Genugtuung und Auftrieb: Lesser gibt sich kämpferisch

Erik Lesser kam nur als Ersatzmann zur WM. Nach Silber in der Single-Mixed könnte nun auch ein Staffeleinsatz in Antholz winken. Oder doch nicht? Lesser sagt zwar nein, aber vielleicht gibt es eine Überraschung.
Titelbild
Ist als Ersatzmann zur Biathlon-WM gekommen: Erik Lesser beim Anschiessen.Foto: Hendrik Schmidt/dpa/dpa
Epoch Times21. Februar 2020

Glaubt man Erik Lesser, war sein erster WM-Einsatz auch sein letzter. Der langjährige Startläufer rechnet mit Blick auf die Männer-Staffel am Samstag (14.45 Uhr/ARD und Eurosport) in Antholz offiziell nicht mit einem Einsatz.

Doch schon vor der Single-Mixed-Staffel, in der er mit Franziska Preuß Silber holte, hatte sich der 31-Jährige als Geheimniskrämer erwiesen. Und als ARD-Kommentator des Männer-Einzels das Geheimnis gewahrt, dass er im Team mit Preuß an den Start geht.

Sagt er nun die Wahrheit? Oder könnte nach seiner starken Leistung auch ein Start in der Staffel winken? Dagegen spricht, dass Lesser nur als Ersatzmann für das Team nominiert wurde. „Ich bin hier mit dem Wissen angereist, ich starte in der Single-Mixed und bin die Reserve für den Einzel und die Staffel. Daran wird sich auch jetzt nichts geändert haben“, sagte der 31-Jährige. Und die Frage ist, wie sehr Lesser, der sich derzeit in den Einzelrennen nicht konkurrenzfähig sieht, das Rennen geschlaucht hat.

Für einen Einsatz könnte sprechen, dass der Thüringer in der Single-Mixed stark schoss, während in den Einzelrennen zuvor die deutschen Männer am Schießstand nicht zurechtkamen. Zudem fliegt Lesser erst am Samstagabend Richtung Minsk zur Europameisterschaft.

So oder so, für den Thüringer war nach einer verkorksten Saison mit gesundheitlichen Problemen Silber eine Genugtuung und Auftrieb für die kommende Saison. Denn der Vater einer Tochter schaut schon nach vorne. Nach der EM wird er die Saison vorzeitig beenden. „Ich hätte vielleicht die Chance, noch mal im Weltcup zu laufen. Aber ich muss mir da von den anderen nicht jeden Tag auf die Fresse hauen lassen und beende die Saison“, sagte der Ex-Weltmeister, dessen Form in diesem Winter weder für die Top Ten in einem Einzelrennen, geschweige denn für eine Einzelmedaille gereicht hätte.

„Dafür habe ich im Sommer nach dem Schlüsselbeinbruch zu viel Ausfall gehabt“, sagte Lesser, der seine Lage und die Rückstufung in den zweitklassigen IBU-Cup klaglos akzeptiert hat. Kampflos gibt er aber nicht auf, ein Karriereende ist keine Option. Lesser will in der neuen Saison wieder angreifen: „Mein Ziel: ich will unter die Top Ten und um die Medaillen kämpfen.“

Dafür will er zunächst in der Reha seinen maladen Rücken wieder fit kriegen, der sich vor allem bei längeren Distanzen meldet. „Hoffentlich kann ich mit gestärktem Rücken und mit Rückenwind aus diesem Rennen die neue Saison beginnen“, sagte Lesser, der schon nach den letzten Rennen im IBU-Cup während der ersten WM-Woche merkte: „Ich kriege den Punch auf den Stock wieder ein bisschen zurück, wo ich gerne hin möchte.“ (dpa)



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