Russland bestraft Pussy-Riot-Aktivisten für Platzsturm

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Die Aktivisten stürmten während des WM-Finals den PlatzFoto: SID
Epoch Times16. Juli 2018

Der Platzsturm der russischen Punkrockband Pussy Riot während des Finals bei der Fußball-WM zwischen Frankreich und Kroatien (4:2) bleibt nicht ohne Folgen für die regierungskritische Gruppe. Ein Gericht in Moskau verurteilte am Montagabend die Mitglieder Weronika Nikulschina, Olga Kuratschewa und Pjotr Wersilow zu 15 Tagen Gefängnis. Zudem wurden die drei Aktivisten für drei Jahre von allen sportlichen Veranstaltungen ausgeschlossen. Das teilte das russische Medium MediaZona auf seiner Webseite mit.

Demnach hätten die Aktivisten „grob gegen die Regeln für das Verhalten der Zuschauer verstoßen“. Wersilow ist Gründer der MediaZona-Webseite, die über Gerichtsverfahren der für ihre polarisierenden Aktionen bekannte Gruppe berichtet. Olga Pachtussowa, die am Sonntagabend im Luschniki-Stadion in der 52. Minute ebenfalls in einer Polizeiuniform auf das Feld gelaufen war, soll noch am Montagabend vor dem Gericht gehört werden.

Unmittelbar nach dem Vorfall hatte sich Pussy Riot zu dem Platzsturm bekannt. Auf Twitter und Facebook verbreitete die Gruppe eine Mitteilung, in der sie ihr Vorgehen mit dem elften Todestag des russischen Dichters und Künstlers Dmitri Alexandrowitsch Prigow begründete.

In Erinnerung an Prigow benutzt Pussy Riot in dem Statement das Bild vom himmlischen Polizisten auf der einen Seite und des irdischen Polizisten auf der anderen Seite. Der himmlische Polizist schaue Fußballfans beim Feiern zu, der irdische löse Versammlungen auf. Damit will die Gruppe offenbar auf die Diskrepanz zwischen Russland während der WM und dem Russland danach aufmerksam machen.

Weiter hieß es: „Die WM hat an die Möglichkeit erinnert, dass es in der russischen Zukunft einen himmlischen Polizisten geben kann. Aber der irdische Polizist betritt das regellose Spiel und lässt unsere Welt auseinanderbrechen.“ Dazu äußert die Gruppe einige Forderungen, etwa alle politischen Gefangenen freizulassen und politische Debatten im Land zuzulassen.

(Moskau (SID) (AFP))



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