Hertha in der Krise – Historie macht Hoffnung

Nun helfen Hertha BSC nur noch Siege: Nach der erneuten Europa-League-Pleite will Coach Pal Dardai die Misere nicht «schönreden». Bis zur Länderspielpause wird in allen drei Wettbewerben die Richtung vorgegeben.
Titelbild
Davie Selke erzielte das einzige Tor für Hertha BSC gegen Luhansk.Foto: Yevheniy Kravs/dpa
Epoch Times20. Oktober 2017

Neben der nächsten Europa-League-Pleite verdarb auch noch dichter Nebel die Stimmung bei Hertha BSC. Aufgrund des Wetters am brandenburgischen Flugplatz südlich von Berlin konnte der Hauptstadtclub nach dem 1:2 gegen Sorja Luhansk nicht wie geplant aus der West-Ukraine starten.

Damit verkürzt sich die Zeit in der Heimat vor der Abreise zum Bundesliga-Auftritt beim SC Freiburg am Sonntag weiter. „Für das nächste Auswärtsspiel werde ich nicht den Sieg als Ziel für die Mannschaft setzen, sondern einen Punkt“, sagte Coach Pal Dardai angesichts der aktuellen Misere seines Teams.

In den vergangenen zehn Pflichtspielen gelang nur ein Sieg, von den jüngsten fünf Partien gingen vier verloren. Der Bundesliga-13. befindet sich in der ersten echten Krise der Amtszeit von Dardai – und das vor wichtigen Spielen: In Freiburg, gegen den 1. FC Köln im DFB-Pokal, gegen den Hamburger SV, erneut gegen Luhansk in der Europa League und beim VfL Wolfsburg – bis zur nächsten Länderspielpause wird in allen drei Wettbewerben die Richtung vorgegeben.

AUSGANGSLAGE: Mit nur einem Punkt aus drei Partien ist Hertha in der Gruppe J Tabellenletzter. Die beiden Außenseiter Östersunds FK (7) und Luhansk (6) sind vorerst weit enteilt, auch Athletic Bilbao (2) zittert derzeit mächtig ums Weiterkommen. „Unentschieden bringen uns nicht weiter“, sagte Dardai. „Schönreden ist nicht mein Stil.“

HISTORIE: Ein Unentschieden und zwei knappe Niederlagen – mit dieser mauen Bilanz startete Hertha schon vor acht Jahren in die Europa-League-Gruppenphase. Damals gelang das Unmögliche: Dank dreier Siege gelang den Berlinern doch noch der Sprung in die K.o.-Runde. „Wir hoffen, dass wir das auch schaffen“, sagte Valentino Lazaro auf die Parallele angesprochen. In der Saison 2009/10 war dann in der Runde der besten 32 gegen Benfica Lissabon Schluss. Die Gruppenphasen im Vergleich:

Spieltag 2009/10 2017/18 1. Spieltag FK Ventspils (H) 1:1 Athletic Bilbao (H) 0:0 2. Spieltag Sporting Lissabon (A) 0:1 Östersunds FK (A) 0:1 3. Spieltag SC Heerenveen (H) 0:1 Sorja Luhansk (A) 1:2 4. Spieltag SC Heerenveen (A) 3:2 Sorja Luhansk (H) 5. Spieltag FK Ventspils (A) 1:0 Athletic Bilbao (A) 6. Spieltag Sporting Lissabon (H) 1:0 Östersunds FK (H)

TOR-DEBÜT: Nur ein Herthaner hatte in der Ukraine Grund zum Jubeln. Aus fünf Metern köpfte Davie Selke, teuerster Neuzugang der Club-Geschichte, seinen ersten Pflichtspieltreffer im Trikot der Berliner zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Direkt danach musste Selke runter, schon während des Treffers stand Kapitän Vedad Ibisevic an der Seitenlinie bereit. „Vedo kam rein, hat ’nen super Spiel gemacht, alles cool“, sagte Selke zu seiner Auswechslung. Nach seiner langwierigen Fußverletzung brauche er „noch ein bisschen Zeit“, betonte der U21-Europameister. „Ich muss weiter meine Minuten sammeln. Ich bin glücklich, dass ich sie bekomme.“

TOR-FLAUTE: Wie schon beim 0:1 bei Spitzenreiter Östersunds FK ging Hertha vor allem in der Anfangsphase verschwenderisch mit seinen Möglichkeiten um. So bleibt die Torbilanz mit elf Treffern aus zwölf Pflichtspielen äußerst mager. „Wir reden seit Wochen davon, dass wir das brauchen: Diese Geilheit aufs Tor, dass wir cool sind vor dem Tor“, erklärte der österreichische Nationalspieler Lazaro. „Man muss sich intensiv zusammensetzen, dass diese Leichtigkeit vor dem Tor wieder kommt.“ (dpa)



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