliga gegen den FC Bayern München vor sechs Wochen rechnet sich HSV-Trainer Joe Zinnbauer insgeheim eine kleine Chance aus. „Wir müssen die Uhr wieder auf Null stellen. Es wird ein anstrengendes Programm, aber im Pokal ist vielleicht doch was drin“, sagte der HSV-Coach, dessen Vertrag vor der Partie gegen den Rekordmeister bis 2016 verlängert wurde. Die Bayern wollen es drei Tage nach dem Liga-Gipfel besser machen. „Es ist ein Finale. Und der Pokal ist immer gefährlich für die großen Mannschaften“, sagte Trainer Pep Guardiola. Beim 0:0 habe man gemerkt, wie schwer es in Hamburg sei. „Hamburg ist mit dem neuen Trainer sehr aggressiv“, befand Guardiola.

Die Bayern müssen auf Mehdi Benatia verzichten, der Abwehrspieler muss eine Sperre aus dem italienischen Pokal verbüßen. Für ihn kehrt Jerome Boateng nach Pause ins Team zurück. „Wir müssen gegen Hamburg mehr Torgefahr entwickeln. Das ist uns in der Liga gegen den HSV nicht so gut gelungen“, sagte Torhüter Manuel Neuer.

Der Bundesligazweite aus Mönchengladbach will auch die nächste Hürde im Pokal nehmen. „Wir nehmen nicht nur aus dem Bayern-Spiel viel Selbstvertrauen mit. Wenn wir in Frankfurt defensiv ähnlich gut stehen wie zuletzt, haben wir gute Chancen, eine Runde weiterzukommen“, sagte Torhüter Yann Sommer. Die Frankfurter haben nach dem 4:5-Spektakel gegen den VfB Stuttgart die Gelegenheit, sich zu rehabilitieren. „Wir können zeigen, dass wir schnell lernen“, sagte Trainer Thomas Schaaf, der allerdings auf seinen Torjäger Alexander Meier verzichten muss. Der Mittelfeldspieler laboriert an muskulären Problemen im Oberschenkel.

Regionalligist 1. FC Magdeburg fiebert dem Duell mit dem Champions-League-Teilnehmer Bayer Leverkusen entgegen. „Das wird für uns das Spiel des Jahres“, sagte Abwehrspieler Felix Schiller. In der 24 500 Zuschauer fassenden MDCC-Arena wollen die Magdeburger mit der Unterstützung der Fans dem Favoriten das Leben schwermachen. „Da muss bei uns an diesem Tag alles passen, der Gegner muss uns ein Stück weit unterschätzen und dann braucht man natürlich auch einfach die nötige Portion Glück“, meinte Trainer Jens Härtel. Sein Kollege Roger Schmidt ist gewarnt: In Magdeburg scheiterte in der ersten Runde der FC Augsburg. „Das ist eine spielstarke und sehr disziplinierte Mannschaft“, befand Schmidt.

Auch Eintracht Braunschweig ist vor der Partie bei den Würzburger Kickers gewarnt. Der Regionalliga-Tabellenführer setzte sich in der ersten Runde gegen Fortuna Düsseldorf durch. „An einem guten Tag, wenn bei uns alles passt, haben wir auch die Chance, eine weitere Sensation zu schaffen“, sagte Kickers-Trainer Bernd Hollerbach.

Gleich drei Bundesligaclubs müssen sich mit Zweitligavertretern messen. Dabei warten auf den SC Freiburg bei 1860 München und dem VfL Wolfsburg gegen den 1. FC Heidenheim keine ganz leichten Aufgaben. VfL-Trainer Dieter Hecking warnte vor den Stärken des Tabellenfünften: „Es wird sicher nicht die ganz große Rotationsmaschine geben.“ Favorisiert ist der noch unbesiegte Bundesligavierte 1899 Hoffenheim gegen den FSV Frankfurt, und auch RB Leipzig dürfte sich gegen Erzgebirge Aue keine Blöße geben. 

DFB-Pokal live im TV und im Live-Stream

Alle DFB-Pokal Spiele werden live im TV von Sky übertragen. Nur der Bezahlsender Sky Bundesliga HD besitzt die Rechte, um alle Spiele des DFB-Pokals im Live-Stream oder TV zu zeigen. Bei den TV-Rechten von Sky handelt es sich weitestgehend um Exklusivrechte. 

Nachfolgend sind die aktuelle Liste der Fußballspiele der 2. Hauptrunde des DFB-Pokals vom 28.10 bis 29.10. live im Pay-TV und im Internet als Live-Stream übertragen werden. Bei den Live-Streams wurde eine Vorauswahl getroffen, wo man weitere Livestream-Übertragungen für diesen Tag finden kann. 

