Gladbach wieder im Rennen – Eberl: «Bleiben bescheiden»

Im beeindruckenden Celtic Park sangen am Ende die Borussen-Fans. Mit dem 2:0-Erfolg in Glasgow ist sogar das Champions-League-Achtelfinale möglich. Doch jetzt geht es für Mönchengladbach erstmal nach München.
Titelbild
Die Mannschaft ließ sich minutenlang in der kleinen Gladbacher Fankurve feiern.Foto: Robert Perry/dpa
Epoch Times20. Oktober 2016

Nach dem Sieg im berüchtigten Celtic Park ist Borussia Mönchengladbach auch vor dem Gang zum deutschen Meister nicht bange. „Die Bayern sind nicht unschlagbar“, befand Borussias Innenverteidiger Jannik Vestergaard vor der nächsten Aufgabe in der Fußball-Bundesliga am Samstag.

Der erste Erfolg in der Champions League in der hitzigen und beeindruckenden Atmosphäre des Kult-Stadions in Glasgow hat die meisten Akteure des Bundesliganeunten euphorisiert. „Das war ein Erlebnis, dass man für immer in Erinnerung behalten wird“, meinte Vestergaard.

Am Ende einer sehenswerten Partie mit einer nicht für möglich gehaltenen Leistung der personell arg dezimierten Gladbacher sangen nicht die 57 000 Fans von Celtic Glasgow, sondern die kleine Reisegruppe der 3000 Borussen-Fans. „Das war doch wirklich das Schönste“, sagte Defensiv-Allrounder Tobias Strobl, der sich mit seinen Kollegen nach dem 2:0 (0:0)-Erfolg minutenlang in der kleinen Gladbacher Fankurve feiern ließ.

Dass ausgerechnet die beiden Spieler, die beim enttäuschenden 0:0 gegen den Hamburger SV am Samstag jeweils einen Elfmeter verschossen, jetzt die Torschützen waren, unterstreicht den besonderen Auftritt der Gladbacher im Celtic Park. Erst traf Kapitän Lars Stindl in der 54. Minute zum 1:0, später erhöhte André Hahn auf 2:0 (77.).

„Das sind die Geschichten, die nur der Fußball schreibt. Den beiden Jungs hat’s gutgetan, dass sie die Tore gemacht haben. Aber ich reduziere es nicht gerne nur auf die Torschützen“, sagte Sportdirektor Max Eberl. Hahn war die Erleichterung nach dem unglücklichen Auftritt gegen den HSV deutlich anzumerken.

„Ich bin echt froh, dass ich den Schalter umlegen konnte“, sagte der Offensivspieler, der mit starker Einstellung voranging und den ersten Treffer mit großem Einsatz vorbereitete. Trainer André Schubert adelte seinen Offensivspieler, den er gerne als „Mentalitätsmonster“ bezeichnet. „Einen solchen Spieler würden sie hier bei Celtic lieben“.

Mit dem unerwarteten Erfolg sind die Gladbacher wieder voll im Rennen. Durch die Niederlage von Manchester City (4 Punkte) in Barcelona winkt den Borussen mit einem weiteren Sieg in knapp zwei Wochen im Rückspiel gegen Celtic Glasgow dann mit sechs Punkten sogar der zweite Platz. Der Konkurrent um diesen Rang im Abschlussranking dürfte Manchester mit Trainer Pep Guardiola sein, das zeichnet sich nach der Hälfte der Gruppenphase ab.

Der Sprung unter die letzten 16 Teams in der Champions League ist nicht ausgeschlossen. Das ist den Gladbachern zuletzt in der Saison 1977/78 gelungen. Ein Achtelfinale in einem europäischen Wettbewerb hat der fünfmalige deutsche Meister zuletzt vor 20 Jahren im Europapokal der Pokalsieger gespielt.

Davon wollte Eberl aber zunächst einmal nichts wissen. „Wir bleiben schön bescheiden. Wir haben jetzt drei Punkte geholt, die uns nicht jeder zugetraut hat“, sagte Borussias Sportdirektor. „Wir können im Heimspiel gegen Celtic den dritten Platz absichern. Das ist unser großes Ziel. Wenn wir im Dezember in Barcelona ein Endspiel haben, ist das auch schön. Aber das wichtigste Spiel ist jetzt gegen Celtic“, betonte Eberl. (dpa)



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