Wolfsburg stürmt bei Labbadia-Abschied nach Europa

Der VfL Wolfsburg hat die große Überraschung geschafft. Als Tabellensechster qualifiziert sich der Verein für die Europa League. Noch in den beiden vergangenen Jahren wäre er beinahe abgestiegen.
Titelbild
Wolfsburgs Spieler feiern den 8:1-Sieg gegen Augsburg.Foto: Peter Steffen/dpa
Epoch Times18. Mai 2019

Der VfL Wolfsburg hat sich zum Abschied seines Trainers Bruno Labbadia direkt und furios für die Europa League qualifiziert.

Die „Wölfe“ feierten am Samstag beim 8:1 (3:0) gegen den FC Augsburg den höchsten Sieg ihrer Bundesliga-Geschichte und verdrängten dadurch Eintracht Frankfurt am letzten Spieltag der Fußball-Bundesliga vom sechsten Tabellenplatz.

Vor 24.486 Zuschauern erzielten dreimal Wout Weghorst (21./37./55. Minute), Daniel Ginczek (57.), Robin Knoche (41.), Elvis Rexhbecaj (60.), Josip Brekalo (82.) und Kevin Danso (89./Eigentor) die Tore für den VfL. Julian Schieber gelang der Ehrentreffer für die beinahe wettbewerbsverzerrend schlechten Gäste (82.). Nach zwei Fast-Abstiegen in den beiden vergangenen Jahren wäre Platz sieben für die Niedersachsen auch ein Erfolg gewesen. Doch als Tabellensechster umgeht der Verein drei strapaziöse Qualifikationsrunden, die der Siebte bis zur Teilnahme an der Europa League noch bestreiten muss.

In der Volkswagen Arena war am Samstag schnell klar, dass es bei dieser Frage mehr auf den Frankfurter Auftritt in München ankommen wird als auf das eigene Spiel des VfL. Denn die Grün-Weißen waren von Beginn an haushoch überlegen, auch weil die bereits geretteten Augsburger keinerlei Gegenwehr leisteten.

Deutlich spannender war da schon, was vor dem Spiel passierte. Der VfL ehrte live im Stadion seine Meistermannschaft von 2009, die genau zehn Jahre nach ihrem großen Triumph in prominenter Besetzung (Felix Magath, Josué, Grafite) nach Wolfsburg gereist kam. Außerdem verkündete der Verein über die Anzeigetafel, dass Kapitän Josuha Guilavogui seinen Vertrag vorzeitig bis 2023 verlängert hat.

Besonders laut war der Jubel aber, als Labbadia verabschiedet wurde. Der Trainer machte in den vergangenen 15 Monaten aus einem Abstiegskandidaten einen Europapokal-Teilnehmer. Die Fans feierten ihn dafür mit „Bruno, Bruno“-Rufen. Die Umarmung mit Sport-Geschäftsführer Jörg Schmadtke fiel dagegen eher dezent aus.

Dass die beiden sich nie verstanden haben, ist einer der Gründe für Labbadias Abschied. Dass beide trotzdem äußerst erfolgreich zusammengearbeitet haben, wurde aber auch bei diesem Saisonfinale noch einmal deutlich. Torjäger Weghorst schoss seine Saisontreffer 15, 16 und 17. Mit dem 26-Jährigen, seinem Sturmpartner Ginczek und dem Franzosen Jerome Roussillon holte der VfL vor dieser Saison auf dem Transfermarkt praktisch nur Volltreffer.

Der frühere Wolfsburger und heutige Augsburger Trainer Martin Schmidt setzte dagegen in dieser Partie auf Spieler wie den scheidenden Christoph Janker und den jungen Simon Asta, die in dieser Saison zuvor noch nie von Anfang an gespielt hatten. Sollten Frankfurt und auch 1899 Hoffenheim an diesem Samstag auf Augsburger Hilfe gehofft haben, konnten sie das schon frühzeitig vergessen.

Spätestens nach dem ersten Tor durch Weghorst war dieser Nachmittag ein einziges Wolfsburger Schaulaufen. Die Zuschauer sangen dazu: „Europapokal, Europapokal“. International wird der VfL schon einmal in der nächsten Woche unterwegs sein, wenn er am Montag zu seiner Saisonabschlussreise nach China fliegt. Nach der Rückkehr und dem Urlaub übernimmt dann Labbadias Nachfolger Oliver Glasner. (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion