Heidel kritisiert Schalke: «Nur 35 Minuten auf dem Feld»

Nach der Niederlage beim HSV hadert Coach Tedesco mit seinen Profis. Wieso hat die Einstellung nicht gestimmt, obwohl er inständig vor dem HSV gewarnt hatte? Im Derby gegen den BVB erwartet er die passende Reaktion, um die Champions-League-Qualifikation nicht zu gefährden.
Titelbild
Schalke Trainer Domenico Tedesco versucht seine Spieler beim Spiel in Hamburg zu motivieren.Foto: Carmen Jaspersen/dpa
Epoch Times8. April 2018

Mit zusammengepressten Lippen und einem sprichwörtlich dicken Hals schlich Domenico Tedesco durch die Katakomben des Volksparkstadions und kritisierte seine Spieler deutlich.

„Die Hamburger haben es top gemacht, wir sehr schlecht. Der HSV hat uns von Anfang an das Leben zur Hölle gemacht“, stellte der bis dahin so erfolgreiche Schalker Coach am Samstagabend nach der selbstverschuldeten 2:3 (1:1)-Niederlage beim Hamburger SV fest. Zwar boten die Norddeutschen ihr bestes Spiel seit Wochen und verdienten sich ihren ersten Erfolg seit dem 26. November redlich. Doch möglich wurde dieser Dreier vor allem durch unfassbare Nachlässig- und Schludrigkeiten beim Tabellenzweiten, der zudem den Vereinsrekord von sieben Bundesliga-Siegen in Serie verpasste.

„Wir haben die Tugenden der Vorwochen vermissen lassen. Von allein geht nichts“, fasste Tedesco die Geschehnisse trefflich zusammen. Sportvorstand Christian Heidel wurde nach dem blutleeren Auftritt noch deutlicher: „Wir waren nur 35 Minuten auf dem Feld.“

Dabei hatte Tedesco seine Profis, die zuletzt zwar nicht immer geglänzt, aber dank großer Effizienz erfolgreich agiert hatten, die ganze Woche über vor den um ihre allerletzte Chance im Abstiegskampf fightenden Hanseaten gewarnt. „Der Trainer hat uns top eingestellt, aber wir haben es auf dem Platz nicht umgesetzt“, gab Torjäger Guido Burgstaller zu. Auch Nationalspieler Leon Goretzka übte Selbstkritik: „Unfassbar, aber wir haben heute unheimlich viel vermissen lassen.“

Nicht mal die umstrittene Führung durch Naldo (9. Minute), der einen Freistoß per Kopf und mit der Hand ins Tor beförderte, sorgte für Ruhe im Schalker Spiel. Im Gegenteil: Nach dem 1:1 durch Filip Kostic (17.), der einen weiten Einwurf von Douglas Santos einköpfen konnte, da die Hintermannschaft samt Keeper Ralf Fährmann tatenlos zusah, war fast nur noch der HSV am Ball. „Die Hamburger haben uns vor der Pause in Grund und Boden gespielt“, räumte Burgstaller ein, der die HSV-Führung durch Lewis Holtby (52.) noch mal egalisieren konnte (63.). Der ebenfalls unbehelligte Aaron Hunt (84.) war dann der Matchwinner.

„Das war an Passivität phasenweise kaum zu überbieten“, fasste der frühere S04-Profi und heutige Sky-Experte Christoph Metzelder die Minusleistungen seiner Nachfolger zusammen. Für das Derby am nächsten Sonntag gegen Borussia Dortmund fordert Tedesco „eine ganz andere Einstellung“, um die gute Ausgangsbasis im Kampf um die Qualifikation zur Champions League nicht noch zu gefährden: „Da müssen wir es besser machen. Wenn wir da so auftreten, haben wir keine Chance.“ (dpa)



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