Gesundheitsökonom: «Können uns nicht einsperren»

Der Teil-Lockdown ab Montag trifft auch den Sport empfindlich. Als Folge gibt es in dieser Saison keinen Ringer-Meister, die Saison endet vorzeitig. Hilfsgelder sind schon geflossen, aber erst wenige Millionen.
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Die Plätze in den deutschen Fußballstadien bleiben im November leer.Foto: Bernd Thissen/dpa/dpa
Epoch Times31. Oktober 2020

Der ab Montag beginnende Teil-Lockdown hat im Sport erste Konsequenzen. Weil im November wegen den rasant steigenden Corona-Infektionszahlen bei Sportveranstaltungen keine Zuschauer zugelassen sind, bricht die Ringer-Bundesliga ihre Saison mit sofortiger Wirkung ab.

Darauf einigten sich die elf verbliebenen Clubs bei einer Videokonferenz. „Nach Auswertung war klar, dass die Mindestanzahl von acht Vereinen, die man für die Durchführung einer attraktiven Endrunde benötigt, nicht erreicht worden ist“, teilte der Deutsche Ringer-Bund (DRB) mit. „Daher wird die Bundesligasaison 2020 nicht fortgesetzt.“

Derweil hält der Gesundheitsökonom Florian Kainzinger (38) die wieder verschärften Corona-Auflagen für den Sport in Deutschland für teilweise überzogen, auch wenn er die Entscheidungen der Politik nachvollziehen kann. Kainzinger sind nach eigenen Angaben keine Fälle bekannt, wonach es bei Sportveranstaltungen mit Zuschauern zu Infektionen gekommen ist. Das heiße freilich nicht, dass es gar keine gegeben habe. „Es wird auch kein zu 100 Prozent sicheres Konzept geben, aber wenn Sie in den Supermarkt gehen oder mit der U-Bahn zur Arbeit fahren, gibt es auch ein Risiko, sich anzustecken.“

Das Gegensteuern sei richtig, sagt Kainzinger im Interview des Online-Portals der „Nürnberger Nachrichten“ und „Nürnberger Zeitung“. „Was ich mir aber wünschen würde, ist, dass man sich differenzierter damit auseinandersetzt, wo es Ansteckungsketten gibt – und wo nicht.“

Das vollständige Verbot von Zuschauern in den kommenden Wochen geht Kainzinger, der Vereine und Theater berät und auch das Hygienekonzept für das Finalturnier der Basketball-Bundesliga erarbeitet hatte, zu weit. „Gerade im Outdoor-Bereich. 5000 Menschen im Berliner Olympiastadion sind weder auf den Rängen noch bei der Abreise ein Problem“, meint Kainzinger.

Damit die Folgen der Pandemie für die Sportclubs, von denen quer durch alle Ligen viele um ihre Existenz bangen, abgemildert werden, hatte der Bundestag ein Hilfspaket in Höhe von 200 Millionen Euro verabschiedet. Etwas mehr als 19 Millionen Euro sind bislang in den Profisport geflossen. Dem Bundesverwaltungsamt (BVA) in Köln lagen einen Tag vor Ablauf der ursprünglich bis zum 31. Oktober laufenden Frist 245 Anträge mit einer von 58 247.465,40 Euro vor. 80 Anträge wurden bisher bewilligt, die ein Volumen von 19.104.350,52 Euro ausmachen. 163 Anträge sind noch in der Bearbeitung. Dies ergab eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur beim für die Corona-Sportförderung zuständigen Bundesministerium des Innern.

Die Antragsfrist sollte eigentlich an diesem Samstag (31. Oktober) auslaufen, sie wurde aber nach Verkündung des Teil-Lockdowns bis zum 11. November verlängert. (dpa)



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