Handballer können für die EM 2020 planen

Die EM-Qualifikation der deutschen Handballer war nie wirklich gefährdet. Mit einem zweiten Sieg gegen Polen räumte die DHB-Auswahl die letzten Zweifel daran aus. Dennoch wartet auf Bundestrainer Prokop noch viel Arbeit.
Titelbild
Bundestrainer Christian Prokop freut sich über die gelungene EM-Qualifikation.Foto: Guido Kirchner/dpa
Epoch Times14. April 2019

Große Sorgen macht sich Christian Prokop nicht, warum auch? Der Bundestrainer hat sich mit den deutschen Handballern souverän für die EM 2020 qualifiziert, die beiden entscheidenden Siege gegen Polen waren nie ernsthaft gefährdet.

Aber der 40-Jährige weiß, dass seine Mannschaft trotz des erreichten Mindestziels noch großes Steigerungspotenzial hat. Und damit es nach der durchwachsenen Leistung beim 29:24 in Halle/Westfalen künftig besser wird, sollen sich seine Spieler am jüngst zurückgetretenen Basketball-Superstar Dirk Nowitzki orientieren.

„Das ist so ein Paradebeispiel, was er geschafft hat über zusätzliche Trainingseinheiten, über eine tolle Ernährung, über ein professionelles Sportlerleben“, schwärmte Prokop nach der geschafften EM-Qualifikation über den 40-jährigen Nowitzki. „Das sind einfach Orientierungspunkte für uns, um diese gewissen Prozentzahlen noch zu erhöhen.“ Denn in den kommenden Monaten soll die Grundlage für eine erfolgreiche Europameisterschaft im nächsten Januar in Norwegen, Schweden und Österreich gelegt werden.

Mit nun 8:0-Punkten kann die DHB-Auswahl in ihrer Qualifikationsgruppe zwei Spieltage vor dem Abschluss nicht mehr von einem der ersten beiden Plätze verdrängt werden. Prokop bleiben damit fast neun Monate, um für das Turnier zu planen. Arbeit wartet auf den Bundestrainer mehr als genug. In der Chancenverwertung hatte es erneut gehapert, selbst die ansonsten so sichere deutsche Abwehr stand gegen die international zweitklassigen Polen nicht immer sicher. Für eine EM-Medaille dürfte es mit dieser Leistung nicht reichen.

„Die deutsche Abwehrleistung inklusive der Torhüter war und ist unser Schlüssel zum Erfolg“, sagte Prokop. „Wenn die Abwehr nicht so funktioniert, dann kommen wir auch nicht ins Tempospiel.“ Hinzu kamen etliche vergebene Würfe aus dem Rückraum, was der Coach schon nach dem 26:18-Hinspielerfolg in Polen am vergangenen Mittwoch bemängelt hatte. Man habe teils „aus sechs Metern die Bälle nicht am Torwart vorbei gekriegt“, sagte Rückraumspieler Fabian Böhm. Ob ihm das Sorgen mache, wurde Prokop im Anschluss gefragt.

„Sorgen, naja“, antwortete der Bundestrainer. „Unser Ziel ist es, eine der stärksten Nationen im Handball zu sein und da müssen wir natürlich gewisse Dinge erfüllen.“ Wozu auch die Chancenverwertung zählt. Hoffnung dürfte Prokop machen, dass der wurfgewaltige Julius Kühn nach seine Kreuzbandriss in den nächsten Monaten zurück ins Nationalteam kehren und bis zur EM zu alter Stärke finden könnte. Beim nächsten Lehrgang im Juni wird Prokop zudem einige Stammkräfte schonen und jungen Spielern eine Chance geben. Und außerdem verfügt der Coach ja auch noch über einen gewissen Uwe Gensheimer.

Der Kapitän war mit zehn Treffern erneut bester Werfer seiner Mannschaft. Insgesamt steht der 32 Jahre alte Weltklasse-Linksaußen bei nun 828 Länderspiel-Toren, wodurch er in der ewigen DHB-Torschützenliste an Ex-Nationalspieler Florian Kehrmann (822) vorbeizog und nun alleiniger Dritter ist. „Das macht einen schon stolz“, sagte der gewohnt zurückhaltende Gensheimer. Prokop dagegen schwärmte von einer „richtig fantastischen Leistung“ seines Kapitäns. Dessen Effektivität könnte seinen anderen Spielern ebenfalls als Orientierung dienen. So wie Dirk Nowitzki. (dpa)



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