Hamiltons Demonstration der Stärke erhöht Druck Ferrari

Montreal (dpa) - Nach der Machtdemonstration von Montreal knipste Lewis Hamilton Siegerfotos mit langbeinigen Schönheiten. 15 Meter daneben zog Sebastian Vettel eine mit italienischen Flüchen beschriftete Kappe auf. Der versprochene Angriff von…
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Lewis Hamilton ist auch beim Rennen in Kanada das Maß aller Dinge.Foto: Valdrin Xhemaj/dpa
Epoch Times8. Juni 2015
Nach der Machtdemonstration von Montreal knipste Lewis Hamilton Siegerfotos mit langbeinigen Schönheiten. 15 Meter daneben zog Sebastian Vettel eine mit italienischen Flüchen beschriftete Kappe auf.

Der versprochene Angriff von Vettels Ferrari-Team auf die Formel-1-Herrschaft von Hamiltons Mercedes-Rennstall ist in Kanada vorerst verpufft. „Obwohl Ferrari alles reinwirft, behalten wir offenbar unseren Vorsprung“, befand Nico Rosberg fast erstaunt, nachdem er als Zweiter den vierten Doppelerfolg der Silberpfeile in dieser Saison gesichert hatte.

Nach dem siebten Rennen des Jahres begegneten WM-Spitzenreiter Hamilton und sein Dauerrivale Rosberg auf dem Podium erstmals keinem Ferrari-Fahrer. „So ist das Leben“, meinte Vettel lakonisch. Trotz seiner wilden Jagd von Startplatz 18 auf Rang fünf verlor der Hesse in der Gesamtwertung weiter an Boden. „Wenn man die Lücke schließen will, muss man mehr Fortschritte als sie machen. Das ist hart“, erklärte Vettel, dessen Kollege Kimi Räikkönen als Vierter ankam.

Mercedes verschaffte der überlegene Triumph auf dem Circuit Gilles Villeneuve doppelte Genugtuung. Nicht nur die Distanz auf Ferrari ist wieder gewachsen, auch die Kritik am Team nach dem Taktik-Debakel beim verschenkten Hamilton-Sieg in Monte Carlo ist verstummt. „Es war ein perfektes Wochenende und der Monaco-Schock ist vorbei“, frohlockte Niki Lauda, der Aufsichtsratschef der Werksmannschaft.

Auch Hamilton, zuletzt im Fürstentum noch tief getroffen vom unglaublichen Strategiefehler beim unnötigen Boxenstopp, ist spätestens seit seiner makellosen Montreal-Darbietung besänftigt. „Mercedes gibt mir die Chance, meinen Traum zu leben“, dichtete der Brite nach dem 37. Grand-Prix-Sieg seiner Karriere, den er dem verstorbenen Vater seines Renningenieurs widmete.

Sein vierter Erfolg in Kanada stellte zugleich die interne Hierarchie wieder her. Aus eigener Kraft kommt Rosberg derzeit nicht an Hamilton vorbei. „Ihn im gleichen Auto zu überholen, ist praktisch unmöglich“, gestand der Deutsche. In der Vorsaison konnte Rosberg das Duell noch durch seine Stärke in der Qualifikation offen halten, in diesem Jahr stand fast immer Hamilton auf der Pole Position. „Ich habe keine Erklärung dafür“, sagte Rosberg.

Aus Sicht der Teamführung ist das ein Luxusproblem. Ob Hamilton jetzt endgültig auf und davon Richtung Titel Nummer drei fährt oder Rosberg ihn wie im Vorjahr doch wieder in einen Zweikampf bis zum Finale zwingt – beides dürfte den Mercedes-Gewaltigen recht sein. Die drohende Langeweile an der Spitze ist Team-Aufseher Lauda da herzlich egal. „Wir sind hier, um jedes verdammte Rennen zu gewinnen. Das ist unser Job“, polterte der dreimalige Champion.

Immerhin Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff hat weiter ein Herz für den gerupften Verfolger. „Meine Annahme ist, dass wir nicht das Beste von Ferrari gesehen haben“, sagte der Österreicher. Schon bei seinem Heimrennen in Spielberg in knapp zwei Wochen erwartet er die Scuderia-Piloten wieder großformatig im Rückspiegel. „Sie werden in Österreich stark zurückkommen“, sagte Wolff.

So ganz mochte Ferrari-Antreiber Vettel diesen Vertrauensvorschuss nicht annehmen. „Man darf keine Wunder erwarten“, sagte der 27-Jährige und machte sich nachdenklich auf den Rückweg nach Europa.

(dpa)

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