Gold-Plan im Kopf: Handballer heiß aufs Finale

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Dagur Sigurdsson bereitet sein Team auf das EM-Finale vor.Foto: Jens Wolf/dpa
Epoch Times30. Januar 2016
Der Bundestrainer hat den Gold-Plan im Kopf, die Spieler tragen den Titelwunsch im Herzen: Mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen und großer Lust auf ihr erstes EM-Finale fiebern Dagur Sigurdsson und seine Youngster dem Höhepunkt der Europameisterschaft entgegen.

Vor dem Endspiel am Sonntag (17.30 Uhr) in Krakau erklärten die deutschen Handballer Gegner Spanien zwar zum Favoriten, sind aber von ihrer Siegchance überzeugt. „Jeder will seinen Traum verwirklichen. Jetzt ist man nah davor, jetzt kann man den Titel holen und sich für Olympia qualifizieren. Das sind alles Sachen, von denen man träumt“, sagte Torwart-Routinier Carsten Lichtlein am Samstag. Und Kai Häfner, der am Vortag das entscheidende Tor zum 34:33-Sieg nach Verlängerung im Halbfinale gegen Norwegen markiert hatte, verkündete forsch: „Das ist ein Finale, das wollen wir gewinnen. So geht man in dieses Spiel rein.“

Sechs Siege in Serie haben die deutschen Handballer gefeiert – und nun noch eine Rechnung mit den Spaniern offen, gegen die sie zum EM-Auftakt mit 29:32 die einzige Niederlage kassiert haben. „Wir haben das erste Spiel verloren wegen der mangelnden Erfahrung, die wir aufzuweisen hatten. Natürlich haben wir die nicht komplett aufgeholt. Aber wir wissen jetzt auch, wie man eine Euro spielt“, sagte Schlussmann Andreas Wolff.

Dagur Sigurdsson hatte unterdessen bereits seinen Masterplan für das Finale ausgetüftelt. „Die Taktik von unserer Seite ist klar. Aber die werde ich jetzt nicht verraten“, erklärte der Bundestrainer mit einem Schmunzeln. Wie gewohnt warnte er vor der Erfahrung und Routine der Iberer, die Fehler gnadenlos bestrafen würden. Doch ist er überzeugt, dass seine Mannschaft aus der Auftaktniederlage gelernt hat und deswegen auch gewinnen kann. „Ich habe ein gutes Gefühl. Es ist auch diese Leichtigkeit, dass man das Ende sieht“, meinte Sigurdsson.

Die Spanier sind mit einem Altersschnitt von 29,2 Jahren fast fünf Jahre älter als die deutschen Spieler, die als jüngstes Team der EM gerade einmal auf einen Schnitt von 24,6 Jahren kommen. „Jetzt können wir mit breiter Brust gegen eine sehr viel ältere Mannschaft auftreten und dann das Spiel mit hoffentlich mehr Kraftreserven und der neu gewonnenen Erfahrung zu unseren Gunsten entscheiden“, meinte Wolff mit der gleichen Kühnheit, die die deutsche Mannschaft von Sieg zu Sieg getragen hat.

Dabei hing gerade der Erfolg im Halbfinale am seidenen Faden. Norwegen hatte gegen das 34:33 (27:27, 14:13) Protest eingelegt, weil wenige Sekunden vor Spielende zu viele Deutsche auf dem Parkett waren. Erst rund zwölf Stunden nach der Partie stand der Sieg zweifelsfrei fest, weil die Norweger ihren Einspruch zurückzogen. „Ich bin froh, dass der Unsinn ein Ende hat. Jetzt freuen wir uns einfach nur noch auf das Finale gegen Spanien. Deutschland wird am Sonntag wieder Handball-Leidenschaft erleben“, sagte Bob Hanning, Vizepräsident Leistungssport im Deutschen Handballbund.

Nach dem verkrampften Auftritt seines Teams im Halbfinale versprach der Bundestrainer, dass die Mannschaft im Endspiel wieder gelöster und so unbekümmert wie in den Gruppenspielen agieren wird. „Das kann ich versprechen, dass wird weg sein. Ich kenne die einfach gut genug. Und wir werden besseren Handball spielen am Sonntag“, betonte der Isländer.

(dpa)


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