Rohr beflügelt die Super-Adler – Island brummt der Schädel

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Ahmed Musa erzielt gegen Island einen DoppelpackFoto: SID
Epoch Times22. Juni 2018

Gernot Rohr lachte und herzte seinen Doppel-Torschützen: Der Mannheimer Trainer und seine Super-Adler fliegen dem WM-Achtelfinale entgegen, den Isländern brummt nach der unnötigen Niederlage in Wolgograd der Schädel. Mit 2:0 (0:0) setzten sich die lange enttäuschenden Nigerianer gegen die wackeren, aber wirkungslosen Wikinger durch – deren Fußball-Märchen dürfte bei der WM in Russland ohne Happy End bleiben.

„Es war kein brillantes Spiel von uns. Es war hart für uns, und das Wichtigste: Nigeria hat sehr gut gespielt. Wir haben schon besser gespielt als heute“, sagte Islands Trainer Heimir Hallgrimsson. Sein Kollege Rohr fand offensichtlich in der Halbzeit die richtigen Worte, denn nach der Pause spielte nur noch Nigeria. Ahmed Musa (49./75.) gelang ein Doppelpack. Island vergab die große Chance zum Anschlusstreffer, als der ehemalige Hoffenheimer Gylfi Sigurdsson einen Foulelfmeter (83.) über das Tor schoss. Nicht mal Zeit für ihre Fans fanden die enttäuschten Wikinger.

Musa traf beim Jubel nach dem ersten Tor Ragnar Sigurdsson mit dem Knie unglücklich am Kopf. Der beinharte Verteidiger von FK Rostow spielte noch ein paar Minuten mit einem Turban weiter, musste dann jedoch ausgewechselt werden. Kopfschmerzen werden jedoch auch seine Teamkollegen bei den Gedanken an die eigene Überlegenheit der ersten Halbzeit bekommen.

Neue Hoffnung schöpft durch Nigerias Erfolg auch Lionel Messi mit seinen Argentiniern. Der WM-Zweite von 2014 könnte trotz seiner bislang desolaten Leistungen mit einem Sieg gegen Nigeria doch noch die K.o.-Runde erreichen. Island, das ebenfalls nur einen Punkt auf dem Konto hat, droht im Spiel gegen Tabellenführer Kroatien das Vorrunden-Aus.

Den Isländern hatten unter der Woche die Schlagzeilen gehört – allerdings weniger wegen des Unentschiedens (1:1) zum Auftakt gegen Argentinien. Ein Sexverbot im Team-Quartier, das laut Trainer Halmir Hallgrimsson nur solange gilt, wie „die Frauen nicht da sind“, und ihr neuer „Superstar“ Rurik Gislason waren die bestimmenden Gesprächsthemen im Lager der starken Männer.

Gislason bekam nach seinem gerade von Frauen viel beachteten Kurzeinsatz gegen die Gauchos fast 700.000 neue Follower bei Instagram. Der Flügelspieler vom SV Sandhausen rückte in die Startelf, blieb jedoch unauffällig. Im Mittelpunkt des Geschehens stand zunächst Gylfi Sigurdsson. Der Regisseur scheiterte mit einem Freistoß nur knapp an Nigerias Torwart Francis Uzoho (3.) und bediente wenig später den Augsburger Alfred Finnbogason (6.) bei der zweiten Chance der Isländer. Ein erstes „Huh!“ ertönte im Stadion.

Die Nigerianer, die beim 0:2 gegen Kroatien enttäuscht hatten, überboten sich in der ersten Halbzeit an Harmlosigkeit. Nicht einen Torschuss gaben die „Super Eagles“ ab. Trainer Rohr atmete erleichtert auf, als Finnbogason den Ball mit der Hüfte am Tor vorbei beförderte (45.) und Jon Bodvarsson (45.+1) per Kopf zu ungenau zielte. Das 0:0 zur Pause war für die Afrikaner glücklich, für Island viel zu wenig.

Nach der Pause stellten die Nigerianer den Spielverlauf auf den Kopf: Musas erstes Tor weckte die 40.904 Zuschauer aus dem Halbschlaf. Eingeleitet hatte den Treffer der beste Spieler auf dem Platz: Victor Moses vom FC Chelsea. Musa avancierte damit zum ersten Nigerianer, der bei zwei Weltmeisterschaften getroffen hat – und legte nach.

(Wolgograd (SID) (AFP))



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