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Ein Sieg „für die Zukunft“

Größter Erfolg seit 2007: Handballerinnen im WM-Halbfinale

Die Erfolgsstory der DHB-Frauen bei der Heim-WM geht weiter. Nach dem Sieg gegen Brasilien ist eine Medaille so nah wie seit 18 Jahren nicht mehr. Wer könnte im Halbfinale am Freitag der Gegner sein?

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Torhüterin Katharina Filter wurde in der zweiten Halbzeit immer besser.

Foto: Federico Gambarini/dpa

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Lesedauer: 3 Min.

Die deutschen Handballerinnen haben ihr bedeutendstes Heimspiel der letzten Jahrzehnte gewonnen und erstmals seit 2007 das Halbfinale einer WM erreicht. In der ausverkauften Dortmunder Westfalenhalle setzte die Mannschaft von Bundestrainer Markus Gaugisch beim 30:23 (17:11) gegen Brasilien ihren Erfolgslauf fort und hat das Spiel um Bronze sicher. Nach dem siebten Erfolg in Serie träumen Spielerinnen und Fans nun sogar vom ganz großen Coup.
Vor einer herausragenden Kulisse von 10.522 Zuschauern avancierte Kapitänin Antje Döll mit sechs Treffern zur besten DHB-Werferin, Torhüterin Katharina Filter trug über zehn Paraden zum Sieg bei.
Der Einzug in das Finalwochenende von Rotterdam ist schon jetzt der größte Erfolg im deutschen Frauenhandball seit WM-Bronze vor 18 Jahren und bringt den Spielerinnen eine Prämie von 100.000 Euro ein. Im Halbfinale am Freitag wartet nun Dänemark oder Frankreich.

Ein Sieg „für die Zukunft“

Mit dem Triumph über den panamerikanischen Meister Brasilien konnte die deutsche Auswahl endlich ihren Viertelfinalfluch bei einer WM brechen, nachdem sie 2021 und 2023 jeweils in der Runde der besten Acht ausgeschieden war.
Für den DHB hatte dieses Viertelfinale eine Bedeutung, die weit über das Sportliche hinausging: Erstmals bei diesem Turnier wurde ein WM-Spiel live im Free-TV übertragen. Der Verband erhofft sich davon einen nachhaltigen Schub für die Entwicklung des Frauenhandballs.
„Wenn wir für die Zukunft für Handball-Deutschland und Frauen und Mädels was tun wollen, dann wird das eines der bedeutendsten Spiele meiner Karriere werden“, hatte Rückraumspielerin Xenia Smits gesagt.

Leuchter hebt ab

Die hohen Erwartungen waren keine Last. Von ihren Fans mit Tausenden schwarz-rot-goldenen Fahnen begrüßt zogen die Gastgeberinnen nach einem Top-Start mit 8:3 davon. Viola Leuchter flog ein ums andere Mal über die gegnerischen Abwehrreihen und war mit ihren gewaltigen Würfen mit über 80 Kilometern pro Stunde aus dem Rückraum erfolgreich. Wenn die DHB-Abwehr Probleme hatte, dann vor allem mit Brasiliens Dirigentin Bruna de Paula.
Weil sich in der Folge einige Fehler einschlichen und auch Torhüterin Katharina Filter zunächst nicht an ihre Leistung aus den vorherigen Spielen anknüpfen konnte, kam Brasilien auf drei Tore heran. Dann übernahm erneut Kapitänin Döll Verantwortung und sorgte für einen komfortablen Halbzeitstand.
Nach der Pause vergab Deutschland die Chance, frühzeitig alles klarzumachen. Zu viele hektische Ballverluste im Angriff machten deutlich, dass die Nervosität stieg. Erst als Brasiliens Führungsspielerin de Paula für kurze Zeit angeschlagen auf dem Parkett fehlte, fand das DHB-Team seinen WM-Flow wieder.
20 Minuten vor Spielende schien das Spiel auch dank der starken deutschen Abwehr und einigen Paraden von Katharina Filter beim 22:15 praktisch entschieden. Doch nochmals kämpften sich die Brasilianerinnen zurück und kamen rund acht Minuten vor Schluss nochmals auf drei Tore heran. Doch die Deutschen behielten die Nerven. (dpa/red)

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