Gepatzt und gesiegt: «Sehr spezieller Tag» für Krajewski

Die deutsche Vielseitigkeits-Mannschaft zeigt beim CHIO in Aachen einen schwachen Auftritt. Eine Reiterin ist trotzdem sehr glücklich.
Titelbild
Julia Krajewski durchquert mit Chipmunk überspringt Ein Wasserhindernis.Foto: Rolf Vennenbernd/dpa
Epoch Times21. Juli 2018

Erst erlebte Julia Krajewski ein sportliches Desaster, schied in der Teamwertung des CHIO in Aachen mit ihrem Pferd Samourai aus. Knapp zwei Stunden später strahlte die 28 Jahre alte Vielseitigkeitsreiterin und jubelte nach dem Sieg in der Einzelwertung mit ihrem Zweitpferd Chipmunk.

Größer hätten die Extreme nicht sein können. „Das war ein sehr spezieller Tag“, fasste die deutsche Meisterin aus Warendorf verschwitzt und fröhlich grinsend zusammen.

Krajewskis Sieg im Einzel konnte den Gesamteindruck der deutschen Teilnehmer nur unwesentlich verbessern. Die Gastgeber-Mannschaft zeigte einen enttäuschenden Auftritt, fiel beim Geländeritt am Samstag vom ersten auf den fünften Platz zurück. So schwach war das Gastgeber-Team noch nie beim größten Reitturnier der Welt. Die Prüfung gewann Neuseeland vor Frankreich und Schweden.

Eine bessere Platzierung war nicht möglich, weil Krajewski ausschied. Ihr Pferd Samourai verweigerte an einem Hindernis dreimal, weshalb das Paar disqualifiziert wurde. Europameisterin Ingrid Klimke hatte mit Hale Bob einen Vorbeiläufer, und Kai Rüder ritt zunächst in die falsche Richtung und verhinderte mit Colani Sunrise später nur mit Mühe einen Sturz. Zum Team gehörte außerdem Andreas Dibowski (Döhle) mit Corrida.

„Das war wirklich nicht schön“, kommentierte Bundestrainer Hans Melzer die Teamleistung: „Das war eine Enttäuschung.“ Auch mit Blick auf die WM im September in den USA hat Melzer ein Problem. Die Auswahl für Tryon ist durch das Desaster in der Teamwertung nicht einfacher geworden.

Krajewski dürfte ihren WM-Platz sicher haben, nicht mit ihrem bisherigen Toppferd Samourai, sondern mit ihrem Aachen-Sieger Chipmunk. Der Aussetzer ihres Teampferdes Samourai hatte sie „überrascht“. Bisher galt das Pferd als zuverlässig.

Doch die Reiterin behielt die Nerven, sattelte Chipmunk, mit dem sie nach Dressur und Springen im Einzel geführt hatte. Und sie rettete mit einem taktisch cleveren Ritt Platz eins. Sie siegte vor dem Australier Christopher Burton mit Quality Purdey. Für das zweitbeste deutsche Ergebnis sorgte Bettina Hoy aus Rheine, die mit Designer auf Rang elf ritt.

„Mehr hoch und runter geht nicht“, sagte die Siegerin über ihre „Achterbahnfahrt der Gefühle“. Angesichts des Happy Ends fiel Krajewskis Fazit des Tages allerdings eindeutig aus: „Das war großartig!“ (dpa)



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