Gössner mit ordentlicher Weltcup-Rückkehr in Östersund

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Miriam Gössner lieferte bei ihrer Weltcup-Rückkehr eine ansehnliche Leistung ab.Foto: Christine Olsson/dpa
Epoch Times3. Dezember 2015
Miriam Gössner schaute nach ihrer Rückkehr in den Biathlon-Weltcup erst einmal skeptisch auf die Anzeigentafel. Später huschte ein Lächeln über ihr Gesicht – trotz der fünf Schießfehler.

„Das war jetzt das erste Rennen, jetzt geben wir wieder Gas“, sagte sie fröhlich und ballte kämpferisch die Faust. Auch wenn die Garmischerin wegen der fünf Strafminuten mit den Podestplätzen im schiesslastigen Einzel-Wettkampf über 15 Kilometer in Östersund nichts zu tun hatte, war sie drittbeste Deutsche hinter der zehntplatzierten Franziska Hildebrand (2 Schießfehler) und der 19. Franziska Preuß (3/3:24,7). Weltcup-Punkte für die besten 30 verpasste Gössner bei ihrer Rückkehr.

Die 25-Jährige durfte nach der langen Leidenszeit mit ihrer Leistung zufrieden sein. 4:14,7 Minuten lag sie am Ende hinter fehlerfrei gebliebenen Dorothea Wierer. Die Italienerin holte sich ihren ersten Weltcuperfolg, gewann vor Marie Dorin Habert. Die Doppel-Weltmeisterin aus Frankreich leistete sich zwei Strafminuten.

Gössner, die wegen der Fahrkarten fünf Minuten auf die Laufzeit aufgebrummt bekam, war also endlich wieder einmal in der Loipe mit am schnellsten unterwegs. „Bis zum letzten Schießen war es eigentlich richtig gut. Das ärgert mich brutal, aber am Samstag geht es wieder von Neuem los. Ich brauche immer ein bisschen bis ich reinkomme.“

Einen Tag nach dem starken zweiten Platz von Simon Schempp hinter Rekordweltmeister Ole Einar Björndalen zeigten auch die deutschen Skijägerinnen, dass man in diesem Winter mit ihnen rechnen kann – auch wenn es nur Franziska Hildebrand (2 Strafminuten/2:19,8 Minuten zurück) in die Top Ten schaffte. „Ich schäme mich in Grund und Boden“, sagte Hildebrand im ZDF zu ihren Scheißefehlern.

Damen-Bundestrainer Gerald Hönig hatte den Druck vor allem von Gössner genommen. „Sie soll erst mal wieder zurückkommen“, sagte er. „Wir sollten ihr wirklich erst mal ein paar Rennen geben, um wieder in den Weltcup-Modus zurückzufinden.“ Vor ihrer Weltcup-Rückkehr hatte die einst als große deutsche Biathlon-Hoffnung gehandelte Gössner ihrem Freund Felix Neureuther eine Liebeserklärung gemacht.

Mit dem deutschen Alpin-Star ist sie glücklich – ein Gefühl, das ihr der Sport nach ihrem schweren Mountainbike-Unfall lange Zeit nicht geben konnte. „Er ist immer wichtig für mich, egal ob es mir gut geht oder nicht“, sagte sie. Es ist inzwischen zweieinhalb Jahre her, dass sich Gössner bei einem Fahrrad-Sturz mehrere Rückenwirbel brach. Nur knapp entging sie dem Rollstuhl, danach ging nicht mehr viel.

Auch ohne die noch erkrankte Laura Dahlmeier wollen die Frauen am Wochenende wieder angreifen. Nach einem Ruhetag steht für sie ebenso wie die Herren um den Auftakt-Zweiten Simon Schempp am Samstag zunächst der Sprint an.

(dpa)

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