Ronaldos großer Titeltraum – Bale glaubt an Wales-«Märchen»

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Cristiano Ronaldo ist ganz mit seinem Titeltraum beschäftigt.Foto: Miguel A. Lopes/dpa
Epoch Times5. Juli 2016
Ronaldo gegen Bale. Die Fußball-Welt spricht nur vom Superstar-Duell im ersten EM-Halbfinale zwischen Portugal und Wales. Miteinander kommunzieren die beiden Real-Alphatiere Ronaldo und Bale vor Anpfiff am Mittwoch (21.00 Uhr) in Lyon nicht.

Während der Waliser bei seiner bereits sechsten Pressekonferenz in Frankreich entspannt, locker und charmant auftritt, schottet sich Ronaldo ab. Hier und da ein paar werbewirksame Selfies mit Fans, ansonsten heißt das Motto „Vorbereitung“, wie er an seine Millionen Anhänger schrieb. Für den 31-Jährigen ist es bei der dritten EM-Halbfinalteilnahme eine der letzten Chancen, seine durchgestylte Karriere endlich mit dem ersehnten ersten Titel für sein Land zu veredeln.

Seit der EM 2004 im eigenen Land hat der Angreifer mit der Selecção jedes große Turnier bestritten. Im Finale 2004 gegen Griechenland waren die Portugiesen beim 0:1 ganz nah dran am Titel, danach glückte nie wieder der Einzug ins Endspiel. „Ich habe nie die Tatsache verheimlicht, dass ich es lieben würde, mit dem Nationalteam eine Trophäe zu gewinnen“, sagt CR7. „Wir sind auf der richtigen Spur.“ Für Ronaldo wäre ein Finaleinzug zudem eine weitere Gelegenheit, Bestmarken zu brechen. Mit einem Treffer würde er den EM-Torrekord von Michel Platini von neun Toren einstellen.

Dabei zeigt sich Ronaldo bislang zwar teamdienlich, lässt aber mit nur zwei Turniertreffern den großen Glanz vermissen. Trainer Fernando Santos nimmt seinen Star jedoch in Schutz. „Wenn Ronaldo nicht trifft, heißt das nicht, dass er nicht gut spielt oder andere wichtige Dinge für uns tut“, meint der Coach. „Als Kapitän ist Cristiano beispiellos. Er treibt uns an, er will gewinnen.“

Und auch die Waliser lassen sich von der bisher durchschnittlichen EM Ronaldos nicht in Sicherheit wiegen. „Ich könnte mit meinen Verteidigern einen Monat lang arbeiten und ihnen einbläuen, wie er zu stoppen ist. Aber er hat immer die Fähigkeit, etwas Besonderes zu machen, er ist nicht zu stoppen“, analysiert Coach Chris Coleman – schickt jedoch eine Warnung ins portugiesische Lager: „Aber wir haben einen von dieser Sorte auch in unserem Team.“

Immer und immer wieder versuchte Bale seit dem 3:1 über Belgien die Bedeutung der sportlichen Privatfehde herunterzuspielen. „Jeder sagt, es heißt: Ronaldo gegen mich, aber es ist Wales gegen Portugal“, betont der fünf Jahre jüngere Angreifer. „Es geht nicht um zwei Spieler. Es sind zwei Nationen im Halbfinale, elf Mann gegen elf Mann. Es nervt mich nicht, es ist irrelevant für mich.“

Viel bedeutsamer für die Waliser sind die Gelbsperren für Verteidiger Ben Davies und vor allem Regisseur Aaron Ramsey. Der Arsenal-Profi glänzte bei diesem Turnier bislang neben Bale als bester Spieler der Dragons und soll wahrscheinlich durch Andy King von Englands Meister Leicester City ersetzt werden. „Es ist schrecklich für sie. Es gibt uns sogar noch mehr Motivation“, verspricht Bale, der selbst zur „Erholung“ zuletzt im Teamtraining aussetzte.

Die Portugiesen zittern noch um den Einsatz von Innenverteidiger Pepe, zudem fehlt der defensive Mittelfeldspieler William Carvalho als Schlüsselfigur mit einer Gelb-Sperre. Für ihn wird wohl Danilo auflaufen.

Dass sie in ihren bisherigen fünf EM-Spielen noch kein einziges Mal nach 90 Minuten vorne lagen, stört die Iberer ebenso wenig wie die Kritik an ihrem Spielstil. „Ich spiele lieber hässlich und bin jetzt noch hier, als schön zu spielen und schon zu Hause zu sein“, sagte Danilo. Gerade einmal 22 Minuten lang lag die Selecção in ihren bisherigen fünf EM-Spielen in Führung – das reichte fürs Halbfinale. Wales gewann hingegen vier Partien bereits nach der regulären Spielzeit.

Dies soll auch am Mittwoch gelingen – damit die Prophezeiung von Superstar Bale eintrifft. „Es gab die Märchen von Dänemark und Griechenland. Das kann uns auch gelingen“, erinnert er kurz vor dem Halbfinale an frühere Überraschungssieger. „Ich habe komplett dran geglaubt, dass wir etwas erreichen können. Deshalb habe ich meinen Urlaub für den 11. Juli gebucht“ – den Tag nach dem EM-Finale.

(dpa)

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