„Hat mit Wertschätzung nichts zu tun“ – Thomas Müller rechnet mit Löw ab

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Thomas Müller (Deutsche Nationalmannschaft)Foto: Pressefoto Ulmer/Michael Kienzler, über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times6. März 2019

Thomas Müller hat nach seinem überraschenden Aus in der Fußball-Nationalmannschaft mit dem DFB und Bundestrainer Joachim Löw abgerechnet. Je länger er darüber nachdenke, mache ihn „die Art und Weise, wie das Ganze abgelaufen ist, einfach sauer“, sagte Müller in einer Videobotschaft, die er am Mittwochabend über seine Social-Media-Kanäle verbreitete. Er sei von der plötzlichen Entscheidung des Bundestrainers „perplex“ gewesen.

„Kein Verständnis habe ich vor allem für diese suggerierte Endgültigkeit der Entscheidung“, fügte Müller hinzu. „Mats, Jerome und ich sind immer noch in der Lage, auf Top-Niveau Fußball zu spielen“, sagte er über sich und seine ebenfalls aussortierten Bayern-Kollegen Jerome Boateng und Mats Hummels. „Wir haben gemeinsam mit dem DFB einen langen, intensiven und meist auch erfolgreichen Weg bestritten in den letzten Jahren.“

„Hat mit Wertschätzung nichts zu tun“

Besonders verärgert zeigte Müller sich über die Kommunikation des DFB in der Angelegenheit: „Und wenn dann, kurz nachdem wir von der Entscheidung des Bundestrainers erfahren, vorgefertigte Statements vonseiten des DFB und des DFB-Präsidenten an die Presse herausgegeben werden, dann ist das aus meiner Sicht kein guter Stil und hat mit Wertschätzung auch nichts zu tun“, sagte er. Er sei immer Stolz gewesen, das DFB-Trikot zu tragen, fügte Müller an die Fans gerichtet hinzu.

Auch andere Sportler sehen in der Vorgehensweise des DFB wenig Menschlichkeit. So schrieb zum Beispiel Stefan Kretzschmar, ehemaliger Handball-Nationalspieler, (46): „Wenn man diese Entscheidung nicht selber treffen kann, wird es leider nie einen perfekten Zeitpunkt geben. Ich verstehe deinen Unmut. Es ist oft eine Frage des Stils und im Profifußball menschelt es immer seltener. Respekt für deine Leistung, Bomber. Hast uns allen bis jetzt viel Spaß bereitet und uns ganz oft sehr stolz gemacht. Bist einfach n guter Typ.“

„Statements von Funktionären, die keine Ahnung vom Sport haben“

Wie die Bild berichtet, kommentierte außerdem Thomas Müllers Frau Lisa: „We’ll stay strong together“ (Wir halten zusammen). Skirennläufer Felix Neureuther schrieb: „Immer schön Statements von Funktionären zu hören, die keine Ahnung vom Sport haben! Weiter kämpfen. Ich drück dir wie immer die Daumen.“ Unter den über 7.200 Kommentatoren auf Facebook sind auch Mario Götze, Ex-Bayernstürmer Giovanne Elber, Tischtennis-Europameister Dimitrij Ovtcharov sowie Simone Thomalla. Insgesamt wurde Thomas‘ Beitrag in 14 Stunden bereits mehr als eine Million mal aufgerufen und über 7.200 Mal geteilt.

Zuvor hatte bereits die Spitze des FC Bayern den Zeitpunkt der Ausmusterung von Müller, Boateng und Hummels kritisiert. „Das letzte Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft fand am 19. November 2018 statt. Dass die Spieler und die Öffentlichkeit rund dreieinhalb Monate später unmittelbar vor richtungsweisenden Spielen des FC Bayern am kommenden Samstag im Titelkampf der Bundesliga gegen den VfL Wolfsburg und wenige Tage vor dem entscheidenden Rückspiel im Achtelfinale der Champions League am kommenden Mittwoch gegen den FC Liverpool informiert wurden, irritiert uns“, heißt es in einer Stellungnahme von FCB-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und Sportdirektor Hasan Salihamidzic, die am Mittwoch auf der Internetseite des Vereins verbreitet wurde. (dts/ts)



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