Handballer froh über Neustart – Prokop plant WM

Die deutschen Handballer kommen nach der desolaten EM in Kroatien wieder besser in Form. Ein Grund dafür ist, dass die Spieler Veränderungen an Bundestrainer Prokop feststellen. Ein weiterer Grund ist ein besonderes Ereignis im kommenden Januar.
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Zufrieden: Handball-Bundestrainer Christian Prokop.Foto: Monika Skolimowska/dpa
Epoch Times8. April 2018

Dortmund (dpa) – Bundestrainer Christian Prokop ist nach der desolaten Handball-EM mit zwei lockeren Testspielsiegen gegen Serbien der Neustart gelungen. 276 Tage vor dem Eröffnungsspiel der Heim-WM in Berlin intensiviert der 39-Jährige ab Montag nun die Planungen für das wichtige Turnier.

„Langeweile werde ich ganz sicher nicht haben“, sagte Prokop nach dem 29:23 gegen die Serben in Dortmund. Die Vorfreude auf die WM ist nach dem souveränen Erfolg in der mit 10 891 Zuschauern ausverkauften Westfalenhalle schon mal gestiegen. „Das war eine wahnsinnige Kulisse“, sagte der Bundestrainer. „Das hat Lust auf mehr gemacht.“

Die Stimmung war nicht nur in der Halle gut. Spieler und Trainer betonten nach dem problemlosen Sieg die angenehme Atmosphäre während des rund einwöchigen Lehrgangs. Anders als noch bei der EM in Kroatien trat die DHB-Auswahl demonstrativ als Einheit auf. „Die ganze Rücktrittswelle, von der die Rede war – davon kann man sich langsam mal verabschieden“, betonte Teammanager Oliver Roggisch. Prokop kann mit Blick auf die WM tatsächlich auf seinen Stamm um den in Dortmund mit neun Treffern starken Kapitän Uwe Gensheimer oder Torhüter Andreas Wolff zählen. Ob die Stimmung positiv bleibt, wird sich aber erst später zeigen. „Wir müssen dann natürlich sehen, wie es während des Turniers läuft“, warnte Wolff.

Aber der erste Schritt ist gemacht. Schon vor dem Lehrgang war Prokop etliche Kilometer unterwegs gewesen, um sich zu Gesprächen mit seinen Spielern zu treffen. Der zweifache Familienvater räumte Fehler ein und gelobte Besserung. Tatsächlich soll er sich rund um die Serbien-Spiele in Leipzig am Mittwoch (26:19) sowie in Dortmund anders als noch bei der EM verhalten haben, wie einige Spieler berichteten. „Absolut. Er ist lockerer“, sagte Rückraumspieler Philipp Weber im Interview der „Bild am Sonntag“. „Wir hatten auch viel Spaß, der von ihm transportiert wurde. Wir lachen mehr.“

Prokop selbst will am liebsten gar nicht mehr über frühere Differenzen zwischen ihm und Teilen des Teams reden. „Weil die Distanz noch nie so groß war, wie sie dargestellt wurde“, sagte er am Samstag leicht genervt. „Wir blicken nach vorne und freuen uns auf die WM.“

Das Turnier fordert nun seine ganze Konzentration. Nach zuletzt zwei neunten Plätzen bei der WM 2017 und der vergangenen EM in Kroatien darf sich der Deutsche Handballbund (DHB) im eigenen Land keinen weiteren Ausrutscher erlauben. Die Zuschauer in Dortmund haben bewiesen, welche Zugkraft die DHB-Auswahl trotz der jüngsten Misserfolge besitzt. Auf diesen Stimmungsvorteil setzen Prokop und die DHB-Führung auch bei der Heim-WM im Januar. Mit ihrer Leistung während des Turniers werden Prokop und seine Spieler dafür verantwortlich sein, dass die Stimmung positiv bleibt.

Der Bundestrainer verzichtet vorerst auf personelle Experimente. „Es ist entscheidend, dass die Mannschaft eine Sicherheit spürt, eine Hierarchie aufbauen kann“, sagte er. „Von daher gibt es natürlich schon klare Vorstellungen von einem Grundgerüst.“ Anders als noch vor der EM wird er im kommenden Winter kaum auf etablierte Kräfte wie Abwehrchef Finn Lemke oder den wiedererstarkten Europameister Fabian Wiede verzichten. Prokop weiß, welches Standing diese Spieler innerhalb des Teams haben. Und er weiß, dass jede nur schwer nachvollziehbare Entscheidung spätestens bei der WM eine zu viel sein könnte.



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