Wenn man sich über das Live Fußball-Angebot von Sky informieren möchtet und erfahren will in welchem Paket welche Fußballspiele gezeigt werden, ist diese Sky Info Seite auch hilfreich.

DFB-Pokal live im Free-TV Das Erste

Die Spiele mit den zwei Finalisten des letzten DFB-Pokals Borussia Dortmund und FC Bayern München werden im dem Free-TV Das Erste live übertragen. 

Mittwoche um 20:30 Hamburger SV vs Bayern München:

Reporter: Tom Bartels
Experte: Mehmet Scholl
Moderation: Gerhard Delling
Übertragung aus Hamburg

Hier geht es zum kostenlosen Das Erste Live-Stream des Spiels Hamburger SV vs Bayern München über ARD Mediathek.

Ergebnis vom Dienstag 

Aalen blamiert Hannover – Werder weiter – Offenbach wirft KSC raus

Fußball-Bundesligist Hannover 96 hat sich in der 2. Runde des DFB-Pokals blamiert. Die Niedersachsen unterlagen beim Zweitliga-Vorletzten VfR Aalen überraschend mit 0:2. Werder Bremen bescherte seinem neuen Trainer Viktor Skripnik hingegen ein erfolgreiches Debüt. Der Tabellen-Letzte der Bundesliga gewann beim Drittligisten Chemnitzer FC 2:0. Für eine Pokalüberraschung sorgten erneut die Offenbacher Kickers. Der Viertligist warf durch den 1:0 -Sieg den Zweitligisten Karlsruher SC aus dem Cup. 

Dortmund gewinnt 3:0 gegen St. Pauli

Borussia Dortmund hat in der 2. Runde des DFB-Pokals am Dienstag mit 3:0 gegen den FC St. Pauli gewonnen. In der 33. Minute brachte Ciro Immobile die Dortmunder in Führung, in der 44. Minute legte Marco Reus nach. Die Hamburger spielten in der zweiten Halbzeit engagierter und mutiger, ein Tor gelang ihnen jedoch nicht. 

In der 86. Minute traf Shinji Kagawa dann zum 3:0 für die Dortmunder. Unterdessen gewann der 1. FC Kaiserslautern mit 2:0 gegen die Spielvereinigung Greuther Fürth. Die Spiele des MSV Duisburg gegen den 1. FC Köln und von Dynamo Dresden gegen den VfL Bochum gingen in die Verlängerung. 

Bielefeld wirft Hertha raus – Aalen blamiert Hannover

Fußball-Bundesligist Hertha BSC hat sich in der 2. Runde des DFB-Pokals bei Drittligist Arminia Bielefeld blamiert. Die Hauptstädter unterlagen mit 2:4 (0:0) nach Elfmeterschießen. Auch Hannover 96 unterlag überraschend beim Zweitliga-Vorletzten VfR Aalen mit 0:2 (0:1). 

Werder Bremen bescherte seinem neuenTrainer Viktor Skripnik hingegen ein erfolgreiches Debüt. Der Tabellen-Letzte der Bundesliga gewann beim Drittligisten Chemnitzer FC 2:0 (1:0) und zog ins Achtelfinale ein. Für eine Pokalüberraschung sorgten auch die Offenbacher Kickers, die durch den 1:0 (0:0)-Sieg den Zweitligisten Karlsruher SC ausschalteten.

Spielplan der 2. Hauptrunde der DFB-Pokal vom Di. 28.10. bis Mi. 29.10.2014

Di. 19:00, Kickers Offenbach – Karlsruher SC,  1 : 0
Di. 19:00, Arminia Bielefeld – Hertha BSC Berlin, 4 : 2(n.E.)
Di. 19:00, VfR Aalen – Hannover 96,  2 : 0
Di. 19:00, Chemnitzer FC – Werder Bremen,  2 : 0
Di. 20:30, Dynamo Dresden – VfL Bochum,  2 : 1
Di. 20:30, MSV Duisburg – 1. FC Köln,  1 : 4 (n.E.)
Di. 20:30, 1. FC K’lautern – Greuther Fürth,   2 : 1
Di. 20:30, FC St. Pauli – Borussia Dortmund,  0 : 3
Mi. 19:00, Würzburger Kickers – Eintracht Braunschweig,  – : –
Mi. 19:00, RB Leipzig – FC Erzgebirge Aue,  – : –
Mi. 19:00, 1. FC Magdeburg – Bayer Leverkusen, – : –
Mi. 19:00, 1860 München – SC Freiburg,  – : –
Mi. 20:30,  VfL Wolfsburg – 1. FC Heidenheim,  – : –
Mi. 20:30, 1899 Hoffenheim – FSV Frankfurt,  – : –
Mi. 20:30, Hamburger SV – Bayern München,  – : –
Mi. 20:30, Eintracht Frankfurt – Borussia M’gladbach,  – : –

(dpa/mz)



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