Schweden im Viertelfinale: Forsberg trifft, die Schweiz ist raus

Titelbild
Forsberg (l.) sorgte mit seinem Treffer für den SiegFoto: FIRO/SID
Epoch Times3. Juli 2018

Beim Siegestänzchen vor den mitgereisten Fans stand Emil Forsberg zwar nicht im Mittelpunkt, und doch war der Leipziger der umjubelte Matchwinner im Team der Schweden. Dank Forsberg bezwangen die unbeugsamen Wikinger die weit höher eingeschätzte Schweiz mit 1:0 (0:0) und stellten die Fußball-Welt nach Platz eins in der „deutschen“ Gruppe ein weiteres Mal auf den Kopf. Im Viertelfinale am Samstag in Samara (16.00 Uhr MESZ/ARD) geht es gegen England.

Die Schweiz reist dagegen nach der großen Chance auf den ersten Einzug in die Runde der letzten Acht seit der Heim-WM 1954 enttäuscht ab. „Heute hat die bessere Mannschaft verloren. Wir haben alles probiert, wir waren stabiler in den Zweikämpfen. Aber ein Tor hat gefehlt“, sagte der ehemalige Hamburger Johan Djourou. Schwedens Torwart Robin Olsen jubelte: „Wir waren in Form und wussten, dass wir es schaffen können. Ich fühle mich wunderbar.“

Der starke Forsberg hatte sich in der 66. Minute ein Herz gefasst und knapp hinter der Strafraumgrenze abgezogen – Torhüter Yann Sommer von Borussia Mönchengladbach war dabei ohne Chance, weil Dortmunds Manuel Akanji den Ball unhaltbar abfälschte. Die Führung war da längst verdient. Forsberg machte sich nochmals um den Sieg verdient, als er einen Kopfball des eingewechselten Schalker Breel Embolo vor der Torlinie wegschlug (80.). In der Nachspielzeit sah der Neu-Gladbacher Michael Lang nach einem Konter der Schweden und einer Notbremse an Dirk Nowitzkis Schwager Martin Olsson die Rote Karte (90.+3).

Für die Schweden, in der Weltrangliste als 24. deutlich hinter der Schweiz (6.) geführt, ist es der erste Einzug in die Runde der letzten Acht seit der WM 1994 in den USA. Dort war die Mannschaft um Torhüter Thomas Ravelli, Martin Dahlin, Tomas Brolin, Henrik Larsson und Patrik Andersson sogar bis ins Halbfinale vorgedrungen, belegte nach einer Niederlage gegen Brasilien am Ende Rang drei durch ein 4:0 gegen Bulgarien.

Es dauerte vor 64.042 Zuschauern in St. Petersburg etwa zehn Minuten, bis die Schweiz aufgrund ihrer besseren Spielanlage ein optisches Übergewicht gewann. Dabei liefen ihre Angriffe meist über Granit Xhaka oder Kapitän Valon Behrami und dann hinaus auf die Flügel zu Xherdan Shaqiri oder Steven Zuber: Was bis dahin ganz gut aussah, brachte aber nur wenig Torgefahr, der Strafraum war Hoheitsgebiet der Schweden, die nach anfänglichen Wacklern defensiv sicher standen.

Hinten stand bei den Schweden wie üblich der „Baum“, was aber diesmal doch eine Besonderheit war. Sofie, Ehefrau von Anders Granqvist, erwartet das gemeinsame zweite Kind, der errechnete Geburtstermin war der Spieltag des Achtelfinales. Und wohl zur großen Erleichterung aller Schweden hatte Frau Granqvist sogar darauf gedrängt, dass der Kapitän bei der Mannschaft bleiben solle. Das wird er nun noch ein wenig länger.

Schweden setzte erwartungsgemäß auf Konter, wirkte dadurch weitaus zielgerichteter – und hatte deshalb auch die besseren Chancen. Der ehemalige Hamburger Marcus Berg zwang Yann Sommer im Schweizer Tor zu einer Glanzparade (28.), wenig später wäre der Gladbacher Schlussmann chancenlos gewesen – Albin Ekdal vom Hamburger SV brachte es aber irgendwie fertig, den Ball aus fünf Metern und unbedrängt über das Tor zu schießen (41.).

Die Schweiz besaß ihre erste gute Gelegenheit kurz zuvor (38.), als Blerim Dzemaili nach einer Hereingabe von Hoffenheims Zuber einen Gewaltschuss abgab, der Ball allerdings am Tor vorbeiflog – ein Ausdruck der mangelnden Schweizer Effizienz. Schweden hatte seltener den Ball, wirkte aber zumindest bis zur Schweizer Schlussoffensive bissiger und gefährlicher. Davon abgesehen war das Spiel eine äußerst zähe Angelegenheit – ganz im Sinne allerdings der Schweden.

(St. Petersburg (SID) (AFP))



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion