Gieriger Meister FC Bayern: «Spielen, um die Besten zu sein»

Wieder eine Bestmarke für Robert Lewandowski, wieder eine Rekordserie für den FC Bayern. Hansi Flick und seine Dauersieger bleiben nach dem Meistertitel hungrig, ein 17-Jähriger darf erstmals ran. Die Bosse loben ihre Triplejäger. Bei Vorstand Kahn klingt eine Sorge durch.
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Gieriger Geister-Meister: Der FC Bayern München gewann auch gegen den SC Freiburg.Foto: Sven Hoppe/dpa-Pool/dpa/dpa
Epoch Times21. Juni 2020

Beim Meister-Menü stießen die Bayern-Stars blendender Laune auf Titel und Rekorde an.

Nach der nächsten Tor-Show von Robert Lewandowski lauschten Hansi Flick & Co. im Logenbereich der Allianz Arena vor dem Start in zwei freie Tage den Lobesreden von Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und Präsident Herbert Hainer. Durch das 3:1 gegen den SC Freiburg haben die Münchner weiter die 100-Tore-Marke im Blick, doch weitaus mehr treiben die Aussichten auf Double oder Triple an. „Wir sind gierig, wollen weiter gierig bleiben“, sagte der entschlossene Kapitän Thomas Müller.

„Es ist nicht die Schale, für die wir spielen, sondern wir spielen, um am Ende oben zu stehen, um die Besten zu sein“, sagte Müller nach seinem 350. Spiel in der Fußball-Bundesliga. Der 30-Jährige präsentierte sich auch ohne Jubiläumstor beim Treffen im kleineren Kreis bester Laune. Wie der auch lachende Flick. Der 55-Jährige würde bei einem weiteren Sieg bei der Feier mit der Meisterschale in Wolfsburg den Rückrundenrekord von Jupp Heynckes aus dem Triple-Jahr einstellen. Dazu lockt ein Tor-Kunststück, denn nur die Gerd-Müller-Bayern der Saison 1971/72 übertrafen mit 101 Treffern die Hunderter-Marke. Aktuell sind es 96 Tore.

„Wir haben noch Einiges vor in dieser Saison. Wir sind jetzt erstmal Meister geworden. Wir wollen natürlich beim Zwischenziel DFB-Pokal erfolgreich sein“, sagte Flick zwei Wochen vor dem Cup-Endspiel im Berliner Olympiastadion gegen am Wochenende schwächelnde Leverkusener. „Und dann kommt nochmal ein Ziel, für das wir sehr fokussiert arbeiten müssen.“ Um den Henkelpott der Champions League kämpft der „Riese“ FC Bayern, wie ihn Freiburgs Trainer Christian Streich nannte, im August in Lissabon. „Wir wollen das Pokalfinale unbedingt gewinnen und dann in der Champions League nochmal angreifen“, sagte Torschütze Joshua Kimmich.

Es war keine rauschende Party, die die Meister-Bayern am in Corona-Zeiten „mit einer Menge Auflagen“, wie es Vorstand Oliver Kahn beschrieb, feierten. Dank an die Stars gab’s von den Chefs aber allemal. „Diese Mannschaft hat eine unglaubliche Mentalität, einen unglaublichen Willen“, lobte Kahn im ZDF-Sportstudio, für das er kurz die erlesene Runde verließ.

Bei aller Freude übermittelte Kahn aber auch einen Appell an die Verfolger des Dauermeisters. „Wir können nicht hergehen und sagen, ja gut, dann spielen wir halt jetzt ein bisschen schlechter. Natürlich ist auch hier die Konkurrenz gefordert, das Beste aus ihren Mitteln zu machen“, sagte der 51-Jährige. Zu den Spekulationen um einen baldigen Vollzug des Transfers von Leroy Sané von Manchester City hielt sich Kahn wie auch Flick dagegen zurück.

Beim vorausgegangenen Erfolg gegen den SC Freiburg, der eine eigene überraschende Europa-League-Teilnahme abhaken musste, setzte Lewandowski die Glanzpunkte. Vier Tage nach seinem Meistertor von Bremen bereitete der 31-Jährige die Führung durch Kimmich vor. Danach traf er zweimal selbst und kürte sich mit 33 Saisontoren zum besten ausländischen Torjäger einer Bundesliga-Saison.

„Seine Qualität, vorne zu vollstrecken oder aufzulegen, ist top“, sagte Flick. Mindestens 32 Tore in einer Saison glückten sowieso nur Dieter Müller und gleich dreimal Gerd Müller. Die 40-Tore-Marke des Bombers wird Lewandowski in dieser Saison nach menschlichem Ermessen nicht erreichen. „Robert weiß, dass erstmal das Team im Fokus steht. Wenn er dann den einen oder anderen Rekord schaffen kann, ist es umso schöner – dann freut sich auch die Mannschaft“, sagte Flick.

Der 55-Jährige durfte sich selbst über die im deutschen Profifußball erstmals erreichte Bestmarke von 15 Pflichtspielsiegen am Stück freuen. Das glückte mit Sven Ulreich statt des etatmäßigen Kapitäns Manuel Neuer im Tor, dazu gab es weitere Umstellungen. Der Neuseeländer Sarpreet Singh (21) kam zum Startelf-Debüt, der Amerikaner Chris Richrads (20) zum ersten Profi-Einsatz. Wie auch Supertalent Jamal Musiala. Der in Stuttgart geborene englische Junioren-Nationalspieler Musiala löste mit 17 Jahren und 115 Tagen Pierre Emile Højbjerg als jüngsten Münchner Bundesliga-Debütanten ab. (dpa)



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