Großes Kämpferin: Lindemann nach schwerem Sturz noch Vierte

Das sah böse aus. Laura Lindemann stürzte auf der engen Radstrecke des EM-Triathlon. Kopfüber ging sie über den Lenker. Sie machte weiter, kämpfte sich ran und wurde letztlich noch Vierte.
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Laura Lindemann beim Wechsel auf das Fahrrad. Sie wurde Vierte.Foto:  Christophe Gateau/dpa
Epoch Times9. August 2018

Schwer gestürzt, aufgestanden und alles gegeben: Laura Lindemann hat trotz einer großen kämpferischen Leistung eine Medaille bei der Triathlon-EM in Glasgow verpasst.

Auf dem blauen Teppich im Strathclyde Country Park lief die 22-Jährige unter dem respektvollen Applaus der Zuschauer als Vierte dennoch mit einem leichten Lächeln nach 1,5 Kilometern Schwimmen, 40 Kilometern Radfahren und 10 Kilometern Schwimmen ins Ziel.

„Es war ein extrem hartes Rennen“, sagte Lindemann beim ZDF. „Nach dem Schwimmen war es noch nicht so aussichtslos, nach dem Sturz ging es auf und ab. Beim Laufen hab‘ ich alles gegeben, was ging“, kommentierte sie ihren beherzten Auftritt zum Auftakt der Triathlon-Wettbewerbe bei den European Championships in Schottland.

Auf Rang drei und die erhoffte, ersehnte und angepeilte Medaille fehlten ihr nach dem Kraftakt auf der Rad- und Laufstrecke 45 Sekunden. Den Sieg sicherte sich Rekordeuropameisterin und London-Olympiasiegerin Nicola Spirig aus der Schweiz mit ihrem sechsten Titel vor der Vorjahresgewinnerin Jessica Learmonth aus Großbritannien und der Französin Cassandre Beaugrand. Bianca Bogen wurde 24., Nina Eim 28., Lena Meißner und Annabel Knoll kamen nicht ins Ziel.

Es passierte kurz nach dem Wechsel auf die Radstrecke. Auf dem engen und hügeligen Kurs wurde Lindemann in einen Sturz von mehreren Konkurrentinnen verwickelt. Kopfüber stürzte die Sprint-Europameisterin von 2017 über ihr Rad, konnte sich aber mit den Händen auf dem Asphalt abfangen. „Ich lag unter anderen drunter und musste mich frei kämpfen“, schilderte sie. Lindemann stand auf und stieg wieder aufs Rad.

Im Hamburg beim Sprint-Weltcup Mitte Juli hatte sie eine famose Aufholjagd hingelegt und es bis auf den zweiten Platz geschafft, nachdem sie Probleme beim Anziehen des Laufschuhs gehabt hatte. Diesmal zeigte sie wieder große Moral, teilweise führte Lindemann das 23-köpfige Verfolgerfeld auf dem Rad schon wieder an.

Vorne war die Entscheidung letztlich früh gefallen. Spirig zog auf den ersten Metern der Laufstrecke das Tempo an, Learmonth hielt zwar Blickdistanz zur Schweizerin, ran kam sie aber nicht mehr. Die Frage war, ob die Französin Beaugrand ihren dritten Platz nach dem kraftzehrenden Radkurs halten könnte oder Lindemann noch rankommen würde. Auch hier führte die deutsche Triathlon-Hoffnung für Olympia in zwei Jahren die Verfolger öfter an. Der Rückstand war aber zu groß.

Im Ziel spürte Lindemann noch keine Nachwirkungen vom Sturz. „Bisher ist alles in Ordnung“, sagte sie. Am Samstag in der Mixed-Staffel dürfte sie das deutsche Team anführen. Vorher starten an diesem Freitag die Männer, allerdings ohne den deutschen Meister Justus Nieschlag, der wegen Achillessehnenproblemen verzichten musste. (dpa)



